Pflichtlektüre für alle Leichtathletik-Fans: Wir blicken voraus auf die Entscheidungen bei den 125. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften vom 31. Juli bis 3. August in Dresden. Wer um die Titel kämpft und wer um die Medaillen? Wer schon jetzt in Topform ist und für wen die WM-Tickets für Tokio in greifbarer Nähe sind? Das lesen Sie hier in unserem großen Ausblick auf die Entscheidungen der Männer!
100 Meter
Hamburger Jungs gefordert
Wer ist der schnellste Mann Deutschlands? Die Antwort auf diese Frage hat 2024 Owen Ansah (Hamburger SV) mit seinem deutschen Rekord von Braunschweig in 9,99 Sekunden eindrucksvoll beantwortet. In dieser Form hat sich der Deutsche Rekordhalter aber in der aktuellen Saison (SB 10,16 sec) noch nicht präsentiert, und so fehlt ihm auch noch die Leistungsbestätigungsnorm für einen möglichen WM-Einzelstart Tokio (Japan; 13. bis 21. September; 10,12 sec). Sogar die WM-Direktnorm hat in 10,00 Sekunden sein Vereins- und Trainingspartner Lucas Ansah-Peprah abgehakt. Das Hamburger Duo, das in Mannheim bei Sebastian Bayer trainiert, zählt zu einem Kreis von acht Athleten, die in dieser Saison schon 10,20 Sekunden und schneller gesprintet sind. Und alle von ihnen haben das Potenzial, um die Medaillen mitzurennen. So ist am Samstag um 19:01 Uhr Hochspannung angesagt, wenn der Startschuss für das Finale fällt.
Der Vorteil in der ersten Rennphase liegt bei Yannick Wolf (Cologne Athletics; SB 10,05 sec) und Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; SB 10,13 sec), beide waren sie auf dieser Strecke schon Deutsche Meister. Hintenraus haben Owen Ansah und der Deutsche Rekordhalter sowie Vizemeister des Vorjahres Joshua Hartmann (ASV Köln; SB 10,13 sec) die besten Karten – und neben den Medaillen auch die Leistungsbestätigungsnorm für die WM von 10,12 Sekunden im Blick. Lucas Ansah-Peprah, Marvin Schulte (ASV Köln; SB 10,20 sec) und Julian Wagner (TV Wattenscheid 01; 10,18 sec) haben bei der Team-EM im Einzel sowie mit der Staffel geglänzt. Und wer könnte für eine Überraschung sorgen? Vielleicht der Aufsteiger des Jahres Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar; 21), der nach dem verletzungsbedingten Ausfall im Finale der Hallen-DM und knapp verpasster U23-EM-Medaille mit einer Extra-Portion Motivation an den Start geht. sb
Titelverteidiger: Owen Ansah (Hamburger SV; 9,99 sec)
Jahresbester: Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV; 10,00 sec)
WM-Norm: 10,00 sec
200 Meter
Karten auf den Tisch!
Das Potenzial für richtig schnelle 200-Meter-Zeiten ist da im deutschen Sprint der Männer. Doch oftmals haben die Top-Athleten zuletzt den 100 Metern den Vorzug gegeben – angesichts der heiß umkämpften internationalen Staffel-Plätze und zuletzt bei der DM 2024 auch aufgrund der Bedingungen. Im Regenwetter von Braunschweig sorgte Eddie Reddemann (TSV Bayer 04 Leverkusen) für einen Überraschungssieg. Dass er seinen Titel verteidigen kann ist unwahrscheinlich, zumal er bisher nur auf der Nachrückerliste zu finden ist. Valide Prognosen sind erst möglich, wenn die Vorläufe am Sonntag gesetzt sind und sich zeigt, wer den Sprint-Doppelstart wagt.
Die deutschen Fans dürften sich ein Duell der Deutschen Sprint-Rekordler wünschen: Owen Ansah gegen Joshua Hartmann. Ähnlich wie in Braunschweig über 100 Meter könnten sie sich auch auf der doppelten Distanz zu neuen Spitzenzeiten in Richtung 20-Sekunden-Grenze und WM-Norm (20,16 sec) treiben. Erstmals seit 2022 hat sich in diesem Jahr auch Lucas Ansah-Peprah wieder auf den 200 Metern gezeigt und mit 20,49 Sekunden die zweitschnellste Zeit des Jahres hingelegt. Dem konstantesten deutschen Sprinter der Saison ist auch der Doppelsieg zuzutrauen. Hinter dem Top-Trio sind Spitzenzeiten bisher rar gesät und es eröffnet sich erneut für Newcomer die Chance aufs DM-Podest. Wie es sich dort anfühlt, konnten Max Husemann (Eintracht Hildesheim), Justin Rennert (SC Berlin) und Milian Zirbus (Hannover 96) bei der U23-DM in Ulm erfahren. sb
Titelverteidiger: Eddie Reddemann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 21,30 sec)
Jahresbester: Owen Ansah (Hamburger SV; 20,41 sec)
WM-Norm: 20,16 sec
400 Meter
Duell mit einigen Unbekannten
Der Titelverteidiger Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg; 45,16 sec) bringt die schnellste Zeit des Jahres mit. Der Deutsche Meister aus 2023 Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01; 45,43 sec) geht auf Platz zwei der Meldeliste ins Rennen. Damit sind bereits die großen Favoriten genannt. Denn auf ihren Fersen waren mit ihren ersten Zeiten unter 46 Sekunden in diesem Jahr zwei U23-Athleten, die ihren DM-Start auf dieser Strecke abgesagt haben: Max Husemann (Eintracht Hildesheim; 45,55 sec) und Tyrel Prenz (SC Potsdam; 45,95 sec).
Immer besser in Schwung kommt der Deutsche Hallenmeister und U23-EM-Finalist Florian Kroll (LG Osnabrück; 46,26 sec). Die erste Zeit unter 46 Sekunden und damit das DM-Podium von Dresden ist für den 21-Jährigen Reichweite. Fast im selben Atemzug muss sein Vereinskollege und Trainingspartner Fabian Dammermann genannt werden, der in seiner Karriere schon dreimal unter 46 Sekunden geblieben ist. Der Deutsche Vizemeister von Braunschweig geht mit einem Sonderstartrecht ins Rennen und hat mit Dresden noch eine Rechnung offen: Am 1. Juni beim Goldenen Oval musste er mit Wadenproblemen seinen Saison-Einstieg abbrechen. Wenn der Körper mitspielt, rennt er immer um die Medaillen mit. sb
Titelverteidiger: Jean Paul Bredau (SC Potsdam; 45,67 sec)
Jahresbester: Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg; 45,16 sec)
WM-Norm: 44,85 sec
800 Meter
Alexander Stepanov in neuer Rolle
Im vergangenen Jahr Dritter der U23-DM und erst am Ende der Saison die erste Zeit unter 1:47 Minuten. In diesem Jahr mit WM-Norm von 1:44,17 Minuten der Schritt in Europas Spitze: Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen), 21 Jahre jung, ist Deutschlands Shootingstar über 800 Meter. Mit beherzten Auftritten bei der Team-EM in Madrid (Spanien; 1:45,82 min; 6.) und der U23-EM in Bergen (Spanien; 1:45,32 min; 6.) hat er gezeigt, dass er konstant schnelle Zeiten rennen kann – aber auch, dass die Renngestaltung als Favorit noch Übung bedarf. Die nächste Gelegenheit dazu hat Alexander Stepanov in Dresden. Dort kann er sich eigentlich nur selbst schlagen, denn Titelverteidiger Robert Farken konzentriert sich auf die 1.500 Meter.
Verzettelt sich der Schnellste, dürfte Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg), ebenfalls erst 21 Jahre jung, zur Stelle sein. Er hat in dieser Saison schon mit drei Zeiten unter 1:46 Minuten überzeugt und ist fast ebenso spurtstark wie Alexander Stepanov. Dass die 800 Meter immer wieder für eine Überraschung gut sind, zeigt ein Blick auf die zurückliegenden Deutschen Meister: Mit Tim Holzapfel (Unterländer LG) sucht auch der Titelträger von 2022 wieder seine Chance. Der Sieger von 2023 Luis Oberbeck (LG Göttingen) ist dagegen nach einem Infekt noch nicht wieder hundert Prozent fit und verzichtet auf den DM-Start. Sein Vereinskollege Emil Meggle (LG Göttingen) bringt den Rückenwind einer eine Woche alten Bestzeit von 1:47,09 Minuten mit nach Dresden. sb
Titelverteidiger: Robert Farken (SC DHfK Leipzig; 1:48,90 min)
Jahresbester: Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen; 1:44,17 min)
WM-Norm: 1:44,50 min
1.500 Meter
Robert Farken – wer sonst?
Manchmal liegt die Spannung einer Entscheidung auch in der Dominanz eines Athleten und der großen Frage: Wie gestaltet er seinen Wettbewerb? Das trifft in Dresden auf die 1.500 Meter der Männer zu, wo mit Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) der neue Deutsche Rekordhalter um die Titelverteidigung rennt. Längst orientiert sich der 27-Jährige, der zuletzt beim ISTAF auch ein weiteres Mal den deutschen Meilen-Rekord gebrochen hat, nicht mehr an der nationalen Konkurrenz, sondern an den Besten der Welt. Er kann ein Spitzentempo mitgehen oder im Spurt allen auf und davon rennen. So ist eigentlich kein Rennverlauf denkbar, in dem Robert Farken im Heinz-Steyer-Stadion nicht ganz oben aufs Podest stürmt.
Und doch wird er selbst am besten wissen, dass man sich nie zu sicher sein darf – denn bei der Hallen-DM 2024 in Leipzig hatte ihm Marius Probst (TV Wattenscheid 01) den Titel vor der Nase weggeschnappt. Dieser ist in Dresden nicht am Start, womöglich aber mit Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) der neue Deutsche Rekordhalter über 5.000 Meter. Mit seiner Meilen-Zeit von 3:49,32 Minuten – WM-Norm für den 1.500-Meter-Wettbewerb – hat er beim ISTAF auch seine Stärke auf der Mittelstrecke untermauert. Welche Strecke er in Dresden läuft, war zu Wochenbeginn noch nicht entschieden. Mit Team-EM-Starter Marc Tortell (Athletics Team Karben) und dem Deutschen 800-Meter-Meister von 2022 Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) sind weitere Medaillen-Kandidaten genannt. sb
Titelverteidiger: Robert Farken (SC DHfK Leipzig; 3:37,91 min)
Jahresbester: Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig; 3:30,80 min)
WM-Norm: 3;33,00 min
5.000 Meter
Taktik oder Tempohatz?
Ein Athlet war der Konkurrenz in diesem Jahr weit voraus: Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) hat zuletzt den deutschen Rekord auf 12:53,53 Minuten geschraubt und auch die direkte WM-Norm abgehakt. Dahinter haben sich Titelverteidiger Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) und der Deutsche Hallenmeister über 3.000 Meter Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd) positioniert. Sie haben die WM-Leistungsbestätigungsnorm (13:15,00 min) bereits unterboten, doch nur Florian Bremm liegt zurzeit im World Ranking auf einem der Quoten-Startplätze für Tokio.
Die Punkte für einen deutschen Meistertitel wären für Thorwirth also mehr als Gold wert – ebenso wie für Sam Parsons (SCC Berlin). Dieser liegt im World Ranking auf der "Road to Tokyo" knapp vor Thorwirth, allerdings ebenfalls außerhalb der 42 zu vergebenden Startplätze. Ihm fehlt für eine Nominierung darüber hinaus auch die Leistungsbestätigungsnorm.
Es ist eine spannende und brisante Ausgangslage, die eine Vielzahl an Rennverläufen denkbar macht, zumal Abdilaahi sich noch nicht entschieden hat, ob er über 1.500 oder 5.000 Meter an den Start gehen wird. Sicher ist nur, dass die vier Genannten die Favoriten auf die Podestplätze sind. Wackelt einer von ihnen, könnte der Deutsche Meister über 10.000 Meter Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) zur Stelle sein. sb
Titelverteidiger: Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch; 13:38,43 min)
Jahresbester: Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics; 12:53,63 min)
WM-Norm: 13:05,00 min
110 Meter Hürden
Duell geht in die nächste Runde
Nur zwei Hundertstel trennten Manuel Mordi (Hamburger SV) und Gregory Minoué (TV Kalkum Wittlaer) bei der Hallen-DM im Kampf um Gold und Silber – mit dem besseren Ende für den Hamburger. Nur zwei Hundertstel trennen Gregory Minoué und Manuel Mordi an der Spitze der deutschen Bestenliste – hier hatte bisher Minoué (13,55 sec) die Nase vorn. Die nationale Konkurrenz folgt in einem Abstand von vier Zehnteln, und so deutet sich an, dass das Rennen um den deutschen Meistertitel erneut zwischen den beiden genannten Athleten entschieden wird. Eine Zahl werden beide im Hinterkopf haben: 13,47 Sekunden, die Leistungsbestätigungsnorm für einen WM-Start, die ihnen jeweils noch fehlt.
Mit Zeiten knapp unter 14 Sekunden haben sich dahinter Stefan Volzer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Zehnkämpfer Fred Isaac Fleurisson (Eintracht Frankfurt) positioniert. Und die Fans können sich zumindest im Vorlauf auf einen weiteren Mehrkämpfer im Feld freuen: Ex-Weltmeister und -Europameister Niklas Kaul (USC Mainz) testet am Donnerstag erst im Rahmen des DM-Zehnkampfs und dann am Wochenende über 110 Meter Hürden sowie im Speerwurf seine WM-Form. sb
Titelverteidiger: Manuel Mordi (Hamburger SV; 13,54 sec)
Jahresbester: Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer; 13,55 sec)
WM-Norm: 13,27 sec
400 Meter Hürden
Owe Fischer-Breiholz gegen Emil Agyekum
Vom Sorgenkind zum Musterschüler: Die 400 Meter Hürden der Männer sind eine Disziplin, die in Deutschland in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen haben. Und das dank großer Talente, die in der Kaderschmiede von Volker Beck und Christian Kupper in Frankfurt den Sprung in die Weltspitze geschafft haben. Das neuste Mitglied dieser Gruppe: Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV). Der U23-Europameister ist mit einer phänomenalen Zeit von 48,01 Sekunden ins Rampenlicht geprescht und findet sich in Dresden auf einmal in der Rolle des Gejagten wieder. Dass er damit umgehen kann, hat er bei der U23-EM eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Fast ebenso schnell, und das mit drei Zeiten unter 48,40 Sekunden gleich mehrfach in dieser Saison, ist Emil Agyekum (SCC Berlin) unterwegs. Das direkte Duell mit seinem jungen Trainingspartner könnte auch den Titelverteidiger näher an die 48-Sekunden-Schallmauer heranbringen, die als einziger Deutscher bisher Harald Schmid (47,48 sec) unterboten hat. Um die WM-Qualifikation brauchen sich beide mit erfüllter Direktnorm (48,50 sec) auf den Plätzen sechs und 14 der Welt keine Gedanken zu machen. Wohl aber Deutschlands aktuelle Nummer drei, der WM-Achte von 2023 Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt): Die Leistungsbestätigungsnorm hat er in 49,10 Sekunden zwar abgehakt, noch liegt er aber im World Ranking knapp außerhalb der Quotenplätze.
Für den Rest der Konkurrenz wird es schwer, dieses Top-Trio zu sprengen. Dass er das Potenzial dazu hat, hat in der Vergangenheit der zweimalige Deutsche Meister Luke Campbell (Sprintteam Wetzlar) bewiesen, der ebenfalls in Frankfurt trainiert. Die weiteren Herausforderer aus der U23-Riege wie Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) und Lasse Schmitt (Königsteiner LV) haben eher als die Podestplätze die erste Zeit unter 50 Sekunden im Visier. sb
Titelverteidiger: Emil Agyekum (SCC Berlin; 49,25 sec)
Jahresbester: Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV; 48,01 sec)
WM-Norm: 48,50 sec
3.000 Meter Hindernis
Hochklassiger Showdown um die nationale Krone
Dieses Duell wird die Zuschauer im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion von den Sitzen reißen: Der Lokalmatador Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) rennt gegen den Deutschen Rekordhalter Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) um die Hindernis-Krone. Und das ist mittlerweile ein Aufeinandertreffen auf Weltklasse-Niveau. Mit 8:01,49 Minuten hat Frederik Ruppert zu Saison-Beginn den deutschen Rekord pulverisiert und sich auf Platz zwei der Welt in diesem Jahr geschoben. Auf Platz elf der Welt rangiert Karl Bebendorf, auch er blieb in 8:08,21 Minuten unter dem vorherigen deutschen Rekord von Damian Kallabis.
Der WM-Start ist beiden sicher, hochspannend ist die Frage um die deutsche Vormachtstellung. Diese hatte Bebendorf nach fünf DM-Titeln in Folge im vergangenen Jahr kampflos an Ruppert übergeben, weil er bei den Deutschen Meisterschaften die 800 Meter gelaufen war. Vor Heimpublikum will er sich den Titel zurückholen. Und zumindest die Statistik spricht für ihn: Bei den letzten sieben direkten Aufeinandertreffen hatte sechsmal Karl Bebendorf die Nase vorn, darunter 2024 bei der EM, als es für den Dresdner Bronze und für den Tübinger Platz vier gab. Doch beide sind noch stärker geworden, noch selbstbewusster, und der Ausgang des Duells ist offen wie nie.
Hinter dem Spitzen-Duo hatte sich auch ein spannendes Duell um Bronze angekündigt, denn mit Velten Schneider (VfL Sindelfingen; 8:17,12 min) und Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch; 8:17,15 min) waren zwei weitere WM-Kandidaten in dieser Saison auf Augenhöhe. Nach einem Sturz beim Meeting in Liège Mitte Juli ist die Saison für Velten Schneider jedoch mit einer Fußverletzung jäh beendet. Und so muss Niklas Buchholz im Kampf um DM-Bronze wohl am ehesten den Sechsten der U23-EM Robin Müller (LC Top Team Thüringen) auf der Rechnung haben. sb
Titelverteidiger: Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen; 8:16,98 min)
Jahresbester: Frederik Ruppert (8:01,49 min)
WM-Norm: 8:15,00 min
Hochsprung
Titelverteidiger ist der Favorit
Zum fünften Mal nacheinander könnte Tobias Potye (Cologne Athletics) bei einer Freiluft-DM ganz oben auf dem Treppchen stehen. So konstant wie diese Serie vermuten lässt, liefen die vergangenen Jahre für den 30-Jährigen aber nicht. 2022 und 2023 waren mit EM-Silber und WM-Rang fünf sowie der Bestleistung von 2,34 Metern äußert erfolgreich. Im vergangenen Jahr war bei den Olympischen Spielen schon in der Qualifikation Schluss. Immer wieder der entscheidende Balanceakt: Wie belastbar ist das Knie? In dieser Saison blieb die Latte bisher schon bei einer Höhe von 2,26 Metern liegen. Das ist okay und entspricht der Leistungsbestätigungsnorm für die WM, ist aber noch nicht das, wo der Titelverteidiger hin möchte. National liegt er damit dennoch vorn und ist der erste Kandidat für Gold.
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) hat in diesem Sommer schon zweimal 2,23 Meter übersprungen. Dem Europameister von 2018 ist damit am ehesten zuzutrauen, Tobias Potye den Sieg streitig zu machen. Weitere Anwärter aufs Podium sind der Deutsche U23-Meister Julien Pohl (Cologne Athletics) und Falk Wendrich (LAZ Soest). jhr
Titelverteidiger: Tobias Potye (LG Stadtwerke München; 2,18 m)
Jahresbester: Tobias Potye (Cologne Athletics; 2,26 m)
WM-Norm: 2,33 m
Stabhochsprung
Spitzentrio mit Steigerungspotential
Die besten DLV-Stabhochspringer der vergangenen Jahre sind in der laufenden Freiluftsaison noch nicht so richtig ins Fliegen gekommen. Höhen im Bereich von 5,70 Metern sind zwar das Tor zur internationalen Klasse. In Zeiten, wo es bei großen Meisterschaften eigentlich nur um die Frage geht, wer der beste Athlet hinter Überflieger Armand Duplantis (Schweden) ist, sind aber Sprünge über 5,80 Meter und mehr gefragt.
Dass diese Leistungen in ihnen stecken, haben Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics) und Oleg Zernikel (ASV Landau) schon mehrfach gezeigt. Der Wettkampf um den DM-Titel in Dresden ist eine gute Gelegenheit für sie, auch in diesem Sommer in diesen Bereich vorzustoßen. Torben Blech hat gleich zum Einstieg in den Sommer Mitte Mai 5,73 Meter gemeistert, seitdem ging es aber nicht mehr höher. Bo Kanda Lita Baehre hat drei Wettkämpfe mit 5,70er-Höhen in seiner bisherigen Saisonbilanz, aber auch drei Wettkämpfe ohne gültigen Versuch. Auch Oleg Zernikel kann ein Erfolgserlebnis gut gebrauchen, wie im vergangenen Jahr, als er EM-Bronze gewann.
In den Kampf um die DM-Medaillen könnten sich auch noch Gillian Ladwig (Schweriner SC) und U20-Weltmeister Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) einschalten. jhr
Titelverteidiger: Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf; 5,70 m)
Jahresbester: Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics), Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen; beide 5,73 m)
WM-Norm: 5,82 m
Weitsprung
Drei Acht-Meter-Springer kämpfen um Gold
Schon drei Athleten haben in diesem Sommer die acht Meter geknackt, noch keiner aber die WM-Bestätigungsnorm von 8,05 Metern. Titelverteidiger Simon Batz (MTG Mannheim) hat diese Weite schon in der Hallensaison und damit im Nominierungszeitraum geschafft. Der Olympia-Sechste kann in Dresden seinen dritten DM-Titel in Folge holen. Mit elf Wettkämpfen mit Weiten von acht Metern oder mehr hat der 22-Jährige auch in der Breite das beste Leistungsniveau der Konkurrenz vorzuweisen.
Bisher bei vier Wettkämpfen unter regulären Bedingungen hat Luka Herden (LG Brillux Münster) die acht Meter übertroffen. Beim Gewinn seiner Bronzemedaille gerade bei den World University Games in Wattenscheid hatte der 25-Jährige Simon Batz hinter sich gelassen. Bei der U23-DM mit seinem ersten 8,00-Meter-Sprung zu Gold geflogen war Simon Plitzko (TSG Bergedorf) . Bestenfalls in Richtung Medaillenplatz steigern wollen sich Maximilian Entholzner (LG Stadtwerke München) und der Deutsche Hallenmeister Julian Holuschek (Eintracht Frankfurt). jhr
Titelverteidiger: Simon Batz (MTG Mannheim; 8,04 m)
Jahresbester: Simon Batz, Luka Herden (LG Brillux Münster; beide 8,01 m)
WM-Norm: 8,27 m
Dreisprung
Max Heß möchte seinen neunten Freiluft-Titel
Seit mittlerweile zehn Jahren ist Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) die unangefochtene Nummer eins im Dreisprung in Deutschland. Nur 2018, damals angeschlagen, konnte er in diesem Zeitraum kein DM-Gold im Freien gewinnen. Nach schwierigen Zeiten mit immer wieder kleinen Verletzungen stellte der 29-Jährige im vergangenen Sommer endlich wieder eine Freiluft-Bestleistung auf. Die gelang ihm mit 17,38 Metern im bisher wichtigsten Wettkampf der Karriere, dem Olympia-Finale von Paris. Auch die zurückliegende Hallensaison verlief mit fünf 17-Meter-Sprüngen und Silber bei der Hallen-EM erfolgreich.
In der laufenden Freiluftsaison ist wieder eher Geduld gefragt. Die 17 Meter sind noch nicht gefallen, mit den Weiten ging es zuletzt eher etwas rückwärts. Doch Max Heß kann auf viel Erfahrung zurückgreifen, und bis zur WM ist noch Zeit. Dresden soll auf dem Weg dorthin den nächsten nationalen Titel bringen.
Der stärkste Gegner kommt mit Steven Freund ebenfalls aus der Chemnitzer Trainingsgruppe von Harry Marusch. Der 20-Jährige hat auch in diesem Sommer schon die 16 Meter übertroffen und Rang acht bei der U23-EM erreicht. 16,03 Meter als Saisonbestleistung bringt Mohammad Amin Alsalami (LAC Berlin) mit ins Heinz-Steyer-Stadion. Pascal Boden (Dresdner SC 1898) möchte diese Marke erstmals überfliegen und aufs DM-Podest. jhr
Titelverteidiger: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,90 m)
Jahresbester: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,88 m)
WM-Norm: 17,22 m
Kugelstoß
Vier Kandidaten liegen eng beieinander
Der DM-Titel im Kugelstoßen ist in den vergangenen Jahren umkämpft gewesen, und auch in diesem Sommer gibt es gleich vier Athleten, die an der Spitze der DLV-Bestenliste eng beieinander liegen und schon die 20 Meter übertroffen haben. Mit 20,27 Metern beim Winterwurf-Europacup im März auf Zypern hat Silas Ristl (VfL Sindelfingen) die bisher größte Weite erzielt, seitdem ist ihm allerdings kein weiterer Wettkampf über 20 Meter mehr gelungen. Bei Simon Bayer (LAC Essingen) stehen neben 20,01 Mentern aus Biberach Mitte Juli Ergebnisse bis 19einhalb Meter in den Statistiken der Saison.
U23-Europameister Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) hat ein Niveau zwischen 19,50 Meter und knapp über 20 Meter gezeigt. Noch etwas besser sieht die bisherige Bilanz des Titelverteidigers Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) aus, der vor zwei Wochen mit 20,23 Metern auch eine Freiluft-Bestleistung aufgestellt hat.
Wer hat seine Nerven im Ring am besten im Griff? Wer kann im entscheidenden Moment noch was drauflegen? Das gesamte Quartett hat das Potenzial zum Sieg. jhr
Titelverteidiger: Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen; 19,78 m)
Jahresbester: Silas Ristl (VfL Sindelfingen; 20,27 m)
WM-Norm: 21,50 m
Diskuswurf
Olympia-Sechster trifft auf WM-Achten und U23-Europameister
Das Niveau im Diskuswerfen hat weltweit angezogen und die DLV-Athleten ziehen mit. Gleich vier von ihnen haben die WM-Norm von 67,50 Metern schon übertroffen. Dabei fordert die nachrückende Generation die erfahrenere heraus. Für zusätzliche Motivation oder zusätzlichen Druck sorgt, dass es neben dem DM-Titel auch um die WM-Qualifikation geht. Denn die ersten Beiden haben bei erfüllter WM-Norm einen Startplatz in Tokio sicher.
Clemens Prüfer (OSC Potsdam) geht als Titelverteidiger und Olympia-Sechster in den Ring, Henrik Janssen (SC Magdeburg) als WM-Achter und Titelträger des Jahres 2023. Herausgefordert werden sie von Mika Sosna (TSG Bergedorf), der gerade Gold bei den World University Games gewonnen hat, und Steven Richter (LV 90 Erzgebirge), gerade mit Gold bei der U23-EM dekoriert.
Anschluss an dieses Quartett herstellen oder sogar vorbeiziehen wollen Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), Olympia-Dritter von 2016, und Marius Karges (Eintracht Frankfurt), Dritter der U23-EM. Es deutet sich ein spannender Wettkampf auf hohem Niveau an. jhr
Titelverteidiger: Clemens Prüfer (SC Potsdam; 65,95 m)
Jahresbester: Clemens Prüfer (OSC Potsdam; 71,01 m)
WM-Norm: 67,50 m
Hammerwurf
Merlin Hummel auf neuem Niveau
In den vergangenen Jahr hat sich Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) an die internationale Spitze herangearbeitet, in diesem Sommer kommt er dort endgültig an. Seinem ersten Wurf über 80 Meter ließ er gleich die ersten Versuche jenseits der 81 Meter folgen. Bei Deutschen Meisterschaften ist zuletzt im Jahr 2000 ein Hammer über die 80-Meter-Marke geflogen. Um sich seinen zweiten DM-Titel nach 2022 zu sichern, wird eine solche Leistung aber gar nicht nötig sein. Denn Merlin Hummel ist seiner Konkurrenz in Dresden um rund zehn Meter voraus.
Das liegt auch daran, dass Titelverteidiger Sören Klose (Eintracht Frankfurt) wegen Rückenproblemen in der laufenden Saison noch nicht in Erscheinung treten konnte. Die weiteren Medaillen dürften deshalb Kai Hurych (KSV Fürth 09), Tim Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim), Lukas Winkler (LAC Erdgas Chemnitz) und Christoph Gleixner (Eintracht Frankfurt) unter sich ausmachen. jhr
Titelverteidiger: Sören Klose (Eintracht Frankfurt; 75,70 m)
Jahresbester: Merlin Hummel (LG Stadtwerke München; 81,27 m)
WM-Norm: 78,20 m
Speerwurf
Im fünften Jahr ganz vorn
In den vergangenen vier Jahren hat sich Julian Weber (USC Mainz) den deutschen Meistertitel gesichert. Auch in Dresden stellt sich eher die Frage, welche Weite dem Olympia-Sechsten gelingt. Es sieht nach einem ungefährdeten Sieg aus. Der 30-Jährige hat erstmals die 90 Meter übertroffen, er gewann damit beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar) und stand unter anderem auch in Offenburg und beim ISTAF als Sieger auf dem Podest. Deutlich offener ist die Frage, wer in Dresden den zweiten Platz erreicht.
Der Olympiasieger von 2016 Thomas Röhler (LC Jena) hat in diesem Sommer wieder die 80 Meter übertroffen. Das gelang auch dem Zweiten der U23-EM Nick Thumm (VfB Stuttgart), der genauso wie Max Dehning (LG Offenburg) die neue Speerwurf-Generation vertritt. Sein Niveau deutlich gesteigert hat Niklas Sagawe (TSG Bergedorf). Auch Zehnkämpfer Niklas Kaul (USC Mainz) ist für Würfe in Richtung der 80-Meter-Marke gut, er testet für seinen WM-Start in Tokio. Der Deutsche Rekordler Johannes Vetter (LG Offenburg) hat seinen Start abgesagt.
Titelverteidiger: Julian Weber (USC Mainz; 86,63 m)
Jahresbester: Julian Weber (91,06 m)
WM-Norm: 85,50 m
4x100 Meter
Hamburger SV und LG Stadtwerke München auf Augenhöhe
Die schnellsten deutschen Sprinter der Geschichte über 100 Meter Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah trainieren in Mannheim, sind aber ihrem langjährigen Verein in ihrer Heimat Hamburg treu geblieben. Die beiden trugen im vergangenen Jahr dazu bei, dass die Staffel des Hamburger SV nicht nur den DM-Titel über 4x100 Meter gewann, sondern dabei in Braunschweig in 39,65 Sekunden auch unter 40 Sekunden blieb.
Eine solche Vorstellung könnte notwendig sein, um diesen Triumph in Dresden zu wiederholen. Denn in diesem Jahr hat die LG Stadtwerke München schon eine Zeit von 39,69 Sekunden vorgelegt. Potenzial für eine Medaille hat auch der USC Mainz schon gezeigt. Cologne Athletics hat den Deutschen Meister von 2023 Yannick Wolf im Team, für den TV Wattenscheid 01 ist unter anderem Julian Wagner gemeldet. Auch diese beiden Staffeln könnten am Ende unter den ersten Drei landen.
Titelverteidiger: Hamburger SV (39,65 sec)
Jahresbeste: LG Stadtwerke München (39,69 sec)
U20
4x400 Meter
Offener Schlagabtausch
Die Medaillen bei der zurückliegenden Meisterschaft gingen in diesem Wettbewerb für Zeiten deutlich unter 3:20 Minuten weg. So schnell war in diesem Jahr noch keine Jugendstaffel. Der Meldeleistung nach zu urteilen sind die besten Quartette dicht beisammen, mit 3:22er Zeiten liegen Eintracht Frankfurt, der SC Potsdam und der LAC Quelle Fürth gleichauf. In Lauerstellung liegt jedoch eine Startgemeinschaft, die bei ihrem Qualifikationsrennen ihren Besten noch gar nicht ins Rennen geschickt hat:die StG Recklinghausen-Hamm, die mit Fabian Straberg den Sechsten der U20-DM ins Rennen schicken kann.
Die Titelverteidiger von der StG Team Sachsen-Anhalt, Nummer vier der aktuellen Saison, fehlen ebenso in der Meldeliste wie die weiteren Medaillengewinner des Vorjahres vom TSV Bayer 04 Leverkusen und der MTG Mannheim. Dafür ist ein Verein zu beachten, der zuletzt zweimal Gold in dieser Altersklasse mit der 4x400 Meter Mixed-Staffel geholt hat: Dem USC Mainz, in der männlichen U20 in einer Startgemeinschaft mit dem LC Bingen gemeldet, ist deutlich mehr zuzutrauen als die Saison-Bestzeit von 3:30,49 Minuten. sb
Titelverteidiger: StG Team Sachsen-Anhalt (3:16,78 min)
Jahresbeste: Eintracht Frankfurt (3:22,03 min)
3x1.000 Meter
SC Berlin auf der Poleposition
Jede Menge Lauftalente tummeln sich in den Meldelisten über 3x1.000 Meter, darunter der schnellste Deutsche der U20 über 800 Meter Joshua Hoffmann (SC Berlin), der Deutsche U20-Vizemeister über die Hindernisse Karl Geburek (ASV Erfurt), der Deutsche U18-Vizemeister über 3.000 Meter Maximilian Rath (LG Stadtwerke München) oder der frischgebackene EYOF-Sieger über 800 Meter Andor Rik Schumann (Erfurter LAC). Die Frage ist, welches Trio in der Summe die schnellsten Beine hat – und ob sich die für die U20-EM nominierten Athleten kurz vor Abreise nach Tampere (Finnland) noch einmal in den Dienst der Mannschaft stellen.
Ins Auge fällt natürlich die schnellste Staffel des Jahres vom SC Berlin (7:32,79 min) mit Joshua Hoffmann an der Spitze. Aber bei genauem Hinsehen auch eine Startgemeinschaft mit dem kryptischen Namen StG LC PB / SVB / DJK GT 1. Denn diese hat mit Luis Butterwegge und Jonathan Gebauer zwei Athleten in ihren Reihen, welche sich im Vorjahr mit dem LC Paderborn nur um drei Hundertstel im Kampf um Gold geschlagen geben mussten. Schickt die StG Thüringen sowohl Rik Andor Schumann als auch Karl Geburek ins Rennen, dann ist auch ihr der Kampf ums Podium zuzutrauen. Eine junge Staffel des TuS Köln rrh. mit drei Athleten des jüngeren U20-Jahrgangs lauert als Nummer zwei der Meldeliste ebenso auf die Medaillenchance wie die Titelverteidiger der LG Stadtwerke München. sb
Titelverteidiger: LG Stadtwerke München (7:28,79 min)
Jahresbeste: SC Berlin (7:32,15 min)