| Herbst-Vorschau I

Spektakuläres Marathon-Quartett: Berlin, Chicago, Frankfurt und New York

Berlin, Chicago, Frankfurt und New York – im Herbst steht dieses Städte-Quartett vor allem für eines: Marathon. Die Rennen in Deutschland und Amerika gehören zu den hochklassigsten und spektakulärsten Läufen weltweit über die klassische Distanz von 42,195 Kilometer. Mehrere Millionen Zuschauer werden am Straßenrand erwartet und rund 150.000 Läufer gehen insgesamt in Berlin, Chicago, Frankfurt und New York an den Start. Unter den Topathleten der vier Stationen sind viele der Besten der Welt. Heute blicken wir auf die Marathons in Chicago und New York voraus.
Jörg Wenig

Chicago-Marathon (9. Oktober):

Der Chicago-Marathon produzierte im Laufe seiner Geschichte immer wieder hochklassige Siegzeiten. Doch diese Phase gehört wohl zumindest zurzeit der Vergangenheit an. Wie schon 2015 verzichten die Veranstalter auch in diesem Jahr auf den Einsatz von Tempomachern und verschenken damit ihren großen Vorteil, der das Rennen international bekannt gemacht hat: die sehr schnelle Strecke dürfte auch am 9. Oktober nicht optimal ausgenutzt werden.

Zwar wurde mit Dennis Kimetto der aktuelle Welt- und Streckenrekordler verpflichtet, doch der Kenianer war schon seit längerer Zeit nicht mehr in der Form früherer Jahre. 2014 war er in Berlin 2:02:57 Stunden gelaufen. Auffällig ist beim bisher veröffentlichten Elitefeld, dass einige Athleten darunter sind, die ihren Zenit längst überschritten haben.

Dazu gehören der ehemalige Chicago-Sieger Tsegaye Kebede (Äthipien; Bestzeit: 2:04:38 h) oder auch der zweimalige Marathon-Weltmeister Abel Kirui (2:05:04 h). Immerhin kehrt Titelverteidiger Dickson Chumba (beide Kenia; 2:04:32) zurück, dem im vergangenen Jahr 2:09:25 Stunden zum Sieg reichten. Bei den Frauen geht die Vorjahressiegerin ebenfalls wieder an den Start: Florence Kiplagat ist nach dem derzeitigen Stand die große Favoritin. Die kenianische Halbmarathon-Weltrekordlerin trifft unter anderen auf die Äthiopierin Atsede Baysa.

Fakten:

Abbott World Marathon Majors (WMM)-Rennen
IAAF Gold Label Race
Meldezahl: ca. 45.000
Anmeldungen noch möglich: nein
Internet: <link http: www.chicagomarathon.com _blank>www.chicagomarathon.com
Siegprämie: 100.000 Dollar
Gesamtpreisgeld (ohne Zeitprämien): 550.000 Dollar
Streckenrekorde: 2:03:45 h – Dennis Kimetto (KEN)/ 2:17:18 h – Paula Radcliffe (GBR)

Topathleten und Bestzeiten:

Männer: Dennis Kimetto (KEN/2:02:57), Dickson Chumba (KEN/2:04:32), Tsegaye Kebede (ETH/2:04:38), Abel Kirui (KEN/2:05:04), Micah Kogo (KEN/2:06:56), Gideon Kipketer (KEN/2:08:14), Koji Gokaya (JPN/2:09:21), Takuya Fukatsu (JPN/2:09:31), Luke Puskedra (USA/2:10:24)
Frauen: Florence Kiplagat (KEN/2:19:44), Atsede Baysa (ETH/2:22:03), Valentine Kipketer (KEN/2:23:02), Gulume Chala (ETH/2:23:12), Serena Burla (USA/2:28:01), Freya Ross (GBR/2:28:10)

New York-Marathon (6. November):

New York bietet das Marathon-Spektakel schlechthin. Rund 50.000 Läufer erreichten in den vergangenen Jahren das Ziel im Central Park. Eindrucksvoll bestätigte New York damit seine Rolle als größter Marathon der Welt. Auch spitzensportlich ist das Rennen immer absolut hochklassig besetzt. Die wellige Strecke ist allerdings nicht leicht, so dass absolute Topzeiten eher eine Ausnahme sind – zudem gibt es in New York keine Tempomacher.

Beide Vorjahressieger gehen am ersten November-Sonntag an den Start: die Kenianer Stanley Biwott und Mary Keitany. Während Biwott unter anderen auf den Äthiopier Lelisa Desisa treffen wird, fordert Gladys Cherono, die im vergangenen Jahr in Berlin mit der Jahresweltbestzeit von 2:19:25 Stunden gewonnen hatte, ihre Landsfrau Mary Keitany heraus.

In den nächsten Wochen werden die Spitzenfelder des New York-Marathons sicherlich noch erweitert. Bei den Frauen könnten unter anderen die Kenianerin Priscah Jeptoo und die Äthiopierin Tirunesh Dibaba hinzukommen. Nicht ausgeschlossen, dass, sofern er nach den Verletzungsproblemen im Beckenbereich rechtzeitig wieder in Form kommt, auch Deutschlands Marathon-Rekordler Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg; 2:08:33 h) in New York an den Start geht.

Fakten:

Abbott World Marathon Majors (WMM)-Rennen
IAAF Gold Label Race
Meldezahl: ca. 60.000
Anmeldungen noch möglich: nein
Internet: <link http: www.ingnycmarathon.org _blank>www.ingnycmarathon.org
TV: Live vorauss. in Eurosport
Siegprämie: 100.000 Dollar
Gesamtpreisgeld (ohne Zeitprämien): 803.000 Dollar
Streckenrekorde: 2:05:06 h – Geoffrey Mutai (KEN)/ 2:22:31 h – Margaret Okayo (KEN)

Topathleten und Bestzeiten (soweit bisher bekannt):

Männer: Stanley Biwott (KEN/2:03:51), Lelisa Desisa (ETH/2:04:45), Ghirmay Ghebreslassie (ERI/2:07:47), Lucas Rotich (KEN/2:07:17), Dathan Ritzenhein (USA/2:07:47), Moses Kipsiro (UGA/2:15:48)
Frauen: Mary Keitany (KEN/2:18:37), Aselefech Mergia (ETH/2:19:31), Gladys Cherono (KEN/2:19:25), Buzunesh Deba (ETH/2:19:59), Joyce Chepkirui (KEN/2:24:11), Lanni Marchant (CAN/2:28:00), Kellyn Taylor (USA/2:28:40), Janet Bawcom (USA/2:29:45), Sara Hall (USA/2:30:06), Sally Kipyego (KEN/Debüt), Molly Huddle (USA/Debüt)

Vorschauen auf Berlin und Frankfurt folgen am Dienstag (20. September)!

WEITERE HERBST-MARATHONTERMINE:

Berlin (25. September)/ Köln (2. Oktober)/ München (9. Oktober)/ Eindhoven (NED; 9. Oktober)/ Amsterdam (NED; 16. Oktober)/ Toronto (CAN; 16. Oktober)/ Venedig (ITA; 23. Oktober)/ Frankfurt (30. Oktober)/ Athen (GRE; 13. November)/ Istanbul (TUR; 13. November)/ Fukuoka (JPN; 4. Dezember)/ Singapur (4. Dezember)

Die besten Zeiten aller Zeiten

Männer

2:02:57 – Dennis Kimetto (KEN/ Berlin 2014)
2:03:05 – Eliud Kipchoge (KEN/ London 2016)
2:03:13 – Emmanuel Mutai (KEN/ Berlin 2014)
2:03:23 – Wilson Kipsang (KEN/ Berlin 2013)
2:03:38 – Patrick Makau (KEN/ Berlin 2011)
2:03:42 – Wilson Kipsang (KEN/ Frankfurt 2011)
2:03:45 – Dennis Kimetto (KEN/ Chicago 2013)
2:03:51 – Stanley Biwott (KEN/ London 2016)
2:03:52 – Emmanuel Mutai (KEN/ Chicago 2013)
2:03:59 – Haile Gebrselassie (ETH/ Berlin 2008)
2:03:02 – Geoffrey Mutai (KEN/ Boston 2011)*
2:03:06 – Moses Mosop (KEN/ Boston 2011)

FRAUEN

2:15:25 – Paula Radcliffe (GBR/ London 2003)
2:17:18 – Paula Radcliffe (GBR/ Chicago 2002)
2:17:42 – Paula Radcliffe (GBR/ London 2005)
2:18:37 – Mary Keitany (KEN/ London 2012)
2:18:47 – Catherine Ndereba (KEN/ Chicago 2001)
2:18:56 – Paula Radcliffe (GBR/ London 2002)
2:18:58 – Tiki Gelana (ETH/ Rotterdam 2012)
2:19:12 – Mizuki Noguchi (JPN/ Berlin 2005)
2:19:19 – Irina Mikitenko (GER/ Berlin 2008)
2:19:19 – Mary Keitany (KEN/ London 2011)
2:18:57 – Rita Jeptoo (KEN/ Boston 2014)*

* Die Zeiten des Boston-Marathons können nicht offiziell als Welt- oder Kontinentalrekorde beziehungsweise nationale Rekorde anerkannt werden, da die Strecke nicht die entsprechenden Kriterien erfüllt (max. Gefälle von einem Meter pro Kilometer, Start und Ziel dürfen max. 50 Prozent der Gesamtlaufstrecke voneinander entfernt liegen). Das Gefälle auf dem Punkt-zu-Punkt-Kurs von Boston beträgt 139 Meter.

Mehr:

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