| Gävle 2019

U23-EM: Die DLV-Athleten in den Vorrunden (Tag 2)

Weiter geht's mit den U23-Europameisterschaften 2019 in Gävle! Am Freitag stehen sieben Vorentscheidungen mit deutscher Beteiligung auf dem Programm. Wer sich einen Platz in der nächsten Riunde sichern kann? Hier erfahren Sie es!
Silke Bernhart

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ABEND-SESSION

wU23: 400 Meter Vorläufe

Zwei unter 53, zwei im Finale

Erster 400-Meter-Vorlauf, Bahn acht. Luna Bulmahn (VfL Eintracht Hannover) hatte keinerlei Orientierungspunkte, als sie in ihr Rennen startete. Und sie gab von Beginn an Vollgas! „Ich komme von den 200 Metern“, erklärte sie anschließend dem Stadionsprecher, warum sie dem Rest des Feldes so rasch enteilt war. In der Mixed Zone gestand sie: „Ich hatte Angst, dass ich das nicht schaffe!“ Bei 300 Metern habe ihr Vater gestanden und ihr zugerufen, dass die anderen kommen. „Am Ende war’s echt hart.“ Der Einsatz wurde belohnt: In 52,72 Sekunden stellte die Deutsche Hallen-Vizemeisterin eine neue Bestzeit auf und zog in einem Modus, in dem auf die Vorrunde gleich das Finale folgt, als Zweitschnellste aller Rennen in die Runde der besten Acht ein.

Dort wird auch Nelly Schmidt (LT DSHS Köln) ein weiteres Mal in Aktion treten. Die 22-Jährige, die sich in diesem Sommer auf 52,77 Sekunden gesteigert hatte, blieb zum dritten Mal in ihrer Karriere unter der 53-Sekunden-Marke. In 52,99 Sekunden rannte sie im zweiten Halbfinale auf Platz zwei. „Ich bin super happy“, strahlte sie, „ich bin ja zwischen zwei Athletinnen gestartet, die eine schnellere Zeit als ich hatten, ich wollte alles geben und hatte mir genauso ein Rennen erhofft!“ Als Beste der Vorläufe präsentierte sich Lada Vondrová (Tschechien; 52,61 sec), auf Platz zwei und vier der ersten Runde braucht sich das DLV-Duo dahinter nicht zu verstecken.

mU23: 3.000 m Hindernis Vorläufe

Drei Hindernisläufer mit cleveren Rennen im Finale

Lennart Mesecke (LG Nord Berlin) war als erster von drei DLV-Hindernisläufern gefordert. Der 22-Jährige suchte sich zunächst einen Rang in der Spitzengruppe – und als es ihm dort zu eng wurde, ging er zur kurzerhand ganz nach vorne. Mit einer Tempoverschärfung zog er das Feld in die Länge und hatte eingangs der letzten Runde eine Gruppe von drei weiteren Läufern um sich sowie die Gewissheit, dass das für einen der fünf direkten Finalplätze reichen würde: Rang vier in 8:56,76 Minuten. „Das Rennen hat natürlich ein paar Körner gekostet“, bilanzierte er, „aber im Finale geht auf jeden Fall noch was!“ 2017 war er bei der U23-EM Siebter geworden, „das möchte ich in diesem Jahr noch verbessern.“

Frederik Ruppert (SC Myhl LA) begann den zweiten Vorlauf ähnlich und gestaltete Schulter an Schulter mit dem Belgier Clement Deflandre die ersten Runden von der Spitze weg. Vier Runden vor Schluss hatte sich auch Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) aus dem Pulk dahinter auf Rang drei vorgekämpft, bevor er auf dem letzten Kilometer gemeinsam mit Ruppert die Führung übernahm. Neun Läufer zählte die Spitzengruppe noch eingangs der letzten Runde, als erst Louis Gilavert (Frankreich) und dann der siegreiche Bulgare Ivo Balabanov zum Spurt ansetzten. Baumann (8:56,33 min; 3.) und Ruppert (8:56,38 min; 4.) konnten folgen und in den Top Fünf das Finale absichern.

„Ich bin cool geblieben, ich wusste, dass ich mich auf meinen Schlussspurt verlassen kann“, sagte Frederik Ruppert, der für das Finale ein ähnliches Rennen erwartet, „nur ein bisschen schneller. Dort möchte ich gerne meine Leistung bestätigen, mit dem Finale habe ich mein erstes Ziel schon erreicht.“ Robert Baumann erklärte, dass er selbst nach vorne gegangen sei, um das Feld in die Länge zu ziehen. „Ich kann mich nicht auf meinen Spurt verlassen, ich muss was machen“, sagte er. „Mutig laufen“ will er im Finale, beide sind sich einig: dort können sie bei ihrer internationalen Premiere nur gewinnen.

wU23: 200 Meter Vorläufe

Sophia Junk ohne Probleme

Eine Konkurrentin hatte Sophia Junk (LG Rhein-Wied) in ihrem Vorlauf besonders auf der Rechnung: Mit der Französin Sarah Richard startete die Schnellste der Meldelisten in ihrem Vorlauf. „Die ist kein Maßstab für mich“, befand sie und erklärte, sie habe sich eher auf sich selbst und die ähnlich starke Konkurrentin auf Bahn sieben konzentriert. Dann aber war es die Rheinländerin selbst, die als Erste aus der Kurve kam. „Da habe ich mich gut getroffen und wusste, dass es ein gutes Rennen wird!“

Nur besagte Französin konnte noch vorbeiziehen und in 23,40 Sekunden den Vorlauf für sich entscheiden, Sophia Junk wurde in 23,49 Sekunden – nur vier Hundertstel über Jahresbestleistung – Zweite und steht mit der viertschnellsten Zeit aller Athletinnen sicher im Halbfinale. „Ich bin erleichtert und auch froh darüber, dass sich der Wind beruhigt hat. Jetzt heißt es: gut regenerieren für morgen!“

mU23: 200 Meter Vorläufe

Frieder Scheuschner und Felix Straub rennen einen Runde weiter

Die Erleichterung kam in der Mixed Zone: Ob Platz drei in 21,18 Sekunden gereicht hatte? Ja klar! Die ersten Vier der 200-Meter-Vorläufe zogen am Freitag in das Halbfinale ein, und Frieder Scheuschner (Dresdner SC 1898) war einer von ihnen. "Die Kurve war gut", berichtete er, "aber auf der Geraden habe ich mich nur in einigen Momenten richtig getroffen, auf 20 Metern hat das nicht so gut geklappt. Aber es hat Spaß gemacht!" Am Samstag um 17:51 Uhr kann er es im Halbfinale noch mal besser machen.

Dasselbe gilt für Felix Straub (SC DHfK Leipzig), der in 21,17 Sekunden sogar seinen Vorlauf gewann. "Es fühlte sich schon ganz gut an, aber im Halbfinale muss noch mehr kommen", sagte er. "Nach der Kurve bin ich ein bisschen fest geworden. Bahn acht war auch nicht einfach, ich jage lieber, alleine ist es schwer, das richtige Tempo zu finden."

Start: 19:20 Uhr

 

VORMITTAGS-SESSION

wU23: Hochsprung Qualifikation

Eine weiter, eine raus

In einem hochkarätigen Hochsprung-Feld mit elf gemeldeten 1,90-Meter-Springerinnen lauerten die beiden deutschen Athletinnen im Regen von Gävle auf ihre Chance. Wer würde bei den schwierigen Bedingungen patzen? Wer über sich hinauswachsen? Um 12:00 Uhr Ortszeit stand die Antwort fest: Die Favoritinnen um Yuliya Levchenko (Ukraine) oder Morgan Lake (Großbritannien) gaben sich keine Blöße. Und auch Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) reichten im ersten Versuch gemeisterte 1,78 Meter für den Einzug in das Hochsprung-Finale, in das schließlich 13 Athletinnen einzogen.

Leonie Reuter (LG Nord Berlin) dagegen zeigte fehlerfreie Versuche über 1,68 und 1,73 Meter, dann aber war Endstation. "Das ist für mich eigentlich eher ungewöhnlich, dass es ohne Fehler losgeht und ich die nächste Höhe dann gar nicht mehr schaffe", stellte sie fest, aber auch: "Platz 14, besser als die Meldeleistung!" Warum es für 1,78 Meter nicht mehr reichte, konnte sie kurz nach der Qualifikation noch nicht ausmachen, wohl aber, dass sie nun im Finale ihre Teamkollegin unterstützen wird.

Dieses ist für Christina Honsel die Zugabe, für die sie sich einiges vorgenommen hat: "Natürlich möchte ich es genießen, aber ich würde auch gerne in Richtung meiner Bestleistung aus der Halle [1,90 m] oder zumindest Mitte, Ende 1,80 Meter springen", erklärte sie. Sie hofft dabei auf besseres Wetter, auch wenn sie die Temperaturen und der Regen in der Qualifikation nicht aus dem Konzept gebracht haben. "Die Freude über die Teilnahme hier ist so groß, da hat mich das Wetter nicht gestört!"

mU23: 400 Meter Hürden Vorläufe

DLV-Duo zieht direkt eine Runde weiter

Klitschnass vom strömenden Regen, aber zufrieden verließen die beiden deutschen Hürdenläufer am Freitagvormittag das Stadion von Gävle. Mit einem Platz in den Top Drei ihrer Vorläufe zogen sie direkt eine Runde weiter.

Die einzige Zeit aller Athleten unter 51 Sekunden zeigte Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 50,85 sec), der sich zuletzt in Regensburg auf 49,84 Sekunden gesteigert hatte. "Das hätte ich hier bei dem Regen nicht erwartet", staunte er ,auch wenn er sich eine Zeit in dem Bereich vorgenommen hatte. "Die erste Rennhälfte ist genau wie geplant verlaufen, dann hatte ich ein paar Rhythmusprobleme, aber damit konnte ich umgehen." Die Rolle als einer der Gejagten sei ungewohnt, aber nachdem er im Call Room mit den anderen Athleten ins Gespräch gekommen sei, habe er sich damit besser gefühlt.

Emil Agyekum (SCC Berlin) gestaltete im dritten Vorlauf sein eigenes Rennen, ließ sich nicht vom auf der Bahn vor ihm schnell angehenden Russen Ivan Loginov (51,58 sec) aus dem Konzept bringen und konnte in 51,77 Sekunden kontrolliert Platz zwei absichern. "Angenehmer als Gegenwind", stellte er auf den Regen angesprochen fest, und: "Mal gucken, einfach rennen" lautete seine Devise für die nächste Runde.

wU23: Kugelstoßen Qualifikation

Drei Stöße, drei deutsche Final-Tickets

Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) machte es vor. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) und Katharina Maisch (Tus Metzingen) machten es nach: Alle drei deutschen Kugelstoßerinnen überboten im ersten Versuch der Qualifikation die direkte Qualfikationsweite von 16,00 Metern und stehen im Finale der U23-EM. "Eigentlich wollte ich im ersten Versuch ein bisschen ruhiger machen. Aber ich kann nicht anders als 100 Prozent", lachte Julia Ritter, der mit 17,32 Metern der beste Stoß der Konkurrenz gelang. Der kurze Einsatz kam ihr gerade recht, denn um 18:30 Uhr muss sie schon wieder ran – im Diskuswurf-Finale.

Katharina Maisch (17,12 m) jubelte, als ihre Kugel im ersten Versuch ebenfalls deutlich jenseits der Markierung von 16,00 Metern einschlug. "Ich war richtig nervös und angespannt", beschrieb die 22-Jährige ihre Gefühlslage vor ihrer ersten internationalen Meisterschaft. Im Finale will sie jetzt in die Runde der besten Acht und die 18 Meter, die WM-Norm für Doha (Katar), angreifen. Die hat Alina Kenzel schon. Mit 16,45 Metern war ihr Tageswerk vollbracht. "So wenig Kraft wie möglich aufwenden" hatte sie sich vorher vorgenommen. Im Finale könnte das Feuerwerk folgen – mit drei deutschen Medaillenkandidatinnen, die als Top Drei der Qualifikation Selbstvertrauen getankt haben.

 

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