| Karriere-Ende

Alexej Mikhailov verabschiedet sich vom Hammerwurf

Eine Weile hat er die Entscheidung schon mit sich herumgetragen. Jetzt möchte Alexej Mikhailov sie öffentlich machen und damit endgültig den Schlussstrich ziehen: Der Deutsche U20-Rekordler im Hammerwurf beendet im Alter von nur 23 Jahren seine Karriere.
Silke Bernhart

Er war Deutschlands wohl größter Hoffnungsträger im Hammerwurf, kam 2015 mit dem 6-Kilo-Hammer und 79,96 Metern so nah an die 80-Meter-Marke heran wie kein anderer deutscher U20-Athlet. Doch nun ist die Karriere von Alexej Mikhailov (TV Wattenscheid 01) beendet, bevor sie richtig Fahrt aufnehmen konnte. Der 23-Jährige muss sich aufgrund von Verletzungsproblemen vom Leistungssport verabschieden. Was genau ihm zu schaffen macht, will der Bronzemedaillen-Gewinner der U23-Europameisterschaften von 2017 nicht preisgeben, nur so viel: Die Gefahr des schweren Verschleißes sei zu groß.

Das Jahr 2019, das mit 72,44 Metern – nur 15 Zentimeter unter Bestleistung – beim Winterwurf-Europacup in Šamorín (Slowakei) noch vielversprechend begonnen hatte, wurde zum Wendepunkt. Eigentlich wollte Alexej Mikhailov da erst richtig durchstarten. Doch dann wandelten sich Beschwerden, die zuvor nur gelegentlich aufgetreten waren, zu massiven Schmerzen. Ende Mai ließ Mikhailov den Hammer noch einmal auf 69,21 Meter fliegen. Dann war die Saison beendet, und mit ihr nun auch die Karriere.

Dank an den Verein und Konzentration auf das Studium

„Ich möchte mich bei meinem Verein, dem TV Wattenscheid, dafür bedanken, dass er mich aufgenommen hat“, sagt der gebürtige Niedersachse, der bis Ende 2017 für Hannover 96 gestartet war. „Die Wattenscheider haben viele Hoffnungen in mich gesetzt.“ Dankbar ist er auch seinem Vater Wladimir Mikhailov, der ihn als Trainer bis in die deutsche Spitze geführt hatte. Auch er habe mit der Entscheidung zu kämpfen gehabt, sagt Alexej Mikhailov, fügt aber sogleich hinzu: „Er will ja auch, dass ich glücklich werde.“

Nun steht statt dem Sport die berufliche Laufbahn im Vordergrund: Alexej Mikhailov will sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens vorantreiben. Auf dem Sportplatz und bei großen Veranstaltungen werde man ihn trotzdem sehen, sagt er. Nicht zuletzt, weil sein Vater weiterhin in Niedersachsen die nächsten Wurftalente ausbildet.

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