| Olympische Spiele

Stabhochsprung-Finale ohne DLV-Beteiligung

Bei der Stabhochsprung-Qualifikation am Samstagabend war bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) für die deutschen Höhenjäger zuviel Sand im Getriebe. Das Trio verpasste das Finale, das damit bei Olympia zum ersten Mal seit 1992 ohne DLV-Beteiligung stattfindet.
Christian Fuchs / Silke Morrissey

Bereits der Anfang war schwer für die deutschen Stabhochspringer. Tobias Scherbarth benötigte bei seiner Einstiegshöhe von 5,30 Metern zwei Versuche, sein Leverkusener Vereinskollege Karsten Dilla deren drei.

Bei 5,45 Metern war für den Deutschen Vize-Meister Karsten Dilla dann Endstation, während Tobias Scherbarth diese Höhe im zweiten Versuch nahm und erleichtert die geballten Fäuste in Richtung Himmel recken konnte.

Raphael Holzdeppe verhindert Salto Nullo

Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe stieg bei dieser Höhe ein. Auch er hatte Probleme, musste den ersten Sprung in der Luft abbrechen. Der zweite Versuch sah ähnlich aus. Im dritten Anlauf passte es dann aber zusammen: Der Zweibrücker flog haushoch über die Latte und wendete mit starken Nerven einen Salto Nullo ab. Es war ein Sprung, der Hoffnung gab und zeigte: Raphael Holzdeppe ist durchaus fit und in Form.

Klar war damit auch: Bei den 5,60 Metern war eine schnelle Lösung der Aufgabe gefragt, um sich im Kampf um die Finaltickets ins Gespräch zu bringen. Doch die Realität stellte sich anders dar: Raphael Holzdeppe lief beim ersten Versuch durch, brach den zweiten Versuch ab und scheiterte auch in der dritten Runde, dann aber sehr knapp, als er nur noch mit der Brust die Latte touchierte.

Tobias Scherbarth ohne Latten-Glück

Doch damit war sein Quali-Aus ebenso besiegelt wie beim Deutschen Meister Tobias Scherbarth, für den die 5,60 Meter ebenfalls zu hoch waren. Auch bei ihm war beim letzten Sprung viel Pech dabei, als die Latte zunächst auf der Halterung hüpfte und dann doch noch herunterfiel.

Als einziger blieb der US-Amerikaner Sam Kendricks (5,70 m) ohne Fehlversuch. Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) benötigte für die 5,70 Meter zwei Versuche.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
Ach, im Moment kann ich eigentlich alles nur negativ sehen. Ich habe mich jetzt ein halbes Jahr gequält, um hier dabei zu sein. Das habe ich geschafft. Irgendwann werde ich mich vielleicht darüber freuen. Auch 5,60 Meter im Dritten hätten heute nicht gereicht. Ich hätte mir aber auch 5,70 Meter zugetraut. Ich war eigentlich gut drauf. Aber es fehlte nach der langen Pause die Wettkampf-Routine. Der Körper war präsent, von der Form her wäre mehr drin gewesen. Schmerzen habe ich keine mehr, darüber bin ich froh, alles ist gesund. Ja, andere haben sich auch schwer getan. Eine Qualifikation hat ihre eigenen Gesetze. Aber die Bahn und die Anlage sind gut.

 

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