Die Routen abseits üblicher Strecken fordern Aufmerksamkeit und fördern Leistungsfähigkeit. Doch körperlich sollte man auf Höhen und Tiefen vorbereitet sein.
Viele Läufer lieben ihre gewohnten Strecken, sie kennen jede Kurve. Doch es lohnt sich, den normalen Weg hin und wieder zu verlassen. Der gleichmäßige, eigene Rhythmus sorgt zwar für Ausdauer und Schnelligkeit – Unterbrechungen jedoch fördern Kraft und Geschicklichkeit, Koordination und Balance.
Abseits der üblichen Laufstrecken warten Unebenheiten, Hindernisse und Höhenunterschiede. Willkommene Abwechslungen, die nicht nur Konzentration und Aufmerksamkeit aktivieren. Sondern die auch neue körperliche Herausforderungen bieten.
Das etwas andere Training
Belastbare Gelenke, mehr Flexibilität in den Bewegungsabläufen, eine starke Körpermitte: All das lässt sich schon auf der nächsten Laufrunde trainieren. Statt auf Tempo oder Distanz zu achten, achtet man viel mehr auf das, was an Trainingsmaterial auf oder neben der Strecke zum Balancieren oder Überwinden zu finden ist.
Schon vorab, auf noch sicherem Boden, kann man sich mit der eigenen Vielseitigkeit vertraut machen. Auf leeren Kinderspielplätzen, Trimm-Dich-Pfaden, Kletterparks oder einem permanenten Hindernisparcours kann man die eigene Leistungsfähigkeit über das Laufen hinaus einschätzen.
Hoch hinaus und tief hinunter
Schließlich gilt es aber, Anlauf zu nehmen – für kleine Hügel und schließlich den Berg hinauf, der bis jetzt nur umrundet wurde. In Städten laden Mauern oder Geländer zum Balancieren ein, Treppenstufen lassen sich mehr als einmal hinauf oder hinab laufen – und Plogging sorgt für saubere Wege und unzählige Kniebeugen.
Im Wald dienen mehrere Äste oder kleinere Baumstämme als Hanteln, größere Baumstämme werden balancierend überwunden oder übersprungen. Und wer ganz hoch hinaus will, sucht nach starken, tiefen Ästen für ein paar Klimmzüge zwischendurch – oder nach einem Baum, der sich erklimmen lässt.
Sprung – und tschüss?
Solche Trainings auf unbekanntem Terrain haben allerdings ihre Tücken, meistens in Form von kleinen Ausrutschern mit schlammigen Schuhen oder unfreiwilligen Sprungeinlagen. Das bis dahin anregende Erlebnis findet ein jähes Ende, ebenso erhält das normale Lauftraining eine unfreiwillige Pause.
Umso wichtiger ist es, für alle Fälle vorbereitet zu sein: Ein Mini-Notfallset, bestehend aus Coolpack und einer Sportsalbe (möglichst nebenwirkungsarm wie beispielsweise Traumeel), und die Kenntnis der PECH-Regel helfen bei Verstauchungen, Zerrungen, Prellungen, auch an Händen, Armen, Schultern.
Zwar macht es Spaß, an die eigene Grenze zu gehen – aber überschreiten sollte man sie nicht, eben des Spaßes wegen und der Gesundheit zuliebe.