| "Die Finals" 2025

DM 2025 Dresden | Die große Vorschau auf die Wettbewerbe der Frauen

Johanna Martin und Jana Lakner freuen sich Arm in Arm. © Paul Grünewald
Pflichtlektüre für alle Leichtathletik-Fans: Wir blicken voraus auf die Entscheidungen bei den 125. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften vom 31. Juli bis 3. August in Dresden. Wer um die Titel kämpft und wer um die Medaillen? Wer schon jetzt in Topform ist und für wen die WM-Tickets für Tokio in greifbarer Nähe sind? Das lesen Sie hier in unserem großen Ausblick auf die Entscheidungen der Frauen!
Svenja Sapper / Martin Neumann

DM 2025 Dresden

Hinweis an alle gemeldeten Athlet:innen: Der DLV bittet darum, einen Startverzicht unverzüglich per Mail an wettkampforganisation@leichtathletik.de mitzuteilen, damit keine DM-Startplätze unbesetzt bleiben. Bis 72 Stunden vor der Meisterschaft (Einzel: Mi, 30.7., 12:00 h) ist für Athlet:innen auf der Warteliste noch ein Nachrücken möglich.


100 Meter

Gina Lückenkemper will Titel-Abo verlängern

Dreimal in Folge ging der deutsche Meistertitel zuletzt an Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Und das jedes Mal mit starken Zeiten: 2022 triumphierte die Top-Sprinterin vor ihrem EM-Sieg mit 10,99 Sekunden, ein Jahr später standen im Finale 11,03 Sekunden zu Buche, 2024 in Braunschweig waren es 11,04 Sekunden. Und in diesem Jahr? Hat sich Gina Lückenkemper eine Woche vor der DM beim ISTAF auf 11,05 Sekunden gesteigert. Und geht damit wieder als Favoritin ins Rennen. 

Doch auch die Konkurrenz hat schon stark vorgelegt. Sowohl Lisa Mayer (SB 11,10 sec) als auch Rebekka Haase (beide Sprintteam Wetzlar; SB 11,12 sec) sind Gina Lückenkemper auf den Fersen. Und mit Sina Mayer (LAZ Zweibrücken; SB 11,20 sec), die in diesem Jahr die vier schnellsten Rennen ihrer Karriere hingelegt hat, konnte sogar eine vierte Sprinterin schon die Leistungsbestätigungsnorm (11,20 sec) für die WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) knacken. 

Das ist Alexandra Burghardt (Cologne Athletics) in diesem Sommer noch nicht gelungen. Die Deutsche Meisterin von 2021 hat bislang 11,26 Sekunden angeboten. Ein wenig schneller unterwegs waren die weiteren Sprinterinnen aus dem Olympia-Bronze-Quartett Sophia Junk (LG Rhein-Wied; 11,21 sec) und Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF; 11,24 sec) sowie die Deutsche U20-Meisterin Philina Schwartz (SC Berlin; 11,24 sec). svs

Titelverteidigerin: Gina Lückenkemper (SCC Berlin; 11,04 sec)
Jahresbeste: Gina Lückenkemper (SCC Berlin; 11,05 sec)
WM-Norm: 11,07 sec
 


200 Meter

Sophia Junk fordert Titelverteidigerin Wessolly

Über die halbe Stadionrunde führte bei den letzten Deutschen Meisterschaften in der Halle und im Freien kein Weg vorbei an Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen). In diesem Jahr ist die 28-Jährige jedoch trotz einer Saisonbestzeit von 22,95 Sekunden nur Deutschlands Nummer vier. Die erste Herausforderin für die Titelverteidigerin: Sophia Junk (LG Rhein-Wied), die sich bei der Team-EM auf 22,53 Sekunden verbessern konnte. Und damit zugleich dicht heranlief an die Top-Zeit von 22,50 Sekunden, mit der Jessica-Bianca Wessolly im vergangenen Sommer Schlagzeilen machte. 

Für den Doppelstart gemeldet ist auch Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Der 200 Meter-Start bedeutet für die Sprinterin eine Rückkehr auf die Strecke, auf der sie ihre ersten Erfolge feierte, unter anderem den U20-EM-Titel vor nunmehr zehn Jahren, EM-Bronze und auch ihren ersten deutschen Meistertitel vor neun Jahren. Im Frühjahr hat sie mit 22,77 Sekunden bewiesen, dass sie auch über 200 Meter wieder ganz vorne mitmischen kann. 

Deutschlands Nummer drei Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) fehlt hingegen nach einer langen College-Saison und der U23-EM auf der Meldeliste. Dafür sind mit Talea Prepens (TV Cloppenburg; PB 22,83 sec) und der lange ausgebremsten Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz; PB aus 2022: 22,51 sec) die Namen zweier Sprinterinnen zu finden, die in Bestform ebenfalls schon deutlich unter 23 Sekunden geblieben sind. svs

Titelverteidigerin: Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen; 23,18 sec)
Jahresbeste: Sophia Junk (LG Rhein-Wied; 22,53 sec)
WM-Norm: 22,57 sec
 


400 Meter

Neue Gesichter im Fokus

Über 400 Meter sind in diesem Jahr neue Namen ins Blickfeld gerückt. Allen voran die Deutsche Hallenmeisterin Johanna Martin (1. LAV Rostock), die ihre Bestzeit bei der Team-EM in Madrid (Spanien) auf 51,55 Sekunden schraubte und in ihren drei Freiluft-Rennen stets deutlich unter 52 Sekunden blieb. Für die 19-Jährige dürfte die U20-EM in Tampere (Finnland; 7. bis 10. August), wo sie ihre erste internationale Medaille gewinnen will, das wichtigste Jahresziel sein. Für einen DM-Start in Dresden hat sie dennoch gemeldet. 

Eine noch größere Steigerung hat in diesem Jahr Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg) hingelegt, die mit 51,73 Sekunden Deutschlands Nummer zwei ist. Auf Rang drei der deutschen Jahresbestenliste schob sich Mitte Juli Titelverteidigerin Skadi Schier (SCC Berlin). Die 25-Jährige wird in Dresden auf jeden Fall zu beachten sein: Auch im Vorjahr reiste sie nicht als klare Favoritin an, fuhr aber dennoch mit dem Titel nach Hause.

Mit Irina Gorr (TSV Gräfelfing) sei auch die vierte Sub-52-Sekunden-Sprinterin im Bunde genannt. Dahinter lauern etwa Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg; 52,25 sec), Annkathrin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen; 52,51 sec), Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz; 52,90 sec) und Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 53,25 sec), jüngst mit Staffel-Gold bei den World University Games dekoriert, auf ihre Chance. svs

Titelverteidigerin: Skadi Schier (SCC Berlin; 52,36 sec)
Jahresbeste: Johanna Martin (1. LAV Rostock; 51,55 sec)
WM-Norm: 50,75 sec
 


800 Meter

Nachfolgerin von Christina Hering gesucht

Schon vor den Deutschen Meisterschaften steht fest: Über 800 Meter geht eine Ära zu Ende. Denn nur zweimal seit 2014 hieß die Deutsche Meisterin über 800 Meter nicht Christina Hering (LG Stadtwerke München). Nach deren Karriereende geht es in Dresden um die Suche nach einer Nachfolgerin. Als DM-Zweite des vergangenen Jahres gilt Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) als logische Wahl – zumal die 25-Jährige schon 2023 und 2024 Deutschlands Nummer eins über 800 Meter war. In dieser Saison hat sie mit einer Saisonbestzeit von 2:00,11 Minuten die Zwei-Minuten-Marke noch nicht geknackt. 

Einer anderen Athletin ist das jedoch gelungen: Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt). Die US-Studentin trumpfte Anfang Mai mit 1:59,02 Minuten auf und kratzte damit sogar an der Direktnorm für die WM. Sie hat jedoch bereits eine lange College-Saison hinter sich und drei Rennen bei den World University Games in den Beinen. In Bochum-Wattenscheid wurde sie in der zurückliegenden Woche Fünfte. 

Zwei Youngster, die in der deutschen Jahresbestenliste auf den Plätzen drei und fünf liegen, werden in Dresden nicht über die 800 Meter am Start sein. Jana Becker (Königsteiner LV) verzichtet zugunsten der U20-EM-Vorbereitung, Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) zieht einen 1.500-Meter-Start vor. So erhöhen sich die Medaillenchancen für die Vorjahres-Dritte Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen), Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und vielleicht auch für Alica Schmidt (SCC Berlin). Die Umsteigerin, im Vorjahr noch Dritte über 400 Meter, hat sich in Luzern (Schweiz) auf 2:03,21 Minuten gesteigert, wurde aber zuletzt von einem Infekt ausgebremst. svs

Titelverteidigerin: Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:02,70 min)
Jahresbeste: Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt; 1:59,02 min)
WM-Norm: 1:59,00 min
 


1.500 Meter

Nele Weßel will Silber vergolden

Im vergangenen Jahr musste sich die spätere Olympia-Teilnehmerin Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) bei den Deutschen Meisterschaften knapp Vera Coutellier (damals ASV Köln) geschlagen geben. Diesmal könnte die Hessin nach ihrem ersten Titel greifen. Die Meldeliste führt sie mit ihrer Bestzeit von 4:03,61 Minuten aus Posen (Polen) mit fünf Sekunden Vorsprung an – und das, obwohl sie verletzungsbedingt ihren Saisoneinstieg auf Anfang Juli verschieben musste. Dann jedoch lieferte sie in drei international besetzten Rennen konstant Zeiten ab, mit denen sie ihren Kontrahentinnen in Dresden das Leben schwer machen könnte. 

Wer der Favoritin in einem taktischen Meisterschaftsrennen gefährlich werden kann? Vielleicht Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), U20-WM-Dritte und U23-EM-Finalistin auf dieser Strecke. Und mit 4:08,67 Minuten auf dem Papier die Nummer zwei. Auch Titelverteidigerin Vera Coutellier, mittlerweile im Trikot von Cologne Athletics unterwegs, könnte zu beachten sein.

Und dann sind da noch drei Athletinnen, die alle schon Erfolge über die Hindernisse gefeiert haben, aber in Dresden auch über 1.500 Meter gemeldet sind: Lea Meyer (VfL Löningen), Olympia-Zehnte und deutsche Jahresbeste über 3.000 Meter Hindernis. Gesa Krause (Silvesterlauf Trier), die Deutsche Rekordlerin und amtierende EM-Zweite. Und Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), die in diesem Jahr auf die Flachdistanzen setzt und über 5.000 Meter bereits die Leistungsbestätigungsnorm für die WM erbracht hat. svs

Titelverteidigerin: Vera Coutellier (ASV Köln; 4:12,69 min)
Jahresbeste: Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden; 4:03,61 min)
WM-Norm: 4:01,50 min
 


5.000 Meter

Elena Burkard erstmals die Gejagte

Deutsche Meisterin über 3.000 Meter Hindernis war Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) im Jahr 2020 bereits. Nun könnte ein Titel über 5.000 Meter folgen. Mit 14:56,87 Minuten ist die Schwarzwälderin auf der Langstrecke die Jahresbeste. Nur eine weitere DLV-Athletin ist in diesem Sommer bislang unter 15 Minuten geblieben: Lea Meyer (VfL Löningen), ebenfalls eine Hindernis-Spezialistin, die momentan über drei Strecken gemeldet ist. Sollte sie die 5.000 Meter bestreiten, ist die Deutsche Meisterin von 2023 sicher auch auf dieser Distanz eine Medaillen-Anwärterin. 

Eine weitere Kandidatin fürs Podium könnte erneut die Vorjahreszweite Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) sein. Sie wurde im April Vize-Europameisterin über zehn Kilometer auf der Straße, hat über 5.000 Meter auf der Bahn bislang nur eine Durchgangszeit vom 10.000-Meter-Europacup vorgelegt. 

Titelverteidigerin Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) startet in Dresden nicht, wohl aber die Europameisterin von 2022 Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen). Sie hat sich Anfang Juli beim Diamond-League-Meeting in Eugene (USA) mit 15:14,22 Minuten zurückgemeldet. Auch Alina Reh (SSV Ulm 1846), Deutsche Meisterin der Jahre 2015, 2020 und 2022, ist zwei Jahre nach ihrem letzten DM-Auftritt diesmal wieder mit von der Partie. 

Von den jungen Herausforderinnen ist mit Kira Weis (KSG Gerlingen) die U23-EM-Zweite über 10.000 Meter dabei, die weiteren starken Langstrecklerinnen der U23- und U20-Jahrgänge verzichten in Anbetracht des straffen Wettkampf-Programms rund um die Highlights wie U23-EM, U20-EM und World University Games. svs

Titelverteidigerin: Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 15:11,83 min)
Jahresbeste: Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald; 14:56,87 min)
WM-Norm: 14:52,00 min
 


100 Meter Hürden

Vorteil Ricarda Lobe

Der deutsche Hürdensprint erlebt in diesem Jahr einen echten Boom. Sechs Athletinnen sind in der laufenden Freiluftsaison unter 13 Sekunden geblieben, fünf von ihnen unter der WM-Bestätigungsnorm von 12,95 Sekunden. In die Poleposition hat sich kurz vor der DM Titelverteidigerin Ricarda Lobe (MTG Mannheim) geschoben. Die 31-Jährige rannte in Eisenstadt (Österreich) mit 12,82 Sekunden neue Bestzeit. Doch die Kontrahentinnen, die allesamt zwischen 2002 und 2004 geboren wurden, sind ihr dicht auf den Fersen.

Zweite der Jahresbestenliste ist die EM-Halbfinalistin des Vorjahres Rosina Schneider (TV Sulz; 12,89 sec), die jedoch mit der U23-EM und den World University Games bereits zwei kräftezehrende Meisterschaften hinter sich hat. Das Momentum eher auf ihrer Seite hat Franziska Schuster. Die Deutsche Meisterin von 2023 schraubte ihre Bestzeit bei den World University Games auf 12,92 Sekunden. Die Deutsche Meisterin von 2022 Marlene Meier (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) bewies beim ISTAF mit Saisonbestzeit von 13,01 Sekunden ebenfalls ansteigende Form.

Die weiteren U23-EM-Starterinnen Hawa Jalloh (Wiesbadener LV; 12,92 sec) und Amira Never (LAC Erdgas Chemnitz; 12,97 sec) haben in diesem Jahr ebenfalls große Steigerungen hingelegt, die Chemnitzerin bewies bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft mit Rang fünf, dass sie auch auf großer Bühne brillieren kann. Auf Revanche sinnt sicher die Rostockerin Lia Flotow, die trotz einer Saisonbestleistung von 13,03 Sekunden aufgrund der starken nationalen Konkurrenz das U23-EM-Ticket verpasste. Im Vorjahr fehlte ihr nur eine Hundertstel zum DM-Bronzerang. 

Fehlen wird mit Naomi Krebs (LG Stadtwerke München; 12,94 sec) die Nummer fünf der deutschen Jahresbestenliste. Die US-Studentin hatte schon bei den "Regionals" Ende Mai mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und hat seither kein Rennen bestritten. svs

Titelverteidigerin: Ricarda Lobe (MTG Mannheim; 12,89 sec)
Jahresbeste: Ricarda Lobe (12,82 sec)
WM-Norm: 12,73 sec
 


400 Meter Hürden

Zwei Favoritinnen und zwei Herausforderinnen

Nach dem Karriereende von Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) haben auf nationaler Ebene zwei Langhürdlerinnen mit 54er-Zeiten das Zepter übernommen. Nachdem zu Beginn der Saison noch eher Elena Kelety (Frankfurt Athletics; SB 54,79 sec) mit vier Zeiten unterhalb der 55-Sekunden-Marke die Nase vorn hatte, lieferte am zurückliegenden Sonntag beim ISTAF in Berlin Titelverteidigerin Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) mit 54,29 Sekunden eine Kampfansage. Damit schob sie sich in der ewigen deutschen Bestenliste an der langjährigen Dominatorin Carolina Krafzik (54,32 sec) vorbei auf Platz neun. 

Die ersten Verfolgerinnen der beiden Favoritinnen sind jene zwei Athletinnen, die mit dem Rückenwind von neuen Bestzeiten und Medaillen bei der U23-EM anreisen. Vanessa Baldé (Hamburger SV), 2022 noch über 200 Meter bei der U20-WM dabei und erst in diesem Jahr auf die 400 Meter Hürden umgestiegen, ist nach einem Leistungssprung in Bergen (Norwegen) nun bei 55,36 Sekunden angekommen. Die Deutsche U23-Meisterin Vivienne Morgenstern (Dresdner SC 1898) wird vor Heimpublikum hochmotiviert sein, ihre Bestmarke von 55,45 Sekunden zu bestätigen und damit das Podium zu erklimmen.

Die dritte U23-EM-Finalistin Yasmin Amaadacho (Frankfurt Athletics), im Vorjahr bei der DM auf Platz drei, verzichtet nach drei Rennen bei der U23-EM und drei Rennen bei den World University Games, wo sie Vierte wurde, kurzfristig auf einen DM-Start. svs

Titelverteidigerin: Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg; 56,53 sec)
Jahresbeste: Eileen Demes (54,29 sec)
WM-Norm: 54,65 sec
 


3.000 Meter Hindernis

Lea Meyer stark wie nie

Die bislang beste Saison ihrer Karriere absolviert Lea Meyer (VfL Löningen). Die EM-Zweite von 2022 hat über 3.000 Meter Hindernis zwei Saisonrennen bestritten, in beiden blieb sie unter 9:10,00 Minuten. Damit gilt sie als Favoritin auf ihren dritten DM-Titel – zumal die Konkurrenz in dieser Saison noch nicht ganz so stark war wie gewohnt. Titelverteidigerin Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) konnte mit einer Saisonbestzeit von 9:26,63 Minuten zwar die Leistungsbestätigungsnorm für die WM (9:30,00 min) unterbieten, aber noch nicht an ihre Form des Vorjahres anknüpfen, als sie sich auf 9:15,17 Minuten steigern konnte. 

Insgesamt sechsmal seit 2015 hieß die Deutsche Meisterin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier). Doch die Deutsche Rekordlerin stürzte bei ihrem Saison-Auftakt in Oslo (Norwegen) und brach sich eine Rippe. Dennoch hat sie mit 9:28,75 Minuten die Bestätigungsnorm abgehakt – aber auch das Rennen in Eugene (USA) vorzeitig beendet und den ISTAF-Start abgesagt. Wer die 32-Jährige kennt, weiß jedoch: Wenn es einer Athletin gelingt, zum richtigen Zeitpunkt wieder in Topform zu sein, dann ihr! 

Das Feld der Herausforderinnen führt Adia Budde (LAV Stadtwerke Tübingen) an, die jedoch mit der U23-EM und den World University Games, wo sie jeweils Bronze gewann, schon viele Rennen in den Beinen hat. Das gilt auch für Carolin Hinrichs (VfL Löningen), die das gleiche Wettkampfprogramm hinter sich hat. svs

Titelverteidigerin: Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier; 9:45,01 min)
Jahresbeste: Lea Meyer (VfL Löningen; 9:09,21 min)
WM-Norm: 9:18,00 min
 


Hochsprung

1,90-Meter-Quintett im Anflug

Die deutschen Hochspringerinnen haben sich in den vergangenen Jahren in Spitze wie Breite deutlich verbessert. So sind in Dresden gleich fünf Athletinnen mit von der Partie, die in ihrer Karriere bereits die 1,90-Meter-Marke meistern konnten. Angeführt wird das Feld von den beiden aktuell konstantesten und besten deutschen Hochspringerinnen: Imke Onnen (Cologne Athletics) und Christina Honsel (TV Wattenscheid 01). Besonders die Kölner Titelverteidigerin konnte in diesem Jahr überzeugen, speziell Anfang Juni in Essen mit der neuen Bestleistung von 1,97 Metern. Erst 2,00 Meter waren dort zu hoch für die 30-Jährige. Auch die Wattenscheiderin und Deutsche Meisterin von 2020 ist gut in Form, die Olympia-Sechste steigerte vor zwei Wochen ihre Saisonbestleistung auf 1,93 Meter.

Neu im 1,90-Meter-Klub ist Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck). Bei der U23-EM Mitte Juli in Bergen steigerte sie sich um drei Zentimeter und sprang mit 1,91 Metern zu Bronze. Geht es um DM-Titel, ist stets mit Bianca Stichling zu rechnen. Die Leverkusenerin gewann 2022 im Freien und im Februar in der Halle mit 1,90 Metern. Der letzte 1,90-Meter-Sprung von Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) ist schon zwei Jahre her. Doch die 20-Jährige präsentierte sich zuletzt in aufsteigender Form und sicherte sich bei der U23-EM Platz fünf mit 1,84 Metern.

Noch zwei Jahre jünger ist Maryna Kovtunova (TS Herzogenaurach). Die Teenagerin flüchtete 2022 vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine und schloss sich dem Verein in Franken an. Mittlerweile steht der Hausrekord der Teenagerin, die Anfang August bei der U20-EM in Tampere (Finnland) ihr DLV-Debüt gibt, bei 1,85 Metern. Vielleicht folgt bei der DM in Dresden ja die nächste Steigerung? mbn

Titelverteidigerin: Imke Onnen (Hannover 96; 1,88 m)
Jahresbeste: Imke Onnen (Cologne Athletics; 1,97 m)
WM-Norm: 1,97 m
 


Stabhochsprung

Gelingt Anjuli Knäsche das Quadruple?

Eigentlich hatte Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart) die Stäbe schon zur Seite gelegt. Anstatt selbst auf Höhenjagd zu gehen, trainierte die Norddeutsche in der Wahl-Heimat bei Stuttgart Talente. Doch 2022 war die Lust am Stabhochsprung wieder da. Noch im selben Jahr wurde sie erstmals Deutsche Meisterin, zwei weitere Titel folgten zum Hattrick. In Dresden peilt die 31-Jährige nun das Quadruple an – den vierten DM-Titel in Folge. Allerdings ist die Stuttgarterin erst vor zwei Wochen in die Sommersaison gestartet. Doch schon bei ihrem bisher einzigen Wettkampf schwang sie sich mit 4,40 Metern an die Spitze der deutschen Bestenliste.

Deutlich mehr Wettkampfsprünge haben in diesem Sommer schon ihre engsten Verfolgerinnen hingelegt. Sowohl Friedelinde Petershofen (SV Werder Bremen) als auch die U23-Vize-Europameisterin Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) meisterten in der Freiluftsaison 4,35 Meter. Damit liegt das Trio in Dresden klar auf Medaillenkurs. Dahinter möchte die 20-jährige Tamineh Steinmeyer (LAZ Zweibrücken; 4,25 m) ihre Außenseiterchance auf eine Medaille nutzen. mbn

Titelverteidigerin: Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart; 4,50 m)
Jahresbeste: Anjuli Knäsche (4,40 m)
WM-Norm: 4,73 m
 


Weitsprung

Malaika Mihambo will zurück auf den DM-Thron

Zwischen 2018 und 2023 war sie bei Deutschen Meisterschaften im Freien nicht zu schlagen: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Stets war die Olympiasiegerin von 2021 beim nationalen Saisonhöhepunkt vorn. Doch die Serie riss 2024 im „verflixten siebten Jahr“. Die Nachwirkungen einer Corona-Infektion verhinderten den DM-Start. Den Titel von Braunschweig sicherte sich Maryse Luzolo (Königsteiner LV), die diesen in Dresden aber nicht verteidigen wird. Pünktlich vor der DM kommt hingegen Malaika Mihambo in Top-Form. Im Juli startete sie zweimal in der Diamond League und landete mit 7,01 Metern in Eugene und 6,93 Metern in London auf den Plätzen zwei und eins. Beste Voraussetzungen also für eine tolle DM-Show der Weitsprung-Regentin.

Über einen zweiten Platz jubelte auch Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund). Denn die 21-Jährige sicherte sich mit 6,58 Metern – der zweitbesten Weite ihrer Karriere – Silber bei der U23-EM. Allerdings musste sie zuletzt in Wattenscheid bei den FISU World University Games auf das Finale verzichten. Zwei Zentimeter und zwei Plätze dahinter landete bei der U23-EM Libby Buder (TSG Bergedorf). Die 21-Jährige startet also auch in Top-Form in Dresden. Das deutsche Trio bei der U23-EM komplettierte Finja Köchling (Eintracht Frankfurt) als Neunte mit 6,11 Metern – allerdings kann sie deutlich weiter springen, was ihre Bestleistung von 6,51 Metern aus dem Mai zeigt.

Olympia-Starterin Laura Raquel Müller (Unterländer LG) hat erst einen Wettkampf in diesem Sommer bestritten und startet mit Außenseiterchancen. 6,91-Meter-Springerin Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) arbeitet nach der in der Hallensaison erlittenen Oberschenkelverletzung am Comeback. mbn

Titelverteidigerin: Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,48 m)
Jahresbeste: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 7,01 m)
WM-Norm: 6,86 m
 


Dreisprung

Caroline Joyeux mit starker Saison, aber mit gesundheitlichen Problemen

Diese Athletin hat einen Lauf! Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) ist fulminant in die Sommersaison gestartet. Die sechs besten Wettkämpfe der bisherigen Karriere gelangen der 24-Jährigen im Mai und Juni. Ihre Bestleistung steigerte Caroline Joyeux um satte 68 Zentimeter auf 14,45 Meter. Auch bei der Team-EM in Madrid glänzte die Berlinerin mit 14,42 Metern und dem Sieg. Zu gern hätte sie ihre starke Form vergangene Woche bei den World University Games in Wattenscheid unter Beweis gestellt, doch ein Infekt bremste die Dreisprung-Aufsteigerin aus.

Hinter der Berlinerin lauert ein Quartett auf seine Titelchance. Dieses liegt mit Saisonbestweiten zwischen 13,86 und 13,75 Metern innerhalb von nur elf Zentimetern. Erste Verfolgerin ist Titelverteidigerin Kira Wittmann. Die Hannoveranerin hat sich mit drei Wettkämpfen von 13,80 Metern und mehr auf einem hohen Niveau stabilisiert. Ihr fehlt nur noch der Ausreißer über die 14-Meter-Marke. Auf diesen hofft auch Jessie Maduka (Cologne Athletics). Die Deutsche Hallenmeisterin ist aktuell mit 13,82 Metern notiert und liegt damit zwei Zentimeter vor Sarah-Michelle Kudla (LG Nord Berlin). Ein starkes Comeback hat Ruth Hildebrand (SCL Heel Baden-Baden) hingelegt. Die 20-Jährige steigerte sich als Deutsche U23-Meisterin auf 13,75 Meter. Auch in Dresden würde sie zu gern aufs Podium springen. mbn

Titelverteidigerin: Kira Wittmann (Hannover 96; 13,47 m)
Jahresbeste: Caroline Joyeux (LG Nord Berlin; 14,45 m)
WM-Norm: 14,55 m
 


Kugelstoß

Starke Konkurrenz fordert die Olympiasiegerin

Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) schrieb mit ihrem Olympiasieg in Paris eine der Sportgeschichten des vergangenen Jahres. Wenige Wochen zuvor hatte sie mit dem DM-Titel in Braunschweig ihre erste Goldmedaille bei Deutschen Freiluftmeisterschaften gefeiert. In Dresden ist natürlich die Titelverteidigung das Ziel der 26-Jährigen. Dass ihr die große Bühne bei nationalen Titelkämpfen liegt, bewies sie im Winter bei der Hallen-DM in Dortmund mit ihrer neuen Bestleistung von 20,27 Metern. In der Sommersaison ist sie bisher bei 19,67 Metern angekommen (erzielt beim Goldenen Oval in Dresden), konnte aber einige Wettkämpfe im Bereich von 19,50 Metern abliefern.

Damit ist Yemisi Ogunleye natürlich Gold-Kandidatin Nummer eins. Denn obwohl die Konkurrenz sich in diesem Jahr stark verbessert zeigte, ist sie noch nicht in die Weitensphären der Olympiasiegerin vorgestoßen. Viel fehlt Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) dazu aber nicht mehr, die 28-Jährige steigerte sich in diesem Sommer auf 19,25 Meter. Damit hat sie die WM-Norm genauso erfüllt wie U23-Europameisterin Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) und Alina Kenzel (VfB Stuttgart), die beide bisher auf 18,91 Meter gekommen sind. In diesem DM-Wettbewerb könnte übrigens auch Platz zwei besonders wertvoll sein. Denn die Top Zwei werden durch die bereits erfüllte Tokio-Vorgabe vorrangig für die WM Mitte September in Tokio nominiert. mbn

Titelverteidigerin: Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim; 19,25 m)
Jahresbeste: Yemisi Ogunleye (19,67 m)
WM-Norm: 18,80 m
 


Diskuswurf

Gelingt Kristin Pudenz der siebte Streich?

Deutsche Meisterschaften waren in den vergangenen Jahren stets eine Angelegenheit für Kristin Pudenz (OSC Potsdam). Sechsmal in Folge war die Olympia-Zweite von Tokio beim nationalen Saisonhöhepunkt nicht zu schlagen. Diese Serie würde die 32-Jährige nur zu gern in Dresden fortsetzen. Und mit 67,61 Metern steht für die Potsdamerin auch eine starke Saisonbestleistung zu Buche. Allerdings erzielte sie diese bereits Mitte Mai zum Saisonauftakt. Danach folgten zwar noch konstante Weiten, doch stets unter 65 Meter.

Die Meldeliste führt mit 68,10 Metern Shanice Craft (SV Halle) an. Doch auch die 32-Jährige erreichte im Anschluss nicht mehr diese Weitenbereiche. Trotzdem würde sie zu gern in Dresden triumphieren. Für die dreimalige EM-Dritte wäre es der zweite DM-Titel nach 2014. Im vergangenen Jahrzehnt war stets mindestens eine Werferin besser. Noch nie ganz oben auf dem DM-Podest – aber mit der WM-Norm in der Tasche – treten Marike Steinaker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 65,64 m) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 64,78 m) in Dresden an. Speziell die Leverkusenerin kann dabei auf ein steigende Formkurve setzen. Wie bei den Kugelstoßerinnen gilt auch hier: Die ersten Zwei werden durch die bereits erfüllte Tokio-Vorgabe vorrangig für die WM Mitte September nominiert. mbn

Titelverteidigerin: Kristin Pudenz (SC Potsdam; 65,93 m)
Jahresbeste: Shanice Craft (SV Halle; 68,10 m)
WM-Norm: 64,50 m
 


Hammerwurf

Aileen Kuhn fordert Abo-Meisterin Samantha Borutta

Bis zum vergangenen Jahr war die 70-Meter-Marke für Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt) außer Reichweite. Da lag die Bestweite der 21-Jährigen noch bei 68,93 Metern. Doch nun dreht sie richtig auf. Die acht besten Wettkämpfe ihrer Karriere stammen aus dieser Saison. Ihren bis dato letzten Hausrekord von 72,53 Metern vergoldete sie vor zwei Wochen in Bergen mit dem U23-EM-Titel. Hat Aileen Kuhn ihre Form konserviert, könnte sie das Titel-Abo von Samantha Borutta bei Deutschen Meisterschaften beenden. Ihre Vereinskameradin konnte die vergangenen vier DM-Auflagen für sich entscheiden.

Doch auch Samantha Borutta ist für Top-Weiten gut. Mit 71,60 Metern verpasste die 24-Jährige ihre Bestleistung zuletzt nur um einen halben Meter. Zwei weitere 70-Meter-Wettkämpfe belegen ihre Konstanz. Und natürlich sind speziell Deutsche Meisterschaften ihr Ding, wie die Ergebnislisten zwischen 2021 und 2024 eindrucksvoll belegen.

Erste Verfolgerinnen des Frankfurter Duos sind zwei Youngster. Nova Kienast (SCC Berlin), die vergangenes Jahr eine U18-Weltbestleistung (78,34 m) aufstellte, nähert sich auch mit dem Vier-Kilo-Hammer der 70-Meter-Marke (68,54 m). Jada Julien (LV 90 Erzgebirge), 21 Jahre jung, ist mit 67,92 Metern in ähnlichen Weitenbereichen unterwegs. Stark in Form präsentierten sich in dieser Saison auch U20-Werferin Johanna Marrwitz (LG Stadtwerke München; 66,12 m) und die Deutsche Vizemeisterin Michelle Wilms (TSV Bayer 04 Leverkusen; 66,60 m). mbn

Titelverteidigerin: Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt; 68,44 m)
Jahresbeste: Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt; 72,53 m)
WM-Norm: 74,00 m
 


Speerwurf

Wer folgt auf Christin Maurer?

Seit 2016 hieß die Deutsche Meisterin im Speerwurf siebenmal Christin Maurer (LAZ Zweibrücken) – oder eher Hussong, wie sie unter ihrem Mädchennamen bekannt war. Doch ihren 2024 gewonnen Titel kann die Europameisterin von 2018 in Dresden nicht verteidigen. Rückenprobleme machen der 31-Jährigen zu schaffen. So liegt die Favoritenrolle vom Papier her bei Julia Ulbricht (1. LAV Rostock). Die 24-Jährige konnte als einzige deutsche Speerwerferin in diesem Jahr die 60-Meter-Marke übertreffen (61,02 m). Allerdings fehlte ihr in den vergangenen Wochen die Konstanz in diesem Bereich. So war die 55-Meter-Marke eher das Ziel als die 60-Meter-Marke.

Besser lief es zuletzt für Mirja Lukas. Die Leverkusenerin steigerte sich in diesem Jahr auf 58,91 Meter und schnappte sich bei der U23-EM in Bergen die Bronzemedaille. Sie hat jedoch den DM-Start kurzfristig abgesagt. Vereinskameradin Kathrin Walter liegt mit 58,49 Metern nicht weit dahinter, doch die 25-Jährige bestritt in den vergangenen fünf Wochen keine Wettkämpfe. Gleiches gilt für Annika Marie Fuchs (OSC Potsdam), die mit einer Saisonbestleistung von 57,40 Metern nach Dresden reist. Somit ist Spannung bei der Nachfolge von Christin Maurer auf dem höchsten DM-Podest garantiert. mbn

Titelverteidigerin: Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 60,53 m)
Jahresbeste: Julia Ulbricht (1. LAV Rostock; 61,02 m)
WM-Norm: 64,00 m
 


4x100 Meter

LG Stadtwerke München vor der Titelverteidigung?

Im Vorjahr glänzten die Sprinterinnen der LG Stadtwerke München mit 43,92 Sekunden. Und auch in diesem Jahr bringen die Münchnerinnen, die unter anderem die frühere Deutsche Hallenmeisterin Amelie-Sophie Lederer, U20-WM-Teilnehmerin Annika Just und Svenja Pfetsch, bei den World University Games mit Staffel-Bronze dekoriert, aufbieten können, die stärkste Vorleistung mit. Auf den Fersen sind ihnen die Leverkusenerinnen, die auf die Hürdensprinterinnen Marlene Meier und Franziska Schuster bauen können, aber auf ihre stärkste 100-Meter-Sprinterin Jennifer Montag verzichten müssen: Die EM-Teilnehmerin ist schwanger. 

Ebenfalls zu beachten: Der SCC Berlin, der Sprint-Star Gina Lückenkemper und 400-Meter-Spezialistin Skadi Schier in seinen Reihen hat. Der Hamburger SV hat Hürdenspezialistin Vanessa Baldé und die frühere Deutsche Hallenmeisterin über 200 Meter Louise Wieland gemeldet. Und Cologne Athletics setzt auf die Olympia-Dritte mit der 4x100-Meter-Staffel Alexandra Burghardt, auch die Deutsche Dreisprung-Meisterin Jessie Maduka, die in der Jugend auch bei internationalen Meisterschaften in der Staffel eingesetzt wurde, könnte einen Abstecher auf die Sprintbahn machen. svs

Titelverteidigerinnen: LG Stadtwerke München (43,92 sec)
Jahresbeste: LG Stadtwerke München (44,69 sec)
 

U20

4x400 Meter

Wer legt noch eine Schippe drauf?

Mit Zeiten unter 3:51,00 Minuten waren die Startgemeinschaft USC Mainz / LC Bingen und die Neuköllner Sportfreunde in diesem Jahr bislang am schnellsten unterwegs. Doch es ist damit zu rechnen, dass zum Saison-Höhepunkt viele Staffeln noch einmal eine Schippe drauflegen können. Im Vorjahr ging der Titel mit 3:45,79 Minuten weg – an die Neuköllner Sportfreunde, die drei der vier Langsprinterinnen, die damals zum Einsatz kamen, auch in diesem Jahr aufbieten können. Einzig Anouk Krause-Jentsch, die mittlerweile zudem für den SCC Berlin startet, ist der U20-Altersklasse entwachsen. 

Mainz / Bingen hat mit Siebenkämpferin Emma Kaul und 400-Meter-Hürden-Spezialistin Mara Sophie Schmitz zwei Talente gemeldet, die für die U20-EM nominiert sind. Im Kampf um Bronze könnten sich Eintracht Frankfurt und der Hamburger SV mit EYOF-Teilnehmerin Ida Carlotta Schröder Chancen ausrechnen. svs

Titelverteidigerinnen: Neuköllner Sportfreunde (3:45,79 min)
Jahresbeste: Startgemeinschaft USC Mainz / LC Bingen (3:50,43 min)


3x800 Meter

Bamberg mit Zwillingspower, Potsdam mit der EYOF-Zweiten

Über 3x800 Meter wird es neue Deutsche Jugendmeisterinnen geben, denn die Vorjahressiegerinnen vom Königsteiner LV stellen diesmal keine Staffel. Bisher haben nur zwei Trios mit Zeiten unter sieben Minuten die Karten auf den Tisch gelegt: der SC Potsdam (6:42,25 min) und die LG Bamberg (6:57,52 min). Interessant: Im Aufgebot der Oberfränkinnen stehen mit Emma und Jule Lindner Zwillingsschwestern, die beide für die U20-EM nominiert sind. Für Potsdam könnte Cäcilia Weimann, die frisch gekürte EYOF-Silbermedaillengewinnerin über 800 Meter, zum Einsatz kommen. 

Als Dritte der Meldeliste und Zweite des Vorjahres werden die Nachwuchsläuferinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen sicher wieder in den Kampf um die Medaillen eingreifen wollen. svs

Titelverteidigerinnen: Königsteiner LV (6:37,62 min)
Jahresbeste: SC Potsdam (6:42,25 min)
 

DM 2025 Dresden

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