| Doping-Nachproben

Zwei weitere Leichtathleten müssen Olympia-Medaillen von Peking abgeben

Dreispringerin Hrysopiyi Devetzi aus Griechenland und Stabhochspringer Denys Yurchenko aus der Ukraine haben ihre Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen von Peking mithilfe verbotener Substanzen errungen. Das steht nach positiven Doping-Nachtests fest. Weitere zwei Leichtathleten zählen zu einer Liste von insgesamt 16 Athleten, deren Doping-Vergehen von 2008 das IOC am Donnerstag öffentlich machte.
Silke Bernhart

Das olympische Hochsprung-Finale der Frauen von Peking (China) – rückblickend war es kein fairer Wettkampf. Das wird acht Jahre später deutlich, nachdem nunmehr drei Athletinnen der Top Fünf bei Doping-Nachtests positiv auf verbotene Substanzen getestet worden sind.

Anna Chicherova (Russland) musste ihre <link news:50671>Bronzemedaille bereits abgeben. Seit Donnerstag steht fest: Auch die damals viertplatzierte Ukrainerin Vita Palamar und die fünftplatzierte Russin Yelena Slesarenko – im Übrigen Olympiasiegerin 2004 in Athen (Griechenland) – griffen zu Dopingmitteln. Ihre Proben wurden positiv auf Turinabol getestet.

Diese Tatsache hat vor allem für die damals geschlagenen Athletinnen einen bitteren Beigeschmack. Chaunte Howard-Lowe (USA) dürfte nachträglich zur Medaillengewinnerin werden, die Frankfurterin Ariane Friedrich war in Peking mit 1,96 Metern Siebte geworden, mittlerweile ist sie vorgerückt auf Rang vier – und stinksauer. Auf <link https: www.facebook.com arianefriedrich206 _blank link zum facebook-auftritt von ariane>Facebook machte sie ihrem Ärger Luft: "Was habt ihr meiner Sportart und mir und Chaunte Howard angetan? Ich bin so sauer, dass ich selbst dies nur schwer in Worte fassen kann. Ihr Betrüger, ich hoffe dass wir uns nie wieder begegnen werden", schreibt sie.

Danny Ecker Olympia-Fünfter

Auch im Stabhochsprung der Männer wird wohl eine Bronzemedaille neu vergeben: Die Nachtests der Proben von Denys Yurchenko (Ukraine) brachten ebenfalls die Einnahme von Turinabol zutage. Er war mit 5,70 Metern Olympia-Dritter geworden, auf diesen Rang rückt nun der höhengleiche US-Amerikaner Derek Miles. Der Leverkusener Danny Ecker (5,70 m) und der Zweibrücker Raphael Holzdeppe (5,60 m), damals erst 18 Jahre jung, sortieren sich auf Platz fünf und sieben neu ein.

Die Griechin Hrysopiyi Devetzi hatte in Peking mit 15,23 Metern den Bronze-Satz im Dreisprung gelandet – mithilfe der verbotenen Substanz Stanozolol. Auf den dritten Rang wird nun wohl die damals viertplatzierte Kasachin Olga Rypakova rutschen. DLV-Athletinnen waren in dieser Disziplin nicht am Start.

Insgesamt machte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Donnerstag 16 neue Disqualifikationen von Teilnehmern an den Olympischen Spielen in Peking öffentlich. Neben den vier genannten Leichtathleten wurden neun Gewichtheber und drei Ringer nachträglich des Dopings überführt. Über die Neu-Vergabe der Medaillen urteilt das IOC, die Neu-Sortierung der Ergebnislisten in der Leichtathletik beschließt final der Weltverband IAAF. 

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