| WM 2025

Tokio Tag 3 | Weltrekord, Freudentränen und Marathon-Silber für den DLV

© Gladys Chai von der Laage
Am dritten WM-Tag in Tokio (Japan) hat Amanal Petros mit Silber im Marathon für die nächste DLV-Medaille gesorgt. Im Stabhochsprung schraubte Armand Duplantis seinen Weltrekord auf 6,30 Meter. Ihr Glück über Hürden-Gold kaum fassen konnte Ditaji Kambundji.
Jan-Henner Reitze

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Der dritte Wettkampf-Tag bei der WM in Tokio (Japan) hat am Montag eine Reihe packender Wettkämpfe und starker Leistungen zu bieten gehabt. Favoritinnen, die das Nachsehen hatten, Emotionen pur und Spitzenzeiten gab es zum Beispiel über 100 Meter Hürden der Frauen. Die Schweizerin Ditaji Kambundji schaute nach dem Finale zuerst unsicher auf die Anzeigetafel und vergoss dann Tränen des Glücks, als ihr Name dort ganz oben aufleuchtete. In 12,24 Sekunden war die 23-Jährige 16 Hundertstel unter ihrem Landesrekord geblieben und einer Reihe Konkurrentinnen davon gestürmt, die mit besseren Zeiten angereist waren.

Ebenso emotional feierte Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria; 12,29 sec) ihre Silbermedaille. Bronze ging in 12,34 Sekunden an Grace Stark, die vor Olympiasiegerin Masai Russell (beide USA) ins Ziel kam. Diese war als Jahresschnellste (12,17 sec) als erste Anwärterin auf Gold gehandelt worden.

Flugshow von Armand Duplantis

Seinen nächsten Weltrekord stellte Stabhochsprung-Überflieger Armand Duplantis (Schweden) auf. Der 25-Jährige meisterte im dritten Anlauf 6,30 Meter und legte damit einen weiteren Zentimeter auf seine eigene Bestmarke drauf. Bei der Flugshow mischte lange der Grieche Emmanouil Karalis mit, der sich sogar noch mit einem aufgesparten Versuch an 6,20 Metern probierte. Diese Höhe war für ihn aber zu hoch, so blieb mit 6,00 Metern Silber vor dem Neuseeländer Kurtis Marschall (5,95 m). Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde mit 5,75 Metern Zehnter.

Auf Position zwei der ewigen Bestenliste nach vorne brachte sich Hammerwerferin Camryn Rogers (Kanada), die bei ihrer erfolgreichen Titelverteidigung erstmals die 80-Meter-Marke übertraf (80,51 m), als vierte Athletin der Geschichte überhaupt. Die Chinesinnen Jie Zhao (77,60 m) und Jiale Zhang (77,10 m) holten Silber und Bronze. Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt; 71,57 m) wurde in ihrem ersten WM-Finale Neunte. 

Über 3.000 Meter Hindernis fiel die Entscheidung nach gemächlichem Beginn des Rennes auf dem abschließenden Kilometer. Seinen dritten WM-Titel vor Augen hatte Soufiane El Bakkali (Marokko), der sich aber mit Silber (8:33,95 min) begnügen musste. Denn Geordie Beamish (Neuseeland; 8:33,88 min) hatte zum Schluss mehr Geschwindigkeit drauf und ging auf der Zielgeraden noch vorbei. Bronze sicherte sich der Kenianer Edmund Serem (8:34,56 min). In den Kampf um die Plätze ganz vorne konnte Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) nicht eingreifen und wurde Zwölfter (8:39,83 min). Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch; 8:42,81 min) kam auf Platz 15.

Amanal Petros gewinnt Silber 

Eine Medaille für den DLV hatten schon die Wettbewerbe am Vormittag gebracht. Der Marathon der Männer wurde dabei erst im Fotofinish entschieden. Mittendrin: Amanal Petros (Hannover 96). Dem 30-Jährigen fehlten am Ende der Auswertung nur drei Hundertstel zu Gold. In 2:09:48 Stunden wurde er Zweiter hinter dem zeitgleichen Felix Simbu aus Tansania. Dennoch ein Riesenerfolg. Zuletzt hatte es bei der WM-Premiere 1983 mit Gold für den DDR-Athleten Waldemar Cierpinski eine WM-Medaille im Marathon aus deutscher Sicht gegeben. 

Bronze gewann Iliass Aouani (Italien; 2:09:53 h). Sein nächstes starkes Rennen lieferte Richard Ringer (LC Rehlingen). Mit seinem 13. Platz (2:11:14 h) war der Europameister von 2022 allerdings nicht ganz zufrieden.

Meyer, Krause, Farken und Hummel im Finale

Pünktlich zu den Vorrunden der WM in Form zeigten sich Lea Meyer (VfL Löningen; 9:13,18 min) und Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier; 9,16:76 min), die ins Finale über 3.000 Meter Hindernis der Frauen einzogen. Sein Ziel WM-Finale schon abgehakt hatte Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig), nachdem er in seinem Vorlauf als Zehnter (3:37,52 min) durchs Ziel gelaufen war. Nach einem Jury-Entscheid und der Disqualifikation von Olympiasieger Cole Hocker (USA) bekam der DLV-Athlet dann aber doch noch einen Platz im Finale.

Souverän in sein erstes WM-Finale zog Hammerwerfer Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) ein. Für die direkte Qualifikation reichten gleich im ersten Versuch 78,54 Meter.

Eine Runde weiter ins Halbfinale ging es für ein DLV-Quartett über 400 Meter Hürden. Bei den Männern gelang das Emil Agyekum (SCC Berlin; 48,33 sec) und Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV; 48,81 sec), bei den Frauen Elena Kelety (Frankfurt Athletics; 54,74 sec) und  Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg; 55,03 sec). Im Hürdensprint der Männer steht Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer; 13,50 sec) im Halbfinale.

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