| Auszeichnung

Ewald Walker erhält DLV-Ehrenschild

Der DLV-Aufsichtsratsvorsitzende Jochen Schweitzer schüttelt Ewald Walker die Hand © Stefan Mayer
Abseits der Laufwettbewerbe auf den „krummen Strecken“ stand am Sonntag auch eine besondere Auszeichnung im Fokus: Ewald Walker, vor 40 Jahren einer der Erfinder des Läufermeetings in Pliezhausen, erhielt den DLV-Ehrenschild.
David Köndgen / sb

Einer der treuesten Leichtathletik-Berichterstatter der vergangenen 54 Jahren zieht sich zurück: Mit 70 Jahren will Ewald Walker zwar nicht Schluss machen – aber doch kürzertreten. „Mein persönlicher Gewinn ist, dass ich, wenn ich irgendwo im Stadion bin, von Topathleten angesprochen werde und zu vielen ein herzliches persönliches Verhältnis besteht“, sagt Ewald Walker. Solche Erlebnisse habe er viele, das genieße er. Und weiter: „Es ist schön, wenn im Sport etwas übrigbleibt.“

Im Rahmen „seines“ Pliezhäuser Läufermeetings, einer Traditionsveranstaltung, die er vor 40 Jahren einst selbst ins Leben rief, erhielt Ewald Walker am Sonntag für sein ehrenamtliches Engagement den DLV-Ehrenschild. Die Ehrung nahmen der DLV-Aufsichtsratsvorsitzende Jochen Schweitzer und der ehemalige Weltklasse-Hochspringer Wolfgang Kreißig, Mitglied des DLV-Aufsichtsrats und Vizepräsident des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV), vor.

„Jemand, der sich über fünf Jahrzehnte für die deutsche Leichtathletik von der Basis bis zur Spitze eingesetzt hat, wird heute ausgezeichnet“, sagt Jochen Schweitzer. Dieser Jemand steht am Sonntag sichtlich gerührt auf dem sonst für die Topathletinnen und -athleten reservierten Podest im Innenraum des Schönbuchstadions und stemmt den DLV-Ehrenschild in die Höhe. „Wir freuen uns, dass die Leichtathletikfamilie, die Ewald so wertschätzt, ihm hier einen tollen Tag bereiten kann.“

Seit 1971 auf den Pressetribünen der Welt zuhause

Ewald Walker berichtete zwischen 1971 und 2025 in Print, TV und Hörfunk von zwölf Welt- und Europameisterschaften, einigen Olympischen Spielen und auch der Diamond (früher Golden) League sowie von unzähligen weiteren Meetings und Sportfesten. Schon 2016 war „ewa“ – so sein Kürzel – dafür mit dem DLV-Medienpreis ausgezeichnet worden.

Hauptberuflich als Lehrer im Rang des Oberstudienrats tätig, wuchs dem ehemaligen Fußballer über den Schulsport am BZN (Bildungszentrum Nord Reutlingen) auch der Leichtathletik-Nachwuchs ans Herz, war über viele Jahre eines seiner Herzensprojekte: Talentfördermaßnahmen, „Jugend trainiert für Olympia“ oder Aktionstage mit Weltklasse-Athleten wie Haile Gebrselassie, Colin Jackson oder Mike Powell, um nur einige zu nennen.

Motor des Läufermeetings

Dazu war Ewald Walker elf Jahre Vorsitzender der LG Schönbuch und übernahm Meeting-Moderationen in Halle, Jena, Cottbus, Koblenz, Mannheim und natürlich Pliezhausen. Dort initiierte er 1985 zusammen mit dem Anfang 2025 verstorbenen Gerhard Ott, Rose Walker und Meetingdirektor Thomas Jeggle die Premiere der „krummen Strecken“ im Schönbuchstadion.

Es gibt also keinen passenderen Ort und Zeitpunkt für die Ehrung und Verabschiedung als die insgesamt 40. Auflage der Traditionsveranstaltung im Schwäbischen. Fazit: „Wir haben hier in Pliezhausen eine Ehrenamtskultur entwickelt, die ihresgleichen sucht und ganz entscheidend für die Entwicklung des Läufermeetings war“, so Ewald Walker. Der Abschied fällt ihm sichtlich schwer, und so betont er zugleich: „Ohne Leichtathletik? Nein! Aber mit etwas weniger…“

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