| U18-Europameisterschaften

U18-EM Györ Tag 4: DLV-Talente in den Finals

Am vierten Tag der U18-Europameisterschaften in Györ (Ungarn; 5. bis 8. Juli) standen acht Finals mit deutscher Beteiligung auf dem Programm. Neben vorderen Platzierungen ging es auch um das Ergattern eines Startplatzes bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober). Wir berichten, wie die Entscheidungen ausgegangen sind.
Pamela Ruprecht

U18-ATHLETINNEN IN DEN FINALS

1.500 Meter

Antje Pfüller erkämpft sich in Bestzeit Platz vier

Sie hat alles gegeben und eine neue Bestzeit aufgestellt: Antje Pfüller (LG Region Karlsruhe) kämpfte sich im 1.500 Meter-Finale in 4:23,89 Minuten auf Platz vier. Eingangs der letzten Runde lag sie gemeinsam mit der zweiten deutschen Finalistin Lea Kruse (FC Schalke 04) hinter dem Top-Trio, das auf den letzten Metern das Tempo forcierte und sich von den Verfolgerinnen absetzte, auf den Rängen vier und fünf. Die für Karlsruhe und Deutschland startende Schweizerin versuchte bis zum Ziel so gut es ging dran zu bleiben. Die Belohnung: Ein IAAF-Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober).

Lea Kruse (4:31,99 min) musste abreißen lassen, die Beine spielten nicht mehr mit. So kam der Schützling von Ex-Marathonläufer Andre Pollmächer auf Platz elf. Die Medaillen machten die Irin Sarah Healy (4:18,71 min), die Britin Emily Williams (4:22,11 min) und die Polin Klaudia Kazimierska (4:22,90 min) unter sich aus.

100 Meter Hürden

Antonia Buschendorf sprintet auf Platz sechs

Ein wenig enttäuscht war Antonia Buschendorf (SC Magdeburg) nach ihrem Finale über 100 Meter Hürden. Dabei war die Zeit von 13,51 Sekunden ein Zeichen dafür, dass die Inhaberin der deutschen U18-Bestleistung (13,30 sec) konstant auf einem hohen Niveau laufen kann. Das Rennen, in das sie über die ersten beiden Hürden etwas verhalten gestartet war, brachte sie auf Platz sechs und somit auf einen IAAF-Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires. "Antonia kann mit ihrer Leistung zufrieden sein, sie ist gut aus dem Block gekommen und hat sich hinten raus rangekämpft und vorne mitgemischt, das war am Ende knapp", sagte Bundesnachwuchstrainer Björn Sterzel.

Vorne zog die Norwegerin Martine Hjornevik zu einer neuen europäischen Jahresbestzeit von 13,26 Sekunden, die vorher Antonia Buschendorf gehalten hatte. Silber holte sich mit einer schnellen Zeit die Niederländerin Soe Zedney (13,34 sec) vor der Österreicherin Johanna Plank (13,40 sec).

400 Meter Hürden

Gisèle Wender jubelt über den Europameister-Titel

Die Berlinerin Gisèle Wender hat am letzten Tag der U18-EM in Györ das Finale über 400 Meter Hürden mit einem fast perfekten Lauf für sich entschieden. Mit einer neuen Bestzeit von 58,88 Sekunden holte sich die U18-WM-Dritte ihren ersten internationalen Titel. <link https: www.leichtathletik.de news detail gisele-wender-jubelt-ueber-den-europameister-titel>Zur ausführlichen Meldung...

Hochsprung

Jenna Fee Feyerabend springt auf Platz zehn

Für Mehrkämpferin Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) war das Erreichen des Finales das große Ziel. Dort traf sie auf die besten Hochsprung-Spezialistinnen ihrer Altersklasse in Europa. Wie gut diese sind, demonstrierte die Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh, die als einzige 1,86 Meter überquerte. Allein im Wettbewerb ließ sie stattliche 1,94 Meter auflegen und sprang im dritten Versuch drüber. Danach beendete sie den Wettbewerb. Für die DLV-Athletin waren 1,79 Meter nach überquerten 1,74 Meter zu hoch. Das bedeutete am Ende einen geteilten zehnten Platz. Viel wichtiger für sie: Die Sicherung des IAAF-Quotenplatzes für die Youth Olympic Games in Buenos Aires, was ihr mit dem Final-Einzug geglückt war.

Diskuswurf

Platz fünf: Pia Northoff erwischt im letzten Durchgang ihren besten Wurf

Die Deutsche U16-Meisterin Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) hatte ihre besten Würfe am Anfang und Ende des Finals. In Runde eins flog ihr Diskus auf 48,58 Meter. Damit sicherte sie sich ihren Platz im Endkampf und drei weitere Versuche. Im letzten Durchgang gelang der Schwester von Kugelstoß-U18-Weltmeister Timo Northoff noch eine kleine Steigerung auf 48,65 Meter. Rang fünf. "Ich war auch als Fünfte gemeldet, insofern bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Nach dem ersten Wurf habe ich zwar noch auf eine größere Steigerung gehofft, aber es war eine tolle Erfahrung gegen andere Nationen anzutreten", sagte die 50-Meter-Werferin, die dem jüngeren U18-Jahrgang angehört und sich einen IAAF-Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires schnappte.

Die Medaillen wurden jenseits der 50-Meter-Marke ausgemacht: Gold für die Russin Violetta Ignatyeva mit 54,56 Meter, Silber für Alida van Daalen (Niederlande; 52,93 m) und Bronze für Özlem Becerek (Türkei; 51,93 m).

Speerwurf

Rang vier: Lea Wipper übertrifft dreimal ihre alte Bestleistung

Gerade noch als Zwölfte war Lea Wipper (SC DHfK Leipzig) ins Finale eingezogen. Doch im Finale warf sie vorne mit: Vier Würfe landeten hinter der 50-Meter-Marke, über diese Linie war sie in der Qualifikation nicht gekommen. Ganz stark: Nach zwei ganz schwachen Würfen zum Auftakt katapultierte sie sich bei der letzten Gelegenheit mit 54,26 Metern noch in den Endkampf. Gleich der vierte Versuch ging noch weiter und flog bis auf 54,79 Meter. Weit wie nie! Ihre beste Weite (53,00 m)  hatte sie bislang bei der U18-WM in Nairobi erzielt. Über dieser alten Bestmarke blieb sie auch nochmal im letzten Durchgang (53,96 m).

"Das war ein toller Wettkampf", meinte Bundesnachwuchstrainer Matthias Rau. Mit einer starken Serie belegte sie Platz vier und erreichte einen IAAF-Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires. Zum Bronzeplatz betrug der Abstand nur etwa einen halben Meter. Diesen errang die Estin Gedly Tugi mit 55,28 Meter. Den Titel gewann die Weißrussin Aliaksandra Konshynavor (56,71 m) vor Hanci Münevver (56,28 m) aus der Türkei.

U18-ATHLETEN IN AKTION

Weitsprung

Nick Schmahl katapultiert sich auf den Gold-Rang

Weitspringer Nick Schmahl hat am Sonntag bei den U18-Europameisterschaften in Györ mit einem Satz auf 7,60 Meter die Goldmedaille gewonnen. Der Düsseldorfer Mehrkämpfer Jaron Boateng verpasste als Vierter einen Podestplatz nur knapp. <link https: www.leichtathletik.de news detail nick-schmahl-katapultiert-sich-auf-den-gold-rang>Zur ausführlichen Meldung...

Zehnkampf - Tag 2

Solider Start für Marcel Meyer, Nathanael Weiß muss Wettbewerb vorzeitig beenden

Bis zur viertletzten Hürde lag Marcel Meyer (Hannover 96) vermutlich auf Kurs zu einer neuen Bestzeit, doch das Touchieren der Hürde kostete Zeit, Rhythmus und Geschwindigkeit. Als Fünfter im Ziel des dritten Laufs wurden so 14,66 Sekunden für ihn gestoppt. Seine Bestleistung beträgt 14,66 Sekunden – allerdings nicht im Rahmen eines Zehnkampfes gelaufen. Ein solider Auftakt in den zweiten Tag also. Mit 4.593 Punkten rutscht er von seinem Halbzeit-Rang zehn einen Platz nach hinten auf Position elf.

Der zweite deutsche Mehrkämpfer Nathanael Weiß (LAZ Ludwigsburg; Platz 21) ist nach einem durchwachsenen ersten Tag (Platz) zur sechsten Disziplin nicht mehr angetreten. Seit dem Weitsprung hat er mit Rückenproblemen zu kämpfen. Weiter an der Spitze liegt der Niederländer Sven Jansons, der hinter seinem Landsmann Sven Roosen (13,81 sec) zu 13,87 Sekunden rannte, mit 5.164 Punkten.

In der siebten Disziplin schleuderte Marcel Meyer seinen Diskus nach einem ungültigen Auftakt-Versuch zweimal über 39 Meter, die bessere Weite wurde mit 39,62 Metern gemessen. Das siebtbeste Diskus-Resultat in der ersten Gruppe ist für den 42-Meter-Werfer im Rahmen, damit eroberte er seinen Top Ten-Platz wieder zurück und liegt mit 5.250 Punkten auf Platz zehn. Die Gesamt-Führung hat der wurfstarke Lette Olges Kozjakovs (Diskus: 51,61 m) mit 5.912 Punkten übernommen.

Marcel Meyer schafft den Sprung in die Top Acht

Den ganzen Nachmittag über gehörte das Stadion den stabhochspringenden Zehnkämpfern. Marcel  Meyer nutzte die sonnigen Bedingungen für eine neue Bestleistung und überquerte im dritten Versuch 4,50 Meter. Nur zwei Athleten kamen mit 4,60 Meter höher. Es war die drittbeste Leistung im Feld. Sein Speer flog danach auf gute 50,25 Meter. Vor dem abschließenden 1.500 Meter-Lauf liegt er mit 6.602 Punkten auf Rang acht. In der Entscheidung um den EM-Titel wird es spannend, an der Spitze liegen gleich auf Olges Kozjakovs und Aleksandr Komarov (beide 7.068 Pkt).

Den Zweikampf konnte der deutlich bessere 1.500-Meter-Läufer Aleksandr Komarov für sich entscheiden. Der unter neutraler Flagge startende Russe wurde mit 7.703 Punkten U18-Europameister vor Olges Kozjakovs (7.663 Pkt) aus Lettland und dem Niederländer Sven Jansons (7.604 Pkt). DLV-Zehnkämpfer Marcel Meyer gab auf den 1.500 Metern nochmal alles und rief wie schon in den meisten anderen Disziplinen sein Leistungsvermögen ab. Nach 4:48,18 Minuten war er als Siebter des finalen Laufs, den der Niederländer Sven Roosen (4:36,40 min) gewann, am Ziel. Mit 7.232 Punkten blieb er nur zwölf Zähler hinter seiner Bestleistung zurück und hielt im Gesamt-Klassement seinen achten Rang.

"Das war im Großen und Ganzen ein erfolgreicher Zehnkampf, einige Disziplinen waren nicht wie erwartet, dafür lief es in anderen um so besser", meinte Marcel Meyer nach den zwei Tagen. "Die Ehrenrunde habe ich genossen."

Die U18-EM Tag 4 live:

<link>TV-Übertragungszeiten:
13:30 bis 14:30 Uhr (Eurosport 2, Tag 3 Aufz.)
16:00 bis 17:45 Uhr (Eurosport 2, live)
17:45 bis 20:55 Uhr (Eurosport, live)
<link _blank>EAA-Livestream und Live-Ergebnisse

<link btn>Alle Infos zur U18-EM 2018 Györ

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