400-Meter-Hürden-Spezialistin Eileen Demes hat am Sonntag bei der DM in Dresden einen neuen Meisterschaftsrekord aufgestellt. In 54,34 Sekunden bestätigte sie ihre erst eine Woche alte Bestzeit noch einmal.
Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) ist in der Form ihres Lebens. Das bewies die 400-Meter-Hürden-Läuferin am vergangenen Sonntag, als sie beim ISTAF in Berlin mit 54,29 Sekunden Bestzeit lief und sich damit auf Platz neun der ewigen deutschen Bestenliste schob. Und das unterstrich sie eine Woche später im DM-Finale von Dresden: Die 27-Jährige stürmte in 54,34 Sekunden zum Meisterschaftsrekord. Damit verbesserte sie die alte Marke um 13 Hundertstel.
Den alten Rekord hatte vor zwei Jahren im DM-Vorlauf von Kassel die mittlerweile zurückgetretene Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) aufgestellt. Eileen Demes hatte die langjährige Leistungsträgerin und fünfmalige Deutsche Meisterin bereits in Berlin in der ewigen Bestenliste um einen Platz nach hinten auf Rang zehn geschoben – nun löste sie die frühere Kontrahentin auch als Inhaberin des DM-Rekordes ab.
Die ersten Hürden im Finale von Dresden hatte die Titelverteidigerin im Gleichschritt mit Elena Kelety (Frankfurt Athletics) bewältigt, sich aber am Ende doch deutlich absetzen können. Für die Zweitplatzierte stand am Ende in 54,68 Sekunden eine neue Bestzeit zu Buche – nur um drei Hundertstel an der Direktnorm für die WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) vorbei. Das Podium komplettierte Lokalmatadorin Vivienne Morgenstern vom Dresdner SC (55,53 sec).
Konkurrenz und starke Trainingskollegen beflügeln
"Dass ich mit Elena so eine starke Konkurrentin hatte, hat mir tatsächlich geholfen. Wir konnten uns gegenseitig pushen", sagte Eileen Demes anschließend. Sie profitierte bei ihrem starken Rennen von Windbedingungen, die üblicherweise im Sprint nicht gern gesehen sind: "Auch der Gegenwind hat mir geholfen. Eigentlich hat man das ja nicht so gerne, aber in den letzten Wochen habe ich viel versucht, einen 14er-Schritt zu laufen", erläuterte sie. "Dann ist der Schritt natürlich ein bisschen länger. Wenn ich den Gegenwind habe, muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich zu nah an die Hürde heranlaufe."
Nach ihrem Rennen war für die neue Deutsche Meisterin Anfeuern angesagt. Im 400-Meter-Hürden-Finale der Männer fieberte Eileen Demes begeistert mit und hatte anschließend erneut Grund zum Jubeln: "Ich habe mich auch sehr für meine Trainingsgruppe gefreut. Die Jungs haben die Plätze eins bis fünf gemacht."
Den Sieg holte sich mit Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV; 48,41 sec) der frischgebackene U23-Europameister vor Titelverteidiger Emil Agyekum (SCC Berlin; 48,91 sec) und Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt; 49,25 sec) – alle trainieren gemeinsam mit Eileen Demes in der Frankfurter Trainingsgruppe von Volker Beck und Christian Kupper.