Erfolgreiche Titelverteidigung für Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, sichere WM-Tickets für Alina Kenzel, Henrik Janssen und Steven Richter. Der DM-Sonntag in Dresden hatte spannende und für die weitere Saison wegweisende Entscheidungen zu bieten. Was die neuen Deutschen Meister:innen sowie weitere Medaillengewinner:innen nach ihren Erfolgen in Dresden gesagt haben, lesen Sie hier!
Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) | Sieger 200 m
Die Freude über den Titel ist riesengroß. Das ist meine erste Goldmedaille über die 200 Meter draußen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich muss schon sagen, dass ich langsam die Müdigkeit merke. Umso größer ist die Freude, dass ich hier eine Medaille holen konnte. Der Grund dafür, dass ich die letzten Jahre keine 200 Meter gelaufen bin, war, dass ich mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Da hatten mir die Ärzte empfohlen, nicht durch die Kurve zu sprinten. Jetzt ist es schön, endlich wieder die 200 Meter auszuprobieren und direkt zwei oder drei Zehntel PB zu laufen und mit einer Goldmedaille beloht zu werden. Die 100 Meter machen mit etwas mehr Spaß, aber die 200 Meter zu gewinnen, das macht natürlich auch Spaß. Die Stimmung war heute wieder mega und die Zuschauer waren sehr nah dran und auch sehr an unserem Sport interessiert. Ich bin Dresden sehr dankbar, weil es hier wirklich schön war.
Max Husemann (Eintracht Hildesheim) | Zweiter 200 m
Es war unfassbar und die Stimmung hier ist unbeschreiblich. Vor vollem Stadion zu laufen ist immer etwas Besonderes. Ich habe immer von einer Medaille geträumt und jetzt mit Silber nach Hause zu gehen, das ist ein geiles Gefühl. Es war auch cool, der Abschluss an so einem Tag zu sein und alle da sind und noch mal zugucken. Das war mein Saisonhöhepunkt und wir müssen mal gucken, was noch kommt.
Benedikt Thomas Wallstein (LAC Erdgas Chemnitz) | Dritter 200 m
Ich bin unglaublich glücklich. Es war für mich die erste Saison nach zwei Jahren, wo ich endlich wieder richtig da bin und dass ich mich jetzt mit einer Medaille belohnt habe, das ist so geil. Vor allem auch mit der Zeitsteigerung. Die Stimmung im Stadion war der Wahnsinn, ob in der Kurve oder auch auf der Zielgeraden. Das pusht, so soll es bitte immer sein.
Henrik Janssen (SC Magdeburg) | Sieger Diskuswurf
Der Plan war es, heute mindestens Zweiter zu werden und die direkte WM-Qualifikation mitzunehmen. Ich hatte mich gut vorbereitet und bin selbstbewusst in den Wettkampf gegangen. Ich wusste, dass es heute gut laufen kann. Dazu hatten wir super Bedingungen - der Wind kam super rein. Das bedeutet zwar auch, dass die anderen weit werfen können. Aber am Ende hat es gereicht, auch wenn Steven noch mal nah rangekommen ist. Ich bin mega happy. Auch die Stimmung war mega cool. Und dass so weite Würfe kamen - 67 und 68 Meter sieht man ja auch nicht so oft. Das Publkum ist darauf gut eingegangen und hat sich gefreut. Ein paar Wettkämpfe habe ich jetzt noch und dann wird noch mal ordentlich trainiert, damit es in Tokio auch gut läuft.
Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) | Zweiter Diskuswurf
Die Leistungsdichte spricht für das Niveau, das wir aktuell im Diskuswerfen in Deutschland haben. Ich glaube, dass es das noch nicht so oft gab, dass man hier 67 Meter für eine Medaille braucht. Das ist krass, was hier abgeht. Ich habe mich heute sehr gut gefühlt, aber hätte nicht erwartet, dass sich der Wettkampf so hochschaukelt. Ich bin froh, dass ich im letzten Versuch noch mal alles, was ich im Tank hatte, raushauen konnte. Weil sich die ersten beiden der Deutschen Meisterschaften direkt für die WM qualifizieren und ich somit auf der sicheren Seite bin. Nach der FISU habe ich erst mal eine Woche gebraucht, um wieder Spannung in den Körper zu bekommen. Aber jetzt am Ende der Woche war es auch im Training wieder besser. Heute waren viele von meiner Familie und von meinen Freunden da - die haben das genutzt, da es nicht weit von zu Hause weg ist. Da konnte ich die Stimmung auch noch mal gut aufsaugen, zumal es als Sachse noch einmal richtig super ist.
Mika Sosna (TSG Bergedorf) | Dritter Diskuswurf
Dritter Platz mit der Weite ist in Ordnung. Auf manch anderen Meetings hätte man damit gewonnen, aber Deutsche Meisterschaften haben ihre eigenen Regeln und Gesetzte. Für mich allgemein ist der Wettkampf relativ schwierig gewesen. Einfach weil die Saison schon sehr lang geht und man das jetzt auch gemerkt hat. Dritter Platz ist dahingehend ärgerlich, weil Platz eins und zwei sicher in Tokio dabei sind. Aber ich bin guter Dinge, dass ich auch bei der WM starten darf. Hier in Dresden zu werfen war wirklich toll, das durfte ich ja schon beim Goldenen Oval.
Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) | Sieger 1.500 Meter
Es hat sehr viel Spaß gemacht heute und die Stimmung ist unglaublich gut. Auch auf der Ehrenrunde jetzt - ich habe glaub noch nie erlebt, dass so viel los ist und so viele Leute aufgestanden sind. Das ist ein cooles Gefühl. Das Rennen selbst hat mir in die Karten gespielt, weil es so langsam war. Es war schön, heute mal wieder unter Beweis zu stellen, dass man hinten auch richtig hart reintreten kann. In Dresden war viel Family und viele Freunde da, da bin ich kurz mal über den Zaun gesprungen und habe alle in den Arm genommen. Heute Abend fliege ich schon weiter - morgen steht ein Termin in München an und dann geht es direkt weiter nach Boulder. Ich hoffe, dass ich noch ins Finale der Diamond League reinrutsche und würde gern in Zürich laufen. Ansonsten bleibe ich in den USA und habe vor der WM nichts mehr außer eine harte Trainingsbelastung geplant.
Marc Tortell (Athletics Team Karben) | Zweiter 1.500 m
Die Stimmung war richtig, richtig schön. Vor allem in dem Block, den Max Thorwirth und seine Jungs organisiert haben. Das hat man sogar am Start gehört. Dresden hat eines der schönsten, wenn nicht das schönste Leichtathletikstadion in Deutschland und es hat mega Spaß gemacht, hier zu laufen. Das Rennen war sehr langsam und es war zu erwarten, dass Robert das Rennen macht - er spielt einfach in einer anderen Liga. Aktuell bin ich leider aus dem World Ranking raus und rechne eher nicht mit der WM. Nächste Woche werde ich noch ein Rennen laufen und versuchen, eine schnelle Zeit stehen zu haben. Denn ich denke, dass ein bisschen mehr als das, was ich bisher stehen habe, ist noch im Tank.
Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) | Dritter 1.500 m
Klar bin ich hier an den Start gegangen weil ich mir ausgerechnet habe, dass bei einem Rennverlauf, der mir als Langstreckenspezialist mehr entgegenkommt, eine Medaille möglich ist. Eine Medaille habe ich geholt. Ich wollte Robert ärgern, aber so richtig ärgern konnte ihn heute glaube ich keiner. Er ist ein Weltklasseathlet und so gut wie ich jetzt über die 5.000 Meter bin, so gut ist er über die 1.500 Meter. Einfach klasse, was er abliefert aktuell. Er ist ein Vorbild für alle Athleten, die wir in Deutschland haben und ich hoffe, dass ich auch eins sein kann für die jüngere Generation. Mega geil, dass ich hier mit Gold und Bronze nach Hause fahren kann und in die letzte Vorbereitung für Tokio gehen kann. Der Doppelstart sollte simulieren, was bei einer WM stattfindet. Ich musste für Bronz echt kämpfen und bin sehr stolz, dass ich mit den Spezialisten auch im Kick mithalten konnte.
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) | Siegerin Weitsprung
Ich bin nicht gut in den Wettkampf reingekommen und hatte diese zwei ungültigen Versuche. Ich habe den Titel dann retten müssen. Das gibt mir Selbstbewusstsein, dass ich das geschafft habe. Vor allem, weil ich zum Ende die Weite noch etwas verbessern konnte. Letzte Woche hatte ich einen Wettkampf, bei dem ich nur vier statt sechs Sprünge machen konnte, weil mein Oberschenkel nicht mitgemacht hat. Heute habe ich meinen Oberschenkel zwar immer noch gespürt, aber es war in Ordnung. Ich habe noch zwei Wettkämpfe, bevor ich in Tokio starte und noch Zeit, die Form weiteraufzubauen.
Sophia Junk (LG Rhein-Wied) | Siegerin 200 m
Der Titel bedeutet mir wirklich, wirklich alles. Der erste Meistertitel ist etwas ganz Besonderes. Nach Silber gestern heute noch einmal Gold zu holen, ist super. Der Wind war glücklicherweise nicht so stark wie gestern und kam eher von hinten. Aber ich habe mir das Rennen etwas schneller erhofft. Allerdings ist es eine Meisterschaft und dafür habe ich das gut gemacht. Es ist nämlich auch immer eine gewisse Drucksituation. Damit muss man auch umgehen. Während des Rennens habe ich schon gemerkt, dass ich ziemlich sicher vorne liege. Ich hätte die Kurve schneller angehen können, aber jetzt zählt für mich wirklich nur der Titel.
Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) | Zweite 200 m
Ich wusste, dass es heute deutlich schwieriger wird als im vergangenen Jahr. Vergangene Woche war ich noch krank und lag mit erhöhter Temperatur im Bett. Ich hatte also nicht die beste Vorbereitung. Heute war es enger als beim letzten Wettkampf, als ich gegen Sophia Junk gelaufen bin. Insgesamt kam die Meisterschaft für mich aber noch zwei Wochen zu früh. Immerhin zeigt die Formkurve nach oben. Darauf lässt sich aufbauen. Die letzten Wettkämpfe waren schon sehr stabil. Heute war der Wind sehr wechselnd, das ist dann auch eine Herausforderung.
Talea Prepens (TV Cloppenburg) | Dritte 200 m
Ich bin wirklich überglücklich! Die Saison lief so schlecht für mich. Vor drei Wochen dachte ich noch, ich würde hier nicht laufen. Jetzt bin ich drei Saisonbestleistungen in zwei Tagen gelaufen - und eine Medaille! Ich bin völlig fertig. Die Kurve bin ich schon einmal offensiver angegangen. Aber hinten raus hat es endlich wieder funktioniert. Ich bin super glücklch - sowohl mit der Zeit als auch mit der Platzierung. In dieser Saison kann ich das erste Mal laufen, ohne dass ich meinen Fuß komplett tapen muss. Ich hoffe, dass das eine gute Prognose für die nächsten Jahre ist.
Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
Die Entscheidung, nicht im Finale über 200 Meter zu starten, haben wir jetzt direkt nach dem Rennen gefällt. Ich bin einfach durch. Der Wettkampftag gestern hat einfach wahnsinnig gezerrt. Diese drei Runden an einem Tag, das ist ehrlicherweise doof für uns. Es wäre besser, wenn wir die Vorläufe einen Tag früher hätten. Weil wir keine Meisterschaft haben, wo wir drei Runden an einem Tag rennen müssen. Ohne Dopingkontrollen wäre das so ein Sechs- bis Sieben-Stunden-Wettkampftag gewesen. Aber mit Dopingkontrolle und allem drum und dran, da ist man schnell bei einem Neun-Stunden-Wettkampftag. Und das zeiht einfach so dermaßen an der Energie - sei es körperlich wie auch mental. Das plättet einfach unfassbar und deswegen habe ich mich lieber dazu entschlossen, direkt nach dem Lauf für das Finale abzumelden, damit andere eine Chance haben, in diesem Finale zu stehen. Damit dann am Ende keine Bahn frei bleibt. Für mich wäre das heute aber nicht mehr zielführend gewesen. Die Stimmung im Stadion war bei der Vorstellung aber wieder sehr gut und das habe ich sehr genossen. Ich fande es auch echt schön, dass ich heute noch mal hier auf der Bahn stehen konnte. Aber das reicht dann jetzt auch. Ich muss jetzt einfach irgendwo hin und schlafen. (lacht)
Adia Budde (LAV Stadtwerke Tübingen) | Siegerin 3.000 m Hindernis
Ich freue mich riesig, der Titel ist jetzt auch eine Überraschung für mich. Der Sieg heute bedeutet mir sehr viel. Die letzten Wochen liefen schon so unglaublich gut für mich. Ich dachte heute einfach, ich probiere es mal von vorne. Wenn ich im Pulk laufe, verliere ich oft den Fokus. Deswegen war es von vorne heute eine gute Renngestaltung für mich. Zum Schluss konnte ich gut gegenhalten. Ich habe den Schwung der letzten Wochen in dieses Rennen mitgenommen. Ich habe mich gut gefühlt. Ich bin super glücklich mit den letzten Wochen.
Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) | Zweite 3.000 m Hindernis
Meine Taktik war es, den Titel auf den letzten 200 Metern auszukämpfen, bis dahin bin ich meiner Taktik gefolgt. Am Ende hat es aber nicht gereicht. Ich wusste, dass ich auf keinen Fall vorne laufen will. Das habe ich auch nicht gemacht. Ich wollte auf den Sprint vertrauen, aber in diesem Jahr hat es nicht gereicht. Ich denke, diese Saison ist einfach ein Übergangsjahr und ich hoffe, dass ich danach wieder an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen kann.
Carolin Hinrichs (VfL Löningen) | Dritte 3.000 m Hindernis
Ich freue mich mega, dass ich hier heute die Bronze-Medaille holen konnte. Nachdem Lea [Meyer] ihren Start abgesagt hat, wusste ich, dass das im Bereich des Möglichen ist. Ich war als Dritte gemeldet und dann war ich auch sehr ehrgeizig, diese Medaille abzusichern. Bis eine Runde vor Schluss war ich sogar noch dran und dachte, vielleicht kann ich noch um Gold mitkämpfen. Aber dafür waren die anderen beiden Mädlels doch noch zu stark auf der letzten Runde. Ich war nicht zu nervös vor dem Rennen, sondern es hat meinen Ehrgeiz noch mehr geweckt, dass ich um die Medaillen mitkämpfen konnte. Keine Medaille oder eine Medaille macht einen großen Unterschied. Ich hatte eine sehr große Vorfreude. Dadurch, dass ich die U23-EM und die Universiade hinter mir hatte, konnte ich diesen Wettkampf richtig genießen.
Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg) | Sieger 400 m
Das war heute wieder ein cooles Rennen. Ich war schon beim Goldenen Oval hier - da war ich leider noch nicht so happy. Jetzt geht es schon mal in die richtige Richtung. Die Bedingungen waren für die 400 Meter nicht so angenehm, aber es war trotzdem ein gutes Rennen. Auch wenn ich es ein bisschen alleine machen musste. Ich hättte mir gern gewünscht, dass ein oder zwei Leute mehr mit vorne sind. Aber das war für die Bedingungen schon in Ordnung. Druck mache ich mir gar nicht, ich hatte diese Saison ja schon einige Rennen - auch gegen die deutsche Konkurrenz. Daher bin ich recht entspannt in das Rennen reingegangen. Wir machen jetzt erst mal bisschen entspannter und ich fliege nächste Woche noch mal ins Warme. Danach gucken wir dann, wie wir bis zur WM weitertrainieren.
Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01) | Zweiter 400 m
Schade, dass es heute nicht mit dem Titel geklappt hat. Ich kann noch nicht genau erklären, warum es heute nicht so gut lief. Weil wir den Wettkampf gut vorbereitet haben. Aber das ist eine schwierige Saison mit großem internationalen Einsatz, der Staffel-WM am Anfang und der späten WM in Tokio. Bis dahin müssen wir jetzt noch mal gut trainieren, weil meine Zeit von heute keine ist, mit der man international konkurrenzfähig ist. Und auch keine, mit der ich zufrieden sein sollte. Jetzt heißt es Motivation zu sammeln, nach vorn blicken und dann Attacke. Dresden ist ein absolut cooles Leichathletikstadion. Es ist nicht zu groß und es ist sehr außergewöhnlich, dass ein Stadion ausverkauft ist. Das ist sehr cool und perfekt für Deutsche Meisterschaften.
Florian Kroll (LG Osnabrück) | Dritter 400 m
Nach dem Vorlauf gestern war ich nicht ganz so zufrieden mit mir selber. Deswegen habe ich mir für heute vorgenommen, es vorn ein bisschen schneller anzugehen. Dann war auf einmal Friedrich Rumpf neben mir und dann musste ich echt drücken. Hinten raus konnte ich noch mal Kräfte mobilisieren und das Ding nach Hause laufen. Das Stadion ist so geil, die Zuschauer beflügeln richtig. Dass ich jetzt auch draußen die Medaille habe, das ist einfach mega. Freiluft ist noch mal besonders. Hier eine Medaille zu holen, das war unglaublich. Ich hoffe, dass ich mich damit für die Mixed-Staffel qualifiziert habe und mit zur WM fliege.
Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) | Siegerin 1.500 m
Es ist mega! Natürlich bin ich mit dem Ziel hergekommen, Gold zu holen, aber dass es wirklich so gut aufgeht und ich so eine gute Taktik laufen kann, das ist wirklich überwältigend. Mein Ziel war es, locker anzugehen und mir alles zuerst von hinten anzuschauen. Ich habe intuitiv entschieden, wann ich nach vorne gehe. Es hat mir bei der Stimmung wirklich Spaß gemacht. Ich bin erst letzte Woche die Hindernisse beim ISTAF gelaufen. Mir macht die Mittelstrecke zwar gerade wirklich sehr viel Spaß, aber die Hindernisse werden für mich immer etwas ganz Einzigartiges bleiben, ich kann das gar nicht beschreiben. Das ist so ein tolles Renngefühl. Da mir die 3.000 Meter Hindernis noch zu lang sind, werde ich zunächst hauptsächlich weiter 1.500 Meter laufen.
Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) | Zweite 1.500 m
Es war wirklich ein langsames Rennen und ich bin enttäuscht. Ich bin eine dumme Taktik gelaufen. Das muss ich wirklich so sagen. Wäre ich weiter vorne gewesen, hätte ich nicht so vielen Rempeleien aus dem Weg gehen müssen, ich hätte dann auch nicht so viele Extra-Meter laufen müssen. Dann glaube ich, dass ich hinten heraus die Stärkste gewesen wäre. Ich bin ja auch von sehr weit hinten auf die letzten 400 Meter gegangen. Daraus lerne ich. Es ist jetzt nur leider das zweite Jahr in Folge, dass ich als Schnellste ins Rennen gehe und den Titel nicht gewinne. Ich hätte das Tempo nicht machen wollen, aber ich wollte mich vor dem Wind schützen. Dadurch, dass das Rennen so langsam war, gab es natürlich viele Positionskämpfe. Ich freue mich jetzt auf die WM in Tokio und muss das abhaken.
Verena Meisl (TV Wattenscheid 01) | Dritte 1.500 m
Ich bin zum zweiten Mal in Folge Dritte geworden. Damit kann ich eigentlich zufrieden sein. Ich wusste vor dem Rennen natürlich nicht, ob es schnell wird. Da es aber sehr windig war, habe ich mir gedacht, dass es nicht so schnell wird. Ich habe mir während des Rennens gut zugeredet, dass es mir in die Karten spielen kann, dass mir das langsame Rennen gut in die Karten spielen könnte, weil ich hinten heraus eigentlich meine Stärke habe. Ich habe mich noch sehr gut auf den letzten hundert Metern gefühlt, aber ich wusste natürlich auch, dass Jolanda [Kallabis] und Neele [Wessel] eine Klasse für sich sind.
Skadi Schier (SCC Berlin) | Siegerin 400 m
Es ist unglaublich geil, jetzt den dritten Titel in Folge geholt zu haben. Als ich runter auf die Bahn gegangen bin, habe ich gedacht, ich bin hier die, die heute dominieren wird. Ich habe mich mit meinem Coach auf die zweite Hälfte konzentriert. Deswegen war der Plan: vorne Körner sparen, hinten durchkommen und Titel verteidigen. Wir haben hart trainiert, um aufzuladen und dann fit für Tokio zu sein. Ich habe auf den letzten Metern etwas rausgenommen, weil ich wusste, dass ich vorne bin und es gereicht hat. Dann ist natürlich auch die Luft auch bisschen raus ist. Es war wirklich der Hammer hier im Stadion. Der kleine Fanblock hat auch richtig gut für Stimmung gesorgt.
Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg) | Dritte 400 m
Ich bin super happy, dass es mit einer Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft geklappt hat. Das ist meine allererste Medaille. Ich bin so zufrieden. Die Zeit hätte natürlich besser sein können, nachdem der Vorlauf gestern sehr locker ging. Ich habe das Gefühl, ich verkrampfe, wenn ich etwas rausholen will. Das ist noch ein Lernprozess für mich. Es ist wirklich etwas Besonderes, in einem ausverkaufen Stadion zu laufen. Man merkt, wie die Leute mitfeiern. Wir haben im Training ein paar Stellschrauben angepasst. Dann trainiere ich natürlich auch in Regensburg anders als in den USA. Insgesamt läuft es richtig gut im Training und ich freue mich, dass ich das in den Wettkämpfen zeigen kann.
Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) | Zweite 400 m
Ich bin super glücklich über die Bestzeit. Es ist bisschen ärgerlich um die Platzierung, weil es zum Ende noch etwas knapp wurde. Aber ich bin glücklich über Silber. Ich wollte das Bestmögliche aus dem Rennen herausholen. Ich wusste, dass hinten meine Stärke ist. Darauf wollte ich setzen. In dieser Saison ist fast jedes Rennen eine Medaille. Das ist Wahnsinn! Ich bin super zufrieden. Ich hatte im Winter viele Probleme und konnte nur alternativ trainieren, aber wir haben da einige Trainingsreize gefunden, die wir weiterhin durchziehen, auch wenn ich schmerzfrei bin. Das zahlt sich jetzt aus.
Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) | Siegerin Kugelstoßen
Die Stimmung hier in Dresden ist einzigartig - nicht nur hier im Stadion, sondern in der ganzen Stadt durch die Wettbewerbe der Finals. Ich bin super zufrieden mit dem Wettkampf. Es hat richtig Spaß gemacht vor dieser Kulisse. Jeder Stoß ging heute über die WM-Norm. Das muss man sich auch vor Augen halten. Es ist nicht selbstverständlich, solche Weiten stabil abzurufen. Letztes Jahr habe ich vor den Olympischen Spielen auch eine Weite in dem Bereich von 19,20 Meter gestoßen. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wir bauen darauf auf. Das bestätigt uns, dass wir im Training alles richtig machen. Ich bleibe zuversichtlich und arbeite so weiter.
Alina Kenzel (VfB Stuttgart) | Zweite Kugelstoßen
Ich bin total glücklich und erleichtert. Der Konkurrenzstress ist bei uns schon sehr hoch. Es war ja klar, dass hier bei den Deutschen Meisterschaften entschieden wird, wer nach Tokio fährt. Deswegen habe ich mich sehr gut vorbereitet. Ich habe mir den Wettkampf im Vorfeld vermutlich schlimmer vorgestellt, als er dann war. Die Saison war schon sehr gut. Heute konnte ich trotz der Anspannung dann noch Spaß am Wettkampf haben. Ich bin mit den Weiten zufrieden, aber mir fehlt der Ausreißer nach oben. Ich bin schon beim Goldenen Oval hier in Dresden gestartet und hatte das Stadion und die Atmosphäre sehr gut in Erinnerung. Das hat mir ganz viel Positivität und Mut vor dem Wettkampf gegeben.
Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) | Dritte Kugelstoßen
Ich glaube, dass ich nicht zufrieden bin, ist eigentlich Jammern auf hohem Niveau. Trotzdem habe ich mir natürlich mehr vorgestellt. Besonders wegen meiner guten Trainingsergebnisse und auch das Einstoßen hat sich gut angefühlt. Technisch hat es heute irgendwie gar nicht zusammengepasst. Ich bin alte Muster verfallen, zum Beispiel nach dem Wurf zu schnell abgetaucht. In Hinblick auf Tokio habe ich mich trotzdem gut im Laufe der Saison präsentiert und hoffe, dass ich in der zweiten Nominierungswelle nominiert werde. Ich war sehr angespannt vor dem Wettkampf. Die Norm wird immer höher und trotzdem waren wir vier Mädels mit der Norm. Bis zum Ende hin war die Anspannung sehr groß.
Gillian Ladwig (Schweriner SC) | Sieger Stabhochsprung
Ehrlich gesagt habe ich die ganze Saison ein richtig gutes Körpergefühl gehabt und dachte, dass dieses Jahr die 5,70 Meter oder höher liegen bleiben muss. Heute war es andersherum. Heute hatte ich im Wettkampf echt ein doofes Gefühl und bin trotzdem die 5,65 Meter gesprungen - auch wenn es ein bisschen gewackelt hat. Es hat geklappt. Ich war gestern noch mit Freunden unterwegs und die meinten noch, dass ich mir das Ding heute holen muss. Die Stimmung hier ist mega. Dadurch, dass das Stadion etwas kleiner ist, kann man das sehr gut füllen und die Kulisse ist top. Das war heute mein Höhepunkt, aber im August habe ich noch einige Wettkämpfe und dann muss ich schauen, ob ich es noch wuppe, nach Tokio zu fahren.
Oleg Zernikel (ASV Landau) | Zweiter Stabhochsprung
Das Stadion ist sehr gut und es war super gefüllt. Ein bisschen wie in München, man merkt die Leute von allen Seiten, wenn sie mitklatschen. Das ist schon cool. Leider habe ich den ganzen Sommer schon gesundheitliche Probleme, deswegen läuft es nicht so gut bei mir. Jeder Wettkampf, jedes Training ist etwas Neues und mir fehlt die Konstanz. Ich kann aktuell schwer darauf aufbauen und bin nicht da, wo ich sein möchte. Wir haben eine Weltmeisterschaft im September und meine Saison läuft bisher so gar nicht. Ich bin zwar glücklich mit Silber, aber der Titel wäre schöner gewesen. Doch da kommt plötzlich Gillian aus dem Nichts und springt 5,65 Meter. Es sei ihm aber gegönnt, er ist ein cooler Typ und macht das auch super.
Louis Pröbstle (TSV Gräfelfing) | Dritter Stabhochsprung
Mit der Medaille habe ich tatsächlich nicht gerechnet. Ich habe heute ein bisschen mehr von der Höhe erwartet, da ich verletzungsbeding erst vor zwei Wochen in die Saison eingestiegen bin. Aber es stand alles sehr gut, dass es auf eine neue Bestleistung zugeht und jetzt bin ich einfach happy - das ist meine erste Medaille bei den Großen. Die Stimmung hier ist mega und alle klatschen mit. Ich hatte super viel Spaß beim Springen und das ist das Wichtigste. Das war heute der kurzfristige Höhepunkt. Das Ziel diese Saison ist es, 5,60 Meter zu springen. Das wäre die Norm für den Perspektivkader.
Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV) | Sieger 400 m Hürden
Ich wusste, dass ich etwas schneller angehen muss weil ich außen niemanden vor mir sehe. Da habe ich mich mehr auf mich selbst konzentriert und versucht, mein Rennen zu machen. Zum Schluss habe ich dann schon gemerkt, dass Emil nicht weit weg von mir ist und ich noch mal ein bisschen Gas geben muss. Das habe auch gemacht und das hat gut geklappt. Das war ein gutes Rennen. Obwohl ich die Favoritenrolle inne hatte, habe ich mich einfach auf mich selbst konzentriert und bin es genauso wie das Rennen selbst angegangen. Ich habe mir gesagt, dass ich so schnell laufen muss, wie ich kann. Und was dann passiert, das wird man sehen. Jetzt werde ich kurz runterfahren und dann werden wir für Tokio trainieren.
Emil Agyekum (SCC Berlin) | Zweiter 400 m Hürden
Es ist immer wieder nice, bei so einer Stimmung zu rennen. Das Stadion hier ist schon sehr schön. Vom Rennen her geht es zwar immer etwas besser, aber ich bin zufrieden. Ich habe bis zum Ende gekämpft. Jetzt habe ich noch ein Diamond-League-Rennen und danach werden wir auf jeden Fall noch mal gut trainieren. Das große Ziel dieses Jahr ist die WM.
Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) | Dritter 400 m Hürden
Ich glaube das war heute ein Schritt in die richtige Richtung. Ich glaube und weiß, dass ich noch mehr drin habe. Ich wusste, dass die anderen beiden Jungs aktuell sehr schnell sind, aber habe trotzdem alles gegeben. Das Stadion hat für eine Deutsche Meisterschaft die perfekte Größe. Die Bude ist voll, es macht Bock und die Stimmung ist gut. Das macht schon sehr viel Spaß hier. Da ich die WM-Norm noch nicht habe, werde ich noch ein bisschen rennen müssen. Wahrscheinlich nächste Woche in Belgien, aber da schauen wir jetzt Step by Step, was noch kommt.
Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) | Sieger Hammerwurf
Der Wettkampf lief heute etwas holprig. Der erste Versuch war aber ganz gut und das gibt mir Sicherheit. Danach wollte ich es wissen und geile Stimmung machen, indem ich einen Wurf raushaue. Das hat nicht ganz funktioniert weil ich zu viel wollte und sich dadruch zu viele Fehler eingeschlichen haben. Das waren Fehler, die sich schon zuletzt bei der FISU eingeschlichen hatten. Ich hatte das diese Woche im Training eigentlich ganz gut rausbekommen, aber das ist dann immer noch präsent und ich muss da weiter dran arbeiten. Gerade bin ich einfach nur dankbar und ich habe versucht, die Stimmung im Stadion aufzusaugen. Das hat gut geklappt. Jetzt habe ich noch ein Meeting in Budapest und dann heißt es bis zur WM arbeiten, arbeiten, arbeiten.
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) | Sieger Dreisprung
Leider hat sich der Körper nach dem ISTAF nicht ganz so gut entwickelt, wie erhofft. Da sind wir ein bisschen auf der Stelle getreten und haben einfach geguckt, ob es funktioniert. Ärgerlich war, dass der erste Versuch ungültig war. Aber ich habe dem Körper heute nicht ganz so viel zugemutet und hoffe, dass wir das bis zur WM in den Griff bekommen. Wenn wir wüssten, was genau das Problem ist, wäre das gut. Wir fischen da momentan etwas im Dunkeln - es ist in der Hüftregion und strahlt bis in den Oberschenkel aus. Wir versuchen, da mit viel Massage und Physiotherapie das Ganze in den Griff zu bekommen. Mo ist heute sehr gut gesprungen und hatte mit vorher schon gesagt, dass er unbedingt Bestleistung springen will. Das hat für ihn super funktioniert. Deswegen großen Respekt an diese Leistung. Im Endeffekt hat es ja für mich trotzdem für den Titel gereicht. Jetzt werde ich dem Körper etwas Ruhe geben, um bis zur WM wieder 100 Prozent fit zu werden.
Mohammad Amin Alsalami (LAC Berlin)
Es lief heute perfekt. Ich habe mich schon vor zwei oder drei Monaten sehr gut auf die Deutschen Meisterschaften vorbereitet und mein Ziel war es, hier Bestleistung zu springen - egal auf welchem Platz und mit welcher Weite, hauptsache Bestleistung. Als Max noch mal seine Spikes angezogen hat, dachte ich mir, dass es noch mal spannend wird. Ich denke, dass ich 16,50 Meter springen kann und freue mich schon auf nächstes Jahr. Ich fühle mich gut und habe noch richtig Bock darauf, weiterzumachen.
Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz) | Dritter Dreisprung
Das war ein richtig geiler Wettkampf heute. Auch wie wir uns gegenseitig hochgepusht haben von den Weiten her. Das war echt super - auch von der Stimmung her. Dafür, dass ich zwischenzeitlich sieben Wochen raus war und eine Verletzung hatte, bin ich sehr zufrieden. Das war mein zweitbestes Saisonergebnis - weiter geht natürlich immer und wäre auch drin gewesen. Aber gut, jetzt geht es erst einmal in den Urlaub und ich genieße die Off-Season.
Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) | Siegerin 400 m Hürden
Ich bin natürlich glücklich. Es bedeutet mir viel, dass ich die Zeit der letzten Woche vom ISTAF noch einmal bestätigen konnte. Dass ich mit Elena [Kelety] so eine starke Konkurrentin hatte, hat mir tatsächlich geholfen. Wir konnten uns gegenseitig pushen. Auch der Gegenwind hat mir geholfen. Eigentlich hat man das ja nicht so gerne, aber in den letzten Wochen habe ich viel versucht, einen 14-er Schritt zu laufen. Dann ist der Schritt natürlich bisschen länger. Wenn ich den Gegenwind habe, muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich zu nah an die Hürde heranlaufe. Vor dem Finale war ich sehr nervös, weil ich nicht wusste, ob meine Freunde ins Stadion gekommen sind. Dass die dabei sind, bedeutet mir natürlich viel. Ich habe mich auch sehr für meine Trainingsgruppe gefreut. Die Jungs haben die Plätze eins bis fünf gemacht. Meine Abschlusseinheiten vor den Wettkämpfen waren bisher immer richtig schlecht, aber die Wettkämpfe liefen jetzt ja sehr gut.
Elena Kelety (Königsteiner LV) | Zweiter 400 m Hürden
Es ist jetzt ein wenig bittersüß für mich, weil ich Bestzeit gelaufen bin, aber noch drei Hundertstel über der Direktnorm für Tokio liege. Der Schlussspurt war nicht das, was ich wollte. Ansonsten bin ich gut durch die Hürden gekommen. Die Hürden neun und zehn sind bei mir noch ausbaufähig. Ich bin sehr glücklich über die Zeit und die Silbermedaille. Eileen [Demes] war heute einfach stärker und hat sich den Sieg verdient. Ich liege gut im Ranking für die Weltmeisterschaften und da sollte jetzt eigentlich alles passen. Heute habe ich ja auch noch einmal Punkte gesammelt. Dann kann ich mich jetzt gut auf die Weltmeisterschaften vorbereiten.
Vivienne Morgenstern (Dresdner SC 1898) | Dritte 400 m Hürden
Es ist einfach nur fantastisch, hier in meiner Heimatstadt eine Medaille zu holen. Es sind so viele, die mit mir mitfiebern, Freunde, Familie, alte Bekannte. Es ist überwältigend. Ich wollte heute Spaß haben, ein gutes Rennen auf die Bahn zaubern und schauen, was geht. Vor dieser Meisterschaft habe ich schon alles erreicht, was ich mir für diese Saison vorgenommen habe. Mit meiner Zeit bin ich total zufrieden. Noch einmal so eine gute Zeit gelaufen zu sein, macht mich bisschen sprachlos. Ich werde jetzt noch bei den anderen Wettkämpfen zuschauen und die Atmosphäre hier im Stadion genießen.
Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) | Sieger 800 m
Ich hatte nach der ersten Runde etwas Bedenken, da ich ziemlich eingekesselt war. Da wollte ich bei der zweiten Runde dann etwas vorgehen, das hat nicht so gut geklappt. Auch hat das viel Kraft gekostet, da ich in der ersten Kurve außen gelaufen bin. Aber dass es mit dem Titel jetzt geklappt hat, freut mich natürlich. Im Ziel wusste ich, dass ich gewonnen habe. Aber dass es so knapp war, darüber war ich ein bisschen überrascht. Daraus lernt man vielleicht. So was wie hier in Dresden habe ich noch nie gesehen - auch wenn es erst meine zweite Deutsche Meisterschaft bei den Aktiven ist. Es war ein super Publikum und hat wirklich Spaß gemacht. Vor allem mit dem Stimmungsblock vom Auslauf-Podcast – das war echt super.
Tim Holzapfel (Unterländer LG) | Zweiter 800 m
Es war cool, Alex am Schluss noch mal zu ärgern. Ich hatte mich auf alles eingestellt - ob langsam oder schnell. Wenn es schnell wird, dann war die Devise, vorn mitzugehen und wenn es langsam wird, dann selbst nach vorn zu gehen. Es war wichtig, sich aus dem Gedränge herauszuhalten. Das hat gut geklappt. Es war klar, dass Alex auf der Gegengeraden vorbeiziehen wird. Aber ich habe mich nach 600 Metern so gut gefühlt, dass ich auf der Zielgeraden mehr kicken konnte, als ich gedacht habe. Irgendwann habe ich gemerkt, dass Alex wieder näher ist und das war für mich der Ansporn, noch einmal auf ihn aufzulaufen. Dass es am Ende so knapp geworden ist, das passt für mich. Ich bin sehr glücklich, nachdem es die letzten zwei Jahre echt hart war für mich.
Emil Meggle (LG Göttingen) | Dritte 800 m
Das Podium war auf jeden Fall der Plan. Das war dieses Jahr ein bisschen offen weil einige Youngster dabei waren, die auch recht schnell sind. Aber am Ende hat es für mich gereicht. Das war jetzt der Abschluss einer langen Saison. Zuletzt war ich auch bei Wettkämpfen in den USA und hatte mich eher spontan noch dazu entschieden, auch in Deutschland noch eine Saison zu machen. Jetzt bin happy, dass ich den dritten Platz holen konnte.
Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt) | Siegerin 800 m
Ich bin so unglaublich glücklich. Ich habe vorher noch nie eine Medaille geholt. Und jetzt direkt Gold nach so einer Saison! Das ist etwas so Besonderes für mich. Ich habe mir natürlich vorher überlegt, wie ich das Rennen gestalte. Ich wollte nicht, dass das Rennen zu langsam wird. Ich fühle mich am besten, wenn ich schnell laufe. Weil niemand Tempo gemacht hat, habe ich gedacht: Gut, dann mache ich das jetzt. Ich habe meine Beine nach den intensiven Wochen natürlich gemerkt. Besonders im Training sieht es schon nicht mehr so aus wie zu Beginn der Saison. Aber irgendwie bin ich dann doch eine Wettkampf-Athletin und kann das dann doch noch irgendwie gut ins Ziel bringen. Die Stimmung hier war mega! Meine ganze Familie ist auch hier. Ich könnte gerade wirklich nicht glücklicher sein. Nächste Woche steht ein bisschen Pause an, denn ich habe seit Januar Wettkämpfe gemacht. Danach geht es zurück in die USA.
Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) | Zweite 800 m
Ich bin auch mit dem zweiten Platz gerade ganz zufrieden. Smilla [Kolbe] ist so stark diese Saison. Ich bin kein Fan davon, das Rennen bis zum Ende durchzuanalysieren, heute hat einfach die Bessere gewonnen. Das ist einfach so. Ich habe eine Medaille gewonnen und freue mich für Smilla. Ich kann damit leben. Ich habe überlegt, wie ich das Rennen gestalte, aber ich habe mich dagegen entschieden, das Rennen von vorne zu machen. Bei mir ist die Saison zwar super stark, aber die super Zeiten fehlen noch. Der Trainerwechsel ist auf jeden Fall gelungen, auch wenn ich ganz anders trainiere. Ich würde sagen, es hat schon gefruchtet, aber es fehlt noch die Kirsche on top. Nächste Woche geht es wieder ins Trainingslager, um mich auf die WM vorzubereiten.
Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen) | Dritte 800 m
Es ist schwierig zu sagen, ob ich jetzt zufrieden bin. Wenn man hier startet, will man auch gewinnen. Ich bin schon enttäuscht, weil es sich bis 600 Metern gut angefühlt hat. Vor dem ISTAF war ich krank. Es hat ein bisschen was gebraucht, um dort und heute an den Start zu stehen. Vor dem Start hatte ich eigetlich keine richtige Taktik, weil ich geschaut habe, was die anderen machen. Ich wollte mich dann einfach auch ranhängen und am Ende noch einmal alles geben. Es hat aber nicht gereicht. Ich hatte einige Probleme in der Vorbereitung. Ich hatte Anfang des Jahres mit Knieproblemen zu kämpfen und habe ein Trainingslager verpasst. Dann war ich drei Wochen lang krank und nun kam auch der Infekt dazu. Ich hoffe, dass ich diese Saison noch bessere Rennen zeigen kann.
Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) | Siegerin Hochsprung
Ich bin sehr glücklich. Natürlich habe ich mir vorgenommen, Deutsche Meisterin zu werden, aber die Konkurrenz ist mit Imke [Onnen] und Bianca [Stichling] natürlich auch sehr stark. Ich habe mir schon gedacht, dass es bei uns um das Podest geht. Natürlich hatte ich gehofft, dass Imke und ich uns Richtung zwei Meter pushen können. Das hat heute leider nicht geklappt. Ich freue mich, dass mein Wettkampf so souverän war. Es war schon schwierig mit den Windbesdingungen. Man musste bei jedem Versuch überlegen: Gehe ich im Anlauf zurück oder nicht? Am Ende hat mir das auch Schwierigkeiten bereitet. Da war ich manchmal zu dicht dran. Ich wäre gerne wieder im hohen 1,90-Meter-Bereich gesprungen, aber ich bin auch wirklich glücklich mit dem Titel. Für Tokio hoffe ich, dass ich vorne mitspringen kann. Ich bin schon so oft knapp an den Medaillen vorbei, weil ich einen Fehlversuch zu viel hatte. Das möchte ich in diesem Jahr besser machen.
Imke Onnen (Cologne Athletics) | Zweite Hochsprung
Ich bin an sich zufrieden, ich wäre natürlich super gerne Erste geworden, aber es war ein guter, souveräner Wettkampf von mir. Mir haben aber dann die Körner gefehlt, ich war gerade erst etwas krank geworden. Am Anfang habe ich gedacht, es wird ein genialer Wettkampf heute, aber dann habe ich von Sprung zu Sprung gemerkt, dass mein Körper immer erschöpfter wurde. Das ist ärgerlich, aber ich bin auch super stolz, wie ich den Wettkampf heute gelöst habe. Das Stadion und die Atmosphäre haben mir richtig gut gefallen. Die Saison ist sehr konstant. Ich habe in meinem Umfeld etwas Ruhe reingebracht und an meiner mentalen Stärke gearbeitet. Der größte Höhepunkt kommt in sechs Wochen, da habe ich noch etwas Zeit. Ich werde bis dahin noch Wettkämpfe machen, nächste Woche geht es zum Beispiel nach Heilbronn. Dann geht es nach dem Wettkampfblock wieder ins Training. Ich möchte in Tokio natürlich fit sein und ins Finale kommen.
Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen) | Dritte Hochsprung
Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Bei und nach der Univsersiade hatte ich mit Fußproblemen zu kämpfen, deswegen wusste ich nicht, wie es heute werden wird. Am Anfang habe ich meinen Fuß heute auch wieder etwas gemerkt, aber je mehr ich in den Wettkampf reingekommen bin, desto besser wurde es. Ich konnte dann auch voll attackieren. Unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis schon ganz happy, aber ich ärgere mich natürlich auch, dass ich diese Saison schon fünfmal versucht habe, die WM-Bestätigungsnorm von 1,91 Metern zu springen. Ich hoffe, dass die Höhe dieses Jahr noch liegen bleibt. Ich habe schon gemerkt, dass es ziemlich windig war, aber ich bin ganz gut damit zurechtgekommen. Es hat Spaß gemacht, hier in dem vollen Stadion zu springen.
Kathrin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) | Siegerin Speerwurf
Ich habe vorher ein wenig mit dem Titel geliebäugelt, aber meine letzten Wochen waren ganz schön schwierig, deswegen bin ich jetzt super glücklich, dass es wirklich geklappt hat. Vor dem letzten Wurf habe ich versucht, meine Gedanken auszuschalten. Ich wollte darauf vertrauen, dass ich schon weiter geworfen habe, als ich es heute getan habe. Ich habe gar nicht viel nachgedacht. Ich habe gemerkt, dass der Versuch besser war als die davor, aber es war ja ein knappes Ergebnis. Ich habe in dieser Saison mein Pharmazie-Studium etwas zurückgeschraubt und bin nun mehr in Trainingslager gefahren. Es ist anstrengend, Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen, aber heute hat es sich ausgezahlt. Ich bin dankbar, dass meine Eltern mich auch finanziell unterstützen, sonst wäre das nicht möglich. Sie sind heute auch im Stadion. Ich freue mich, dass sie dabei sind.
Lorena Frühn (LG Offenburg) | Dritte Speerwurf
Es ist Wahnsinn! Ich hätte da niemals mit gerechnet. Ich bin, glaube ich, als Elfte der Meldeliste angereist und Dritte zu werden ist unglaublich! Die Bestleistung hat sich im Training schon angedeutet. Aber nur weil man im Training gut drauf ist, heißt das nicht gleich, dass man das auch im Wettkampf umsetzen kann. Die Kurve hinter uns war voll, die haben von Versuch eins an bei jeder Athletin mitgeklatscht. Man hat ja auch nicht so oft die Gelegenheit, in einem so großen Stadion zu werfen und dann haben die auch noch so gute Stimmung gemacht! Das war ein wahnsinniges Erlebnis.
Annika Marie Fuchs (OSC Potsdam) | Zweite Speerwurf
Ich hatte 2023 leider einen Kreuzband- und Meniskusriss. Das war eine sehr, sehr schwere Verletzung. Ich habe lange Reha gemacht, war dazu über drei Monate in Bayern. Ich fühle mich jetzt eigentlich wieder sehr fit, aber kann noch nicht wieder auf die Bahn bringen, was ich eigentlich kann. Mit der Weite bin ich überhaupt nicht zufrieden, das ist eigentlich gerade sehr enttäuschend. Ich glaube, ich muss jetzt einfach sehr geduldig sein. Meine Form ist gut, aber alles, was den Anlauf betrifft, ist noch sehr fehlerhaft. Da bin ich noch nicht so routiniert. Es war wirklich sehr emotional für mich heute. Das waren wirklich die bisher schönsten Deutschen Meisterschaften, die ich hatte. Die Zuschauer haben super mitgemacht, es war so eine gute Stimmung, ein richtiger Hexenkessel.
Dr. Jörg Bügner | DLV-Vorstand Leistungssport
Die 43. Goldmedaille bei diesen fantastischen Deutschen Meisterschaften geht an das Dresdner Publikum. Unglaublich, wie die Fans an allen vier Tagen mit ihrer Euphorie die Athlet:innen zu Höchstleistungen beflügelt haben. Packende Duelle haben die Meisterschaften geprägt, die Leistungsträger:innen haben abgeliefert, obwohl sich viele von ihnen schon mitten in der WM-Vorbereitung befinden. Diese Titelkämpfe im Heinz-Steyer-Stadion haben Vorfreude gesteigert auf die Weltmeisterschaften in Tokio.