| Senioren

Stelldichein der Rekordler bei der Hallen-DM in Erfurt

Wie schon 2014, 2015 und 2016 ist Erfurt auch in diesem Jahr Austragungsort der Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften. Am 3. und 4. März treffen sich in Thüringens Hauptstadt fast 1.100 Seniorinnen und Senioren, um ihre Meisterinnen und Meister in den Hallenwettbewerben und in den Winterwurfdisziplinen zu ermitteln.
Jörg Reckemeier

Rund zwei Dutzend deutscher Hallenbestleistungen hat es in den beiden ersten Monaten des Jahres 2017 schon gegeben, und mit ganz wenigen Ausnahmen sind auch alle Athletinnen und Athleten, die sich in die Rekordlisten eintragen konnten, auch in Erfurt bei der Senioren-Hallen-DM am 3./4. März am Start.

Jochen Gippert (TV Herkenrath) steigerte gleich zweimal die deutsche M40-Bestleistung über 60 Meter. Schon Anfang Januar kam er auf 7,06 Sekunden und nur wenig später folgte dann die Steigerung auf 7,01 Sekunden. Auch über 200 Meter steht er mit 22,76 Sekunden an der Spitze der Meldeliste.

Roland Gröger auf vier Strecken mit Titelambitionen

In der Klasse M50 hat Roland Gröger (TopFit Berlin) nicht nur drei Einzeltitel über 60 Meter, 200 Meter und 400 Meter im Visier, sondern mit der StG TopWeiß Spandau will der Berliner, der seinen eigenen Hallenweltrekord über 400 Meter im Januar auf  51,92 Sekunden verbessert hat, auch ein Wörtchen um die Vergabe des Titels über 4x200 Meter mitreden.

Nicht im Meisterschaftsprogramm befindet sich die Paradestrecke von Markus Zerres (TV Waldstraße Wiesbaden), der seit dem 28. Januar mit 4:27,28 Minuten Inhaber der Hallenbestleistung über 1.500 Meter der Klasse M55 ist. Der Hesse hat aber seine Meldung sowohl für die 800 Meter als auch die 3.000 Meter abgegeben. Auf der längeren Distanz dürfte er kaum zu schlagen sein.

Thomas Zacharias im Höhenflug

Drei Starts, drei deutsche Bestleistungen, das ist die Bilanz von Thomas Zacharias (TV 1888 Obersuhl). Der Olympiateilnehmer von Mexico City 1968 steigerte die deutsche Hochsprungbestleistung der Klasse M70 in der Halle zunächst auf 1,51 Meter, ließ dann 1,52 Meter und 1,55 Meter folgen und hat jetzt am Ende der Hallensaison noch einmal die Chance, den bei 1,59 Metern stehenden Weltrekord des Schweden Carl-Erik Särndal anzugreifen. Mit Reinhold Keller (LG Neckar-Enz) tauchte nach jahrzehntelanger Pause ein Hochspringer auf, der in der Klasse M75 auf Anhieb über 1,37 Meter kam und die bestehende deutsche Bestleistung egalisierte.

Die M80-Hallenbestleistungen über 800 Meter mit 3:00,05 Minuten und über 1.500 Meter mit 5:57,13 Minuten hat Klemens Wittig (LC Rapid Dortmund) in diesem Jahr schon geknackt. In Erfurt stehen die 400 Meter, die 800 Meter und die 3.000 Meter auf dem Programm des Westfalen. Einen Doppelstart über 800 Meter und 3.000 Meter der Klasse M85 will Werner Beecker (LC Wuppertal) absolvieren. Mit 15:08,08 Minuten lief er bereits Hallenbestleistung über 3.000 Meter, nun soll in Erfurt auch eine Steigerung über die Mittelstrecke her.

Wie schnell ist Annette Funck?

Im Dezember 2016 lief Annette Funck (TV Jahn Walsrode) die 60 Meter Hürden, noch als Angehörige der Klasse W35, in 8,82 Sekunden. Im Januar 2017, mittlerweile in die Klasse W40 aufgerückt, folgten dann 8,99 Sekunden. Und auch bei diesem Wettkampf lief sie in einem Hauptklassenwettbewerb über die 84 Zentimeter hohen Hürden. Man darf gespannt sein, wie Annette Funck in Erfurt die veränderten Bedingungen der Klasse W40 bewältigen wird.

Die einzige deutsche Bestleistung des Winters in einem Stoß- oder Wurfwettbewerb gelang Kirsten Hilbig (VfR Evesen) Ende Januar in der Klasse W40 mit einem Hammerwurf auf 52,52 Meter. Luft nach oben ist da allemal, vielleicht gelingt ja in Erfurt schon eine weitere Steigerung.

Tatjana Schilling im Dauereinsatz

Vielbeschäftigt wird Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) in Erfurt sein. Die Hessin hat in der Klasse W45 ihre Meldung über 60 Meter, 200 Meter, 400 Meter, im Hochsprung, Weitsprung, hier stellte sie kürzlich mit 5,33 Metern die deutsche Hallenbestleistung ein, und im Kugelstoß abgegeben. Zudem wird die „Senioren-Leichtathletin des Jahres 2016“ auch noch in der Staffel ihres Vereines zum Einsatz kommen.

Völlig ungefährdet in den Sprints über 60 Meter und 200 Meter der Klasse W55 dürfte Katja Berend (SV Großhansdorf) sein. Sie verbesserte Ende Januar mit 8,52 Sekunden und 8,51 Sekunden gleich zweimal die deutsche Bestleistung über 60 Meter. In Erfurt könnte auch die Bestmarke über 200 Meter fallen, die die Schleswig-Holsteinerin ohne Weiteres in ihrer Reichweite hat.

Ebenfalls in der Klasse W55 geht Ramona Pfeiffer (USV Halle) an den Start. Nach ihrem Freiluft-Weitsprungweltrekord von 5,06 Metern aus dem vergangenen Jahr hat sie im Januar mit 4,82 Metern auch den Hallenweltrekord in ihren Besitz gebracht.

Mit dem Stab auf Rekordjagd

Stetig von Wettkampf zu Wettkampf gesteigert hat sich Stabhochspringerin Ute Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Die Athletin der Klasse W65 begann ihre Serie an deutschen W65 Bestleistungen mit 2,50 Metern, ließ dann 2,51 Meter und 2,55 Meter folgen und ist inzwischen bei 2,57 Metern angelangt. Mit Diethild Nix (TV 1844 Idstein) ist eine Stabhochspringerin am Start, die in diesem Winter in der Klasse W75 die deutsche Bestleistung auf 1,81 Meter stellte.

Sowohl am Samstag als auch am Sonntag beginnen die Wettkämpfe bereits um 9.00 Uhr. Nach zwei langen Wettkampftagen wird der letzte Startschuss für die abschließenden Staffeln am Sonntag um 15.40 Uhr abgegeben.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024