Es sei ein harter Verhandlungskampf gewesen, erklärten die Organisatoren am Sonntag, aber am Ende habe die Qualität des Cottbuser Springer-Meetings gesiegt: Die Olympiasiegerin von Rio 2016, Ruth Beitia, hat überraschend ihre Teilnahme für die Veranstaltung am 25. Januar zugesagt.
Die Spanierin Ruth Beitia war bereits sechs Mal in Cottbus zu Gast und konnte so zeitig in der Saison immer eine gute Leistung abrufen: 2014 und 2007 gewann sie das Meeting mit übersprungenen 1,98 und 1,96 Metern, und auch bei den übrigen Veranstaltungen war sie auf den vorderen Plätzen zu finden.
Ruth Beitia ist keine, die sich mit den anderen Hochspringerinnen zusammensetzt oder mit ihnen nach einem Meeting an der Hotelbar noch einen Drink nimmt. Sie macht ihr Ding und konzentriert sich auf ihre Ziele. 13 Medaillen bei internationalen Meisterschaften im Freien und in der Halle geben ihr Recht.
Springen ohne Druck und mit viel Leidenschaft
Vor einigen Jahren wollte Ruth Beitia die Hochsprung-Schuhe eigentlich schon an den Nagel hängen. Sie überlegte es sich anders und feierte den größten Erfolg, den ein Athlet erreichen kann: Mit 37 Jahren wurde sie im vorigen Jahr die älteste Hochsprung-Olympiasiegerin der Geschichte. Auch die Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) und das beste Meeting der Welt in Zürich (Schweiz) gewann sie in 2016 – weil sie den Hochsprung inzwischen nicht mehr als Sport sieht, sondern als Leidenschaft.
Seit 2011 sitzt sie als Abgeordnete im regionalen Parlament von Kantabrien. Und als wäre das alles noch nicht genug, studiert sie so ganz nebenbei auch noch Psychologie. Eine starke, selbstbewusste Frau, die niemandem mehr etwas beweisen muss – aber dennoch ihrem Publikum in Cottbus wieder ihre Topform beweisen wird.
Die Verpflichtung der Spanierin könnte auch eine deutsche Athletin zu Höhenflügen anspornen: Bereits am Freitag wurde die <link news:52766>Startzusage von Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) veröffentlicht. Die Deutsche Meisterin und Zwei-Meter-Springerin braucht sich mit ihrer Hallen-Bestleistung von 1,97 Meter – erzielt vor drei Jahren in Arnstadt – vor der Olympiasiegerin nicht zu verstecken.
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