| DM 2025

DM Dresden 2025 | Die Stimmen der Deutschen Meister:innen am Samstag

© Jan Papenfuß
Der erste deutsche Meistertitel für Marike Steinacker. Die Titelverteidigung von Gina Lückenkemper und Owen Ansah. Ein Heimsieg von Karl Bebendorf. Oder ein 84-Meter-Triumph von Julian Weber. Was die neuen Deutschen Meister:innen sowie weitere Medaillengewinner:innen nach ihren Erfolgen in Dresden gesagt haben, lesen Sie hier!
Jane Sichting / Birte Grote

DM 2025 Dresden

Owen Ansah (Hamburger SV) | Sieger 100 m
Ich habe meine Aufgabe für das Wochenende geschafft. Trotzdem wollte ich, dass es etwas schneller wird. Ist mir heute nicht ganz gelungen, aber es waren auch ein paar Läufe, die ich schon in den Beinen hatte. Ich freue mich, dass ich meinen Titel verteidigen konnte und das Ding nach Hause geholt habe. Morgen gehe ich noch mal über 200 Meter an den Start und habe Glück, dass die Läufe erst am Nachmittag sind. Das heißt, dass ich ausschlafen, ordentlich essen und noch mal Kraft sammeln kann. Wir hatten heute alle die selben Bedingungen und da geht es nur darum, einfach schnell geradeaus zu sprinten – egal, wie das Wetter ist.

Deniz Almas (VfL Wolfsburg) | Zweiter 100 m
Tatsächlich hatte ich im Vorfeld nicht mit einer Medaille geliebäugelt und hatte holprige Monate. Ich bin erst letzte Woche in die Saison eingestiegen, und im Finale kann immer alles passieren. Ich hatte gehofft, dass ich vorne mitrennen kann – aber dass es Silber wird und sogar knapp zu Gold, das hätte ich nicht gedacht. Deswegen bin ich super happy. Ich bin gesund und ich bin fit – ich bin wieder da und freue mich auf mehr. Es war schön, in einem vollen Stadion zu rennen und die Atmosphäre aufzusaugen. Morgen steht die Vereinsstaffel an und dann hoffe ich, dass ich mich auch für die Staffel bei der WM empfehlen konnte. Ich denke, dort haben wir gute Chancen, und im Finale auf Weltniveau kann alles passieren.

Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) | Dritter 100 m
Im Nachhinein bin ich echt zufrieden. Eine Medaille bei Deutschen Meisterschaften zu haben, das ist schon etwas Schönes. Auch wenn ich gern den Sieg haben wollte. Aber ich habe seit drei Jahren keine Medaille mehr geholt und das ist nicht mehr selbstverständlich. Ich habe auch im Vorhinein gesagt, dass die Jungs alle etwas draufhaben, und deswegen bin ich jetzt echt happy. Jetzt geht der Fokus auf die 200 Meter und dort möchte ich morgen ganz klar um den Titel kämpfen.

Julian Weber (USC Mainz) | Sieger Speerwurf
Ähnlich wie beim ISTAF hatte ich heute teilweise Probleme mit dem Anlauf und dann auch Wadenkrämpfe. Generell gibt es noch das ein oder andere Problem, dass ich bis zur WM in den Griff bekommen muss – so vom Anlauf und Rhythmus. Das sind Kleinigkeiten, die es am Ende aber ausmachen. Dennoch bin ich mit den 84 Metern sehr zufrieden. Das ist jetzt mein fünfter Titel in Folge. Deswegen ist es eigentlich egal, wie weit ich heute geworfen habe. Natürlich hätte ich gern weiter geworfen und dem deutschen Publikum mehr gezeigt. Das ist ein bisschen schade.  Es war wirklich schön, den Support von dem Publikum hier zu spüren. Das Stadion ist echt schön, das gefällt mir recht gut.

Thomas Röhler (LC Jena) | Zweiter Speerwurf
Es waren heute schwierige Bedingungen. Es war krasser Gegenwind und der 78er war gelaufen wie mit einem Schlitten hintendran. Das zeigt, was wieder machbar ist, und darum bin ich recht happy. Klar hätte ich die Bestätigungsnorm gern mitgenommen, aber die Würfe haben gezeigt, was wieder möglich ist. Nächste Woche fahre ich noch mal nach Italien und versuche es dort nochmal.

Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer) | Sieger 110 m Hürden
Der Titel bedeutet mir absolut viel. Das war diese Saison mein Ziel, endlich wieder oben zu sein. Mir war bewusst, dass es mit Manuel ein dicker Kampf werden wird. Selbst nach seinem Vorlauf, der nicht so gut war, wusste ich genau, dass er sich im Finale fangen wird. Trotzdem hatte ich gehofft, dass ich weniger bangen muss und es so gut mache, dass ich direkt weiß, dass ich gewonnen habe. Aber Sieg ist Sieg. Dresden ist ein tolles Stadion, hier bin ich ja schon beim Goldenen Oval gelaufen. Die Kulisse war super – man sieht so gut wie keine freien Plätze und es war richtig voll. Ich hoffe, dass ich im World Ranking jetzt mit den Punkten in der Top 40 bin und dann nach Tokio darf.

Fred Isaac Fleurisson (Eintracht Frankfurt) | Dritter 110 m Hürden
Ich bin ziemlich zufrieden. Vor allem weil ich bei der U23-DM einen Fehlstart gemacht habe. Ich wollte einfach gut durchkommen und jetzt hat es für den dritten Platz gereicht. Für meine Verhältnisse war der Start im Finale ziemlich gut, aber in der Mitte bin ich ein bisschen raus gekommen. Dann wollte ich einfach nur noch ins Ziel kommen. Die Zeit ist Saisonbestleistung – und das im letzten Wettkampf. Damit bin ich zufrieden.

Simon Batz (MTG Mannheim) | Sieger Weitsprung
Dresden selber und das Stadion finde ich sehr toll – auch die Haupttribüne, das ist einfach eine tolle Stimmung. Ein bisschen ist es wie in einem Kessel – vergleichbar mit Kassel. Der Wettkampf selber war in Ordnung. Ich bin etwas schwer reingekommen und hatte auch die gleichen Probleme, die ich die letzten Wettkämpfe schon hatte. Aber das ist schon in Ordnung. 7,99 Meter stimmen mich nur so halb zufrieden. Aber es ist wieder ein Meistertitel und das ist immer gut, da wieder anzuknüpfen. Ich werde jetzt wahrscheinlich noch beim Meeting in Budapest starten und dann legen wir noch einmal einen kleinen Trainingsblock ein. Und dann geht es hoffentlich nach Tokio zur WM.

Luka Herden (LG Brillux Münster) | Zweiter Weitsprung
Bei der FISU Bronze, jetzt hier Bronze - da habe ich direkt aneinander angeknüpft. Aber ich habe heute keinen Sprung wirklich getroffen und es kann auch sein, dass ich von der FISU auch emotional noch ein bisschen überladen war. Es hat aber sehr viel Spaß gemacht und ich finde, dass das Stadion sehr gelungen ist. Die Leute haben richtig Spaß daran, uns Athleten anzufeuern. Ob es jetzt am Wind oder an mir selbst lag – ich habe heute einfach nicht alles zusammengebracht. Ich muss jetzt mal gucken, wie wir den restlichen Nominierungszeitraum noch durchplanen. Etwas festes im Blick habe ich noch nicht.

Kevin Brucha (TLV Germania Überruhr) | Zweiter Weitsprung
Ich brauche noch ein paar Minuten, bis ich das realisiert habe, hier Silber gewonnen zu haben. Es hat so lange gedauert, bis der Knoten geplatzt ist. Ich hatte jetzt schon ein paar gute Wettkämpfe bei mir oben in der Heimat in Estland und Finnland, wo ich konstant 7,70 Meter gesprungen bin. Jetzt habe ich das auch hier bei den Deutschen Meisterschaften geschafft – ich bin einfach nur glücklich. Ich hatte mir schon eine Medaille ausgemalt, aber Deutsche Meisterschaften haben ihre eigenen Regeln. Nächste Woche fliege ich nach Belgrad und habe dort ein Bronze-Meeting, danach noch einen Wettkampf in Kopenhagen und dann geht es in den verdienten Urlaub.

Gina Lückenkemper (SCC Berlin) | Siegerin 100 m
Es ist bisschen schade, dass ich heute in allen drei Läufen Gegenwind hatte. Sogar im Vorlauf habe ich den einzigen Lauf mit Gegenwind erwischt. Dafür finde ich es umso krasser, jetzt noch einmal eine 11,17 Sekunden bei -1,8 Sekunden Gegenwind gelaufen zu sein. Ich glaube, das spricht für sich. Damit kann ich zufrieden sein. Es ist mein vierter Titel in Folge auf dieser Strecke. Das ist freut mich riesig und der Tag hat mir wirklich Spaß gemacht. Die Stimmung im Stadion hat mich wirklich beflügelt. Hinten im Block H ist ja dieser kleine Stimmungsblock – mit ihren goldenen Partyhüten und dem Megaphon und allem – das ist wirklich etwas Besonderes in der Leichtathletik. Ich finde es richtig cool, dass das ins Leben gerufen wurde. Die haben ihrem Namen als Stimmungsblock wirklich alle Ehre gemacht und ich hoffe, dass sich das weiter in der Leichtathletik durchsetzt. Ob ich morgen die 200 Meter laufe oder die 4x100-Meter-Staffel mit dem Verein, werden wir morgen ganz in Ruhe entscheiden. Da hören wir auf meinen Körper bzw. auf meine Beine, und natürlich auch auf den Wind. Wenn der Wind morgen so geht wie heute, dann kann ich eher keine Norm angreifen.

Sophia Junk (LG Rhein-Wied) | Zweite 100 m
Ich habe schon mit den Medaillen geliebäugelt. Aber wenn man mal in die Meldeliste schaut, das sind alles Top-Namen und so eine starke Konkurrenz. Ich habe mich gut gefühlt, aber am Ende des Tages hat auch diese Meisterschaft bestätigt, dass man immer wieder wechselnde Bedingungen haben kann. Im Vorlauf hatten wir gute Bedingungen und dann kam irgendwie ein Gegenwind auf. Aber Gegenwind liegt mir Gott sei dank. In einem starken Feld als Vizemeisterin rauszugehen, freut mich natürlich. Ich bin – toi toi toi – über Monate hinweg gesund geblieben. Das ist so wichtig. Ich bin wirklich dankbar, dass heute alles zusammengepasst hat. Ich wollte mich natürlich auch Hinblick auf die Staffel in Tokio gut zu platzieren. Morgen stehen die 200 Meter noch an und ich gehe als Jahresschnellste an den Start. Ich werde das Silber-Feeling von heute mitnehmen und dann hoffentlich morgen noch einen draufsetzen.

Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) | Dritte 100 m
Ich bin richtig, richtig happy. Die Bedingungen waren heute wirklich nicht einfach. Mein Ziel war es einfach, im Finale zu performen und eine Medaille mitzunehmen. Schöner kann es gerade nicht sein. Die Saison war durchweg auf einem ganz hohen Niveau. Und wenn man dann realisiert, dass man in der starken Topspitze Deutschlands dazugehört, ist das etwas ganz Besonderes. Ich bin dankbar, dass ich gesund bin un dass es so toll lief. Das Halbfinale mit drei Metern pro Sekunde Gegenwind war wirklich hart. Da hat es sich angefühlt, als würde man gegen eine Wand laufen. Im Finale hatten wir wieder Gegenwind. Es war nicht ganz so stark. Ich konnte das gut ausblenden, es ging nur um die Platzierung.

Ricarda Lobe (MTG Mannheim) | Siegerin 100 m Hürden
Ich fand den Finallauf gar nicht so gut von mir. Vor allem hat Amira gut Druck gemacht. Aber ich habe versucht, da dran zu bleiben. Ich glaube, in einem Finale ist es auch einfach nur so ein Kampf. Es geht nicht mehr um Zeiten, nur darum, wer vorne ist. Ich bin glücklich, dass ich das heute schaffen konnte. Kontinuierliches Training, gesund bleiben, auf den Körper hören und an sich zu glauben – das ist mein Erfolgsgeheimnis. Letztes Jahr bin ich mit Bestzeit Meisterin geworden und habe mich dann am Tag danach bei der Staffel verletzt. Das war schon ein riesiger Schlag für mich. Und es war auch ehrlicherweise sehr schwer für mich, dann noch einmal weiterzumachen. Aber in das Training, in die Traininsgruppe und den Trainer zu vertrauen, hat sich wirklich ausgezahlt. In Tokio wird es natürlich sehr schwierig mit der starken Konkurrenz, aber ich schaue, was geht.

Amira Never (LAC Erdgas Chemnitz) | Zweite 100 m Hürden
Es war perfekt. Ich wollte das so, so sehr! Ich wusste nach der U23-EM, dass ich gut drauf bin. Ich wusste, es geht noch etwas nach dem Vorlauf. Es war einfach mein Rennen. Man kann das im Hürdenlauf ja nur sehr selten sagen, aber es hat einfach alles gepasst. Im Training hat sich das schon angedeutet. Und auch die U23-EM hat dafür gesorgt, dass ich mit großem Selbstbewusstsein anreisen konnte. Die hat mich wirklich mental stark gemacht. Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten. Ich hätte niemals damit gerechnet. Im Ziel spürt man irgendwie, wenn man über die Ziellinie läuft, wie es war. Ich wusste, dass das für eine Medaille gereicht haben könnte, aber es war ja so extrem knapp. Als ich meinen Namen auf der Anzeige gesehen habe, konnte ich es gar nicht fassen.

Lia Flotow (1. LAV Rostock) | Dritte 100 m Hürden
Ich glaube, ich habe jede Zeit zwischen 13,00 und 13,10 Sekunden schon einmal gehabt. Jetzt bin ich eine knappe Bestzeit gelaufen, aber es war ein Meisterschaftsrennen und da zählt die Platzierung. Nachdem ich bei der U23-EM nicht starten konnte, wollte ich jetzt zeigen, was in mir steckt. Das war jetzt ein Trost. Der Lauf hat sich richtig, richtig gut angefühlt. Ich konnte super bis zum Ziel durchziehen. Es war ja wirklich super knapp und jede von uns hätte das machen können. Aber ich konnte es eben auch machen und ich habe heute gezeigt, was ich kann. Insgesamt bin ich schon die ganze Saison sehr konstant gelaufen.

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) | Sieger 3.000 m Hindernise
Ich musste hier heute gewinnen. Etwas anderes stand gar nicht zur Debatte. Das Rennen hat sich relativ schwer angefühlt. Es war ungewohnt, die ersten zwei Kilometer so langsam zu rennen. Dazu noch die Aufregung - das hat mir erst mal ein bisschen zu schaffen gemacht. Aber hinter raus, als es dann endlich schneller wurde und das Ziel immer näher kam, da wurden auch die Beine auf einmal lockerer weil ein anderer Schritt kam. Und dann fliegt man hier einfach vor diesem Publikum. Dann bin ich so weit geflogen, dass ich sogar über den Hindernisgraben geflogen bin. So was passiert einfach auch. Das kommt im Normalfall nicht vor, aber dann ist man ein bisschen mehr im Laktat und vom Feeling her was das heute eher wie so ein 1.500-Meter-Rennen. Auf den letzten 300 Metern habe ich meine Mittelstreckenfähigkeiten gespürt und wusste, dass da kein Hindernisläufer mehr rankommt. Gefeiert wird heute nicht mehr – das mache ich generell nicht. Ich freue mich zwar, dass es mit dem Titel hier in Dresden geklappt hat, aber meine Mutti verbringt gerade ihre letzten Tage und liegt im Sterben. Sie wäre gern noch mal mit hier gewesen, das war leider nicht möglich. Deswegen ist der Titel auch für sie, ich werde auch morgen wieder bei ihr sein. Das begleitet mich schon die ganze Saison und schon die letzten Wochen war es hart, sie im Trainingslager in dieser Situation zurückzulassen. Aber dass ich an meine Karriere denke, das wäre auch in ihrem Sinne gewesen.

Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) | Zweiter 3.000 m Hindernis
Das Rennen war super langsam, und durch die äußeren Bedingungen habe ich mir auch nicht zugetraut, schon früher nach vorn zu gehen. War vielleicht die falsche Entscheidung, weil sich Karl auf den letzten 200 Metern immer ins Spiel bringt. Darum habe ich mir die Niederlage hier selbst einzubrocken. Im Endeffekt musst du einfach schnell laufen. Vor der WM gehe ich jetzt nach St. Moritz in die Höhe – das ist etwas, das bei mir noch gar nicht augereizt ist. Deshalb erhoffe ich mir davon noch mal was. Und dann hängt es davon ab, ob ich in den Quali-Plätzen für das Finale in der Diamond League bleibe. Wenn ich da drin bleiben sollte, dann würde ich Zürich noch machen und dann geht es nach Tokio.

Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) | Siegerin Diskuswurf
Es ist fantastisch! Ich bin überglücklich! Ich bin genau mit diesen Erwartungen in den Wettkampf gegangen: Ich will heute Deutsche Meisterin werden. Genauso schafft man das auch nur. Ich war sehr zuversichtlich und wusste, dass meine Technik momentan wirklich gut ist. Das Gefühl hatte ich zu Beginn der Saison gar nicht so. Deswegen ist es super, dass ich jetzt diese Stabilität habe. Die Stimmung war super. Ich habe es in jedem Wurf genossen, dass Dresden hinter mir stand. Es war ja so schnell ausverkauft, da hat meine Familie ein wenig verschlafen. Keiner von denen war hier. Die sind immer nur bei einem Wettkampf im Jahr und das sind die Deutschen Meisterschaften. Und jetzt bin ich Deutsche Meisterin geworden [lacht]. Aber ich bin trotzdem einfach nur glücklich. Für Tokio habe ich mir das Ziel gesetzt, eine Medaille zu holen. Ich weiß natürlich, wie stark die Weltspitze ist, und wie mental stark die auch alle sind. Aber man kann ja nie wissen. Es ist immer alles möglich.

Shanice Craft (SV Halle) | Zweite Diskuswurf
Ursprünglich war das Ziel, Deutsche Meisterin zu werden. Jetzt bin ich Zweite geworden und bin trotzdem sehr glücklich mit der Platzierung und der Weite, weil die letzten Wochen sehr schwierig waren. Ich hatte körperlich Höhen und Tiefen. Das Ergebnis von heute gibt mir noch einmal Energie. Bis zu den Weltmeisterschaften ist ja auch noch Zeit hin, deswegen kann ich noch ordentlich an der Technik arbeiten. Die Konstanz hat gefehlt. Es sind Meisterschaften, es ist ein Hammer-Stadion, die Familie ist da, man will was zeigen, und dann kommt es oft dazu, dass man zu fest wird. Die Lockerheit braucht man, um weit werfen zu können. Es ist eine starke Konkurrenz, wir treffen auch schon vorher immer oft aufeinander, aber bei Deutschen Meisterschaften ist eine besondere Spannung. Jede von uns will das Ticket für Tokio holen. Das ist immer etwas Besonderes. In Tokio ist das Ziel, eine Medaille zu holen.

Kristin Pudenz (OSC Potsdam) | Dritte Diskuwurf
An sich bin ich mit dem dritten Platz bei Deutschen Meisterschaften bei der starken Konkurrenz völlig fein, aber ich bin mit meinem Wettkampf an sich heute nicht zufrieden. Ich habe überhaupt nicht reingefunden, obwohl ich mich ganz gut eingeworfen habe. Und das nervt mich jetzt – nicht die Platzierung an sich. Wenn ich besser geworfen hätte und Dritte geworden wäre, wäre ich völlig zufrieden gewesen. Ich bin oben links am Anfang total rausgestiegen, obwohl wir seit Jahren daran arbeiten und das auch schon viel, viel besser war. Das war ein altes Muster, das heute wieder aufgebrochen ist. Insgesamt habe ich ja in dieser Saison schon oft die WM-Norm übertroffen. Ich kann mir nicht sicher sein, aber ich denke, dass es mit Tokio ganz gut aussieht.

Tobias Potye (LG Stadtwerke München) | Sieger Hochsprung
Ich freue mich über die Titelverteidigung, das steht heute im Vordergrund. Ich wäre gern noch höher gesprungen. Aber das ging nicht, da meine Wade etwas zu war. Das ist dann einfach Pech, aber das bekomme ich in den Griff. Ich wusste aus guten Quellen, dass Falk gut drauf ist, und habe mich schon darauf gefreut, mit ihm zusammen zu springen. Genauso bei Matze – sehr ärgerlich für ihn. Nächsten Sonntag habe ich noch eine super Gelegenheit in Heilbronn zu springen, da erhoffe ich mir sehr viel. Das ist für mich das Sprungbrett nach Tokio. Die Stimmung hier in Dresden war gut und mich hat es gefreut, dass auch in der Hochsprungkurve so viele Zuschauer da waren. Das hat geholfen.

Falk Wendrich (LAZ Soest) | Zweiter Hochsprung
Es war ein toller Wettkampf. Und gleichzeitig ist der Hochsprung so grausam. Ich bin stolz auf meine Leistung – und gleichzeitig ist 2,26 Meter möglich. Ich lande auf der Matte, gucke hoch und sehe die Latte wackeln. Da habe ich kurz gedacht, dass sie liegen bleibt. Und dann fällt sie doch. Ansonsten habe ich aber schon damit gerechnet, heute gut springen zu können. Ich hatte bisher eine holprige Saison und kurzzeitig muskuläre Probleme, dann ist die rechte Achillessehne kurz eskaliert. Und dann kam plötzlich die Form und ich hatte im Training einen meiner besten Sprünge jemals. Danach wusste ich, dass eine Medaille drin ist. Jetzt ist langsam der Übergang von Comeback-Saison zu richtig hoher Leistung. Das macht mir definitiv Mut und ich bin motiviert – wenn auch heute noch mit einem leichten tränenden Auge. Mit 2,23 Meter wurde mir ein Start in Heilbronn zugesagt. Dort bin ich 2023 schon gesprungen, und da kann man definitiv gut springen. Ich hoffe, dass ich mich da der internationalen Konkurrenz stellen kann.

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) | Dritter Hochsprung
Das war heute nicht so gut. Ich weiß noch nicht, woran es gelegen hat. Vielleicht ist einfach die Zeit gekommen, langsam zu sagen, dass es nicht mehr geht. Ich hatte mich eigentlich gut gefühlt und war gut vorbereitet. Dann habe ich mir bei einem Sprung wieder was in den Fuß reingezogen und das Sprunggelenk tut wieder weh. Ich glaube, dass es nichts Schlimmes ist. Aber vielleicht ist es auch das Alter und die Knochen machen nicht mehr so gut mit wie damals. Heute hole ich mir erst mal ein kühles Bier und etwas Leckeres zu Essen. Danach rede ich mit meinem Trainer, ob es noch weitergeht. Wahrscheinlich waren das heute meine letzten Deutschen Meisterschaften.

Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) | Sieger Kugelstoßen
Über die Titelverteidigung bin ich sehr happy. Der Wettkampf war aber sehr durchwachsen, ich habe schwer reingefunden und den ganzen Wettkampf mit mir gehadert. Aber am Ende zählt bei Deutschen Meisterschaften das Ergebnis und darüber bin ich sehr happy. Dass ich die 20 Meter übertroffen habe, bedeutet mir sehr viel. Ich hatte die anderen auch über 20 Meter gesehen – das ist so eine Marke, die möchte jeder gern stoßen. Tizian war auch ganz knapp dran und ich denke, dass wir in den nächsten Jahren drei 20-Meter-Stoßer auf dem Podium haben

Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) | Zweiter Kugelstoßen)
Ich bin heute super rein gekommen mit den 19,95 Metern im ersten Versuch. Das war ein lockerer Stoß, aber ich habe die Kugel nicht erwischt. Deswegen dachte ich, dass ich da heute noch angreifen kann und Bestleistung stoßen kann. Daraus wurde leider nichts. Ab dem dritten Versuch war ein bisschen die Luft raus und ich konnte nicht das abrufen, was ich eigentlich drauf habe. Das finde ich im Nachhinein ein bisschen schade. Obwohl ich mich sehr freuen kann, bei den Erwachsenen mit einer guten Weite den zweiten Platz erreicht zu haben. Ich hätte gern noch die 20 Meter gestoßen. Das ist dann drin, wenn ich die Kugel treffen würde. Die Stimmung war einzigartig und auch der Ring war super. Da ich – wie mein Vater auch – starken Haarausfall habe, versuche ich meinen Kopf immer mit etwas anderem zu zieren und somit das Publikum zu begeistern. Heute war es der Strohhut. Am Mittwoch habe ich noch ein Meeting in Polen, wo ich noch mal angreifen will und gute Stoße zeigen möchte. Dann folgen noch die Thumer Werfertage Mittag August, und danach ist die Saison vorbei und es wird sich auf die Uni fokussiert.

Georg Harpf (LG Stadtwerke München) | Dritter Kugelstoßen
Der Wettkampf war heute etwas schwierig zum Reinkommen. Aber die Stimmung war gut und es waren viele Leute da. Das war schön. Vor allem bei den letzten Verschen haben viele Zuschauer mitgeklatscht, das hat Spaß gemacht. Nach den ersten drei Versuchen musste ich noch mal ein bisschen runterfahren, damit ich meine Technik besser hinbekomme und die letzten drei Versuche wieder besser machen kann. Aber sonst war es zum Ende der Saison ein guter Wettkampf. In zwei Wochen sind noch die Thumer Werfertage, aber dann war es das für die Saison.

Friedelinde Petershofen (SV Werder Bremen) | Siegerin Stabhochsprung
Es ist total cool. Unten im Stadion war ich zuerst noch total überfordert. Ich dachte, der Wettkampf war gar nicht gut, und irgendwie bin ich auch mit der Höhe nicht zufrieden. Aber im nachhinein denke ich jetzt, dass ich den Titel gewonnen habe, und damit bin ich glücklich. Ich habe mich wirklich schwergetan und bin jetzt auch wirklich erschöpft. Ich wäre gerne noch höher gesprungen. Damit hadere ich. Das wäre auch für den deutschen Stabhochsprung gut gewesen. Ich war überrascht, dass ich gewonnen habe. Wir hatten alle etwas Probleme mit den windigen Bedingungen. Wenn ich Gegenwind habe, steche ich den Stab tiefer ein und kann ihn nicht so biegen. Mit weicheren Stäben springe ich auch tiefer. Aber dafür war die Stimmung hier super. Die Kurve war auch schon bei vier Metern richtig laut. Ich würde hier gerne wieder starten. Nun habe ich eine Woche Pause, bevor ich noch weitere Wettkämpfe mache und dann hoffentlich noch höher springen kann.

Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt) | Siegerin Hammerwurf
Es ist gerade eine richtige Last von mir abgefallen. Dass war jetzt das Ziel, dass ich neben dem Titel bei der U23-EM auch hier den Titel hole. Nach Bochum hatte ich eine harte Woche, ein kleines Tief. Aber heute war alles wieder gut. Die Stimmung war richtig gut. Man hat gemerkt, dass das Stadion ausverkauft war. Ich hab nur manchmal Probleme mit der Ringkante, dass ich da rauftrete, was bei den weiten Würfen ärgerlich ist, aber ich denke, dass bekomme ich schnell wieder in den Griff. Im Moment kommen so viele Höhepunkte nacheinander. Das war dann manchmal schon etwas schwierig, aber ich kämpfe mich da durch. Jetzt steht erst einmal etwas Regeneration an. Ich habe ein paar Tage frei und dann wird für die WM noch einmal trainiert.

Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) | Zweite Hammerwurf
Es ist kein Problem für mich, dass die Siegesserie gerissen ist. Ich finde es eher etwas schade, dass die weiten Versuche ungültig waren. Darüber ärgere mich. Ansonsten habe ich eine super Saison bisher gemacht. Ich bin als Zweite in der Meldeliste angereist und auch Zweite geworden. Nur bei der Weite ist noch Luft nach oben. Ich habe einige Würfe zur Seite verzogen. Auf der Seite habe ich besser durchgearbeitet und dann hätte ich mich weiter zur Seite hinstellen sollen. Daraus lernt man, und beim nächsten Wettkampf kann ich das besser machen. Es ist schön, dass andere starke Athletinnen mit Schwung nachkommen und der Wettkampf spannend war. Das ist super für den Hammerwurf.

Nova Queen Kienast (SCC Berlin) | Dritte Hammerwurf
Ich freue mich sehr über das Ergebnis. Es ist mein erster Start bei den Aktiven, und dann ist es super, direkt mit einer Medaille rauszugehen. Die Weiten waren auch gut. Ich bin zufrieden. Ich fand die Stimmung hier in Dresden mega und das Stadion ist super schön. Der Wettkampf hat dadurch richtig Spaß gemacht. Mein Saisonhöhepunkt steht erst in der nächsten Woche mit der U20-EM in Tampere an. Ich möchte dort wieder an meine Bestleistung anknüpfen und eine Medaille holen. Ich werde nach Tampere meine Saisonpause machen und mit meiner Familie zur Weltmeisterschaft nach Tokio fahren und dort zuschauen.

Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) | Siegerin Dreisprung
Ich fühle mich super. Der Titel war mein Ziel für heute. Das ist mein erster Titel überhaupt. Im Moment läuft wirklich alles wie aus dem Bilderbuch. Außer, dass ich letzte Woche die Universiade verpasst habe, läuft alles super. Ich konnte mit Selbstbewusstsein anreisen. Die Stimmung war super. Die Zuschauer haben immer toll angeklatscht. Das ist so wichtig für Meisterschaften. Man bekommt da so schön Gänsehaut. Das ist so wichtig für den Wettkampf. Es war so wichtig, dass ich bei der Team-Europameisterschaft schon internationale Erfahrung gesammelt und einige Dreispringerinnen kennengelernt habe. Dann fühlt man sich gleich viel wohler. Für Tokio habe ich mir erst einmal vorgenommen, dass ich gesund bin und antreten darf. Dann möchte ich im Wettkampf das abrufen, was ich bisher diese Saison gesprungen bin.

Kira Wittmann (Hannover 96) | Zweite Dreisprung
Ich bin auf jeden Fall super happy über die Bestleistung und die Silbermedaille. Aber natürlich ägere ich mich auch über die fehlenden drei Zentimeter zur Bestätigungsnorm. Aber ich habe noch zwei Wettkämpfe und hoffe natürlich auch, dass ich daran anknüpfen kann und die Bestätigungsnorm für Tokio noch fällt. Meine Form im Training war gut und ich glaube auch, dass noch mehr geht. Die letzten Wettkämpfe waren sehr konstant, aber ich habe zum Beispiel das Brett liegen lassen. Da hat es sich schon angedeutet, dass die Form gut ist. Der Wettkampf war heute megamäßig. Ich bin hier im Stadion noch nie gesprungen, und es war so toll, wie alle Stimmung gemacht haben. Wir waren fünf, sechs starke Mädels. Eine hat vorgelegt und die anderen haben nachgezogen.

Jessie Maduka (Cologne Athletics) | Dritte Dreisprung
Meine Gefühlslage zum Wettkampf ist jetzt sehr positiv. Meine Saison war ja bisher sehr durchwachsen. Es lief bisher nicht so gut, deswegen bin ich zufrieden, dass ich eine Medaille geholt habe. Das war das Ziel. Das habe ich geschafft, auch wenn es knapp war. Ich zähle noch darauf, dass ich zur WM nach Tokio fahre. Der eigentliche Saisonhöhepunkt ist also noch sechs Wochen entfernt. Ich hatte in den vergangenen Wochen neben meinen Knieproblemen auch zwischendurch ganz, ganz starke Rückenschmerzen. Aber dann kamen auch sehr gute Trainingseinheiten dazu. Das gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man weiß, man konnte seine sechs Sprünge machen, ohne Schmerzen zu haben. Das hat mir Rückhalt für den Wettkampf gegeben.

DM 2025 Dresden

 

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