| WM Peking 2015

WM Tag 9 – Katharina Molitor sorgt für goldenen Abschluss

Am neunten und letzten Tag der WM in Peking (China) hat Speerwerferin Katharina Molitor die zweite deutsche Goldmedaille geholt und damit für einen glänzenden Abschluss gesorgt. Der DLV verzeichnet mit 113 Punkten (Platz vier) in der Nationenwertung die beste WM-Bilanz seit 1999. Asbel Kiprop holte über 1.500 Meter den dritten WM-Titel in Folge. Almaz Ayana lief über 1.500 Meter das schnellste WM-Rennen der Geschichte. Im Hochsprung überraschte Derek Drouin.
Pamela Ruprecht

Die DLV-Athletinnen waren zu viert im Speer-Finale angetreten und zu dritt in den Endkampf gezogen. Den besten Versuch von allen erwischte mit Abstand Katharina Molitor. Die Leverkusenerin steigerte ihre Bestleistung im – wie so oft bei ihr herausragenden - letzten Durchgang um mehr als einen Meter auf die Siegesweite von 67,69 Meter. Die erste internationale Medaille für die 31-Jährige glänzte damit gleich golden.

Der Speer von Katharina Molitor flog in Runde sechs vorbei an der Leistung der Chinesin Huihui Lyu, die sich im fünften Durchgang mit Heimvorteil im Rücken auf 66,13 Meter verbessert hatte - Asienrekord. Die Südafrikanerin Sunette Viljoen (65,79 m), als Weltjahresbeste angereist, holte Bronze.

Titelverteidigerin Christina Obergföll (LG Offenburg) zeigte sich mit Saisonbestleistung (64,61 m) und Rang vier zufrieden. Den starken DLV-Auftritt unterstrich U23-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 62,98 m) bei ihrer ersten WM-Teilnahme mit Platz sieben. Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste sich wie die zweimalige Olympiasiegerin Barbora Špotáková noch vor dem Endkampf verabschieden.

Keine Medaille für Mutaz Essa Barshim

Im Hochsprung-Finale der Männer blieb Top-Favorit Mutaz Essa Barshim (Katar; 2,33 m) überraschend ohne Medaille. Der 2,42-Meter-Springer leistete sich bei 2,29 Meter einen Fehlversuch zu viel. Das war auch die Höhe, bei der Eike Onnen (LG Hannover) die Segel früher strich, als ihm lieb war. 2,25 Meter und Rang zwölf gingen für ihn ins Ergebnisprotokoll ein.

Der Kampf um die Medaillen wurde bei drei Springern mit weißer Weste bis einschließlich 2,33 Meter und kollektiv gerissenen 2,36 Meter im Stechen über 2,34 Meter entschieden. Nur beim neuen Weltmeister Derek Drouin (Kanada) blieb die Latte im ersten Versuch über diese Höhe liegen. Silber teilten sich folglich Guowei Zhang aus China und Titelverteidiger Bohdan Bondarenko (Ukraine; beide 2,33 m).

Dritter Titel in Serie für Asbel Kiprop

Erst auf den letzten Metern kam der Weltmeister von 2011 und 2013 auf, um den dritten Titel in Folge über 1.500 Meter zu feiern. Asbel Kiprop (3:34,40 min) übersprintete auf der Zielgeraden mit seinem Landsmann Elijah Motonei Manangoi (beide Kenia; 3:34,64 min) im Schlepptau noch den Algerier Abdalaati Iguider (3:34,67 min), der zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte und am Ende Bronze holte.

Äthiopien konnte über 5.000 Meter der Frauen einen Dreifach-Erfolg verbuchen. Genzebe Dibaba fehlten nach ihrem Triumph über 1.500 Meter die Kräfte für den angestrebten Doppelsieg. Auf den zwölfeinhalb Runden enteilte ihr die WM-Dritte von 2013 und Weltjahresbeste Almaz Ayana, die an der Spitze mit 14:26,83 Minuten einen neuen Meisterschaftsrekord lief. Genzebe Dibaba wurde kurz vor dem Ziel noch von ihrer Teamkollegin Senbere Teferi (14:44,07 min) überspurtet und wurde Dritte (14:44,14 min). 

Auch eine Äthiopierin, Mare Dibaba, hat den spannendsten Frauen-Marathon der WM-Geschichte gewonnen. Die 25-Jährige hängte erst auf den letzten Metern die Kenianerin Helah Kiprop und die für Bahrain startende Eunice Kirwa ab. Am Ende war Dibaba mit einer Zeit von 2:27:35 Stunden nur eine Sekunde schneller als Kiprop. Titelverteidigerin Edna Kiplagat aus Kenia belegte nach 2:28:18 Stunden den fünften Platz.

Erster Staffel-Sieg für die USA

Den Abschluss der Titelkämpfe machten traditionell die 4x400-Meter-Staffeln. Bei den Frauen setzte sich das Quartett aus Jamaika mit Christine Day, Shericka Jackson, Stephenie Ann McPherson und Novlene Williams-Mills mit der Weltjahresbestzeit von 3:19,13 Minuten knapp gegen die USA (3:19,44 min) durch, die unter anderen Weltmeisterin Allyson Felix im Team hatten. Großbritannien erlief sich in 3:23,62 Minuten die Bronzemedaille.

Im letzten Wettbewerb der Titelkämpfe gab es für die USA den ersten Staffel-Erfolg. Die US-Boys um den entthronten Weltmeister LaShawn Merritt waren in der Langsprint-Staffel mit 2:57,82 Minuten siegreicher Titelverteidiger – ebenfalls in der schnellsten Zeit des Jahres. Die Staffel aus Trinidad & Tobago trommelte dahinter einen Landesrekord (2:58,20 min) auf die Bahn. Dritte wurden wie bei den Frauen die Briten (2:58,51 min) zeitgleich im Foto-Finish vor Jamaika.

Das DLV-Team kann nach einer ereignisreichen Weltmeisterschaft in Peking mit 113 Punkten in der Nationenwertung auf das beste Abschneiden seit 1999 blicken. In der WM-Bilanz standen seit Sevilla (Spanien) nicht mehr so viele Punkte. Die ersten drei Plätze in der Wertung gehen an USA (214 Punkte), Kenia (173 Punkte) und Jamaika (132 Punkte). Neben acht deutschen Medaillen, davon zwei goldene, am ersten Tag für Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und am letzten Tag für Speerwerferin Katharina Molitor, trugen zahlreiche gute Finalplatzierungen zu dem starken Gesamt-Resultat der Mannschaft bei.

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