Am Freitag, dem siebten WM-Tag von Tokio (Japan), stehen die 5.000-Meter-Vorläufe mit deutscher Beteiligung an. Wie sich die DLV-Athleten präsentiert haben und wie sie selbst ihre Auftritte einordnen, das lesen Sie hier.
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Männer
5.000 Meter | Vorläufe
Kein Finale für Abdilaahi und Bremm
Auf Rang 14 der Meldeliste angereist, hatte sich der Deutsche Meister Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) ein klares Ziel gesetzt: den Einzug in sein erstes WM-Finale. Rückenwind für einen selbstbewussten Auftritt hatte ihm sein deutscher Rekord gegeben, den er dieses Jahr in Monaco mit 12:53,63 Minuten gelaufen ist. Damit hatte er die alte Marke von Dieter Baumann aus dem Jahr 1997 geknackt. Mit mehreren Favoriten stand er in Tokio dann im zweiten Vorlauf am Start. Davon einschüchtern ließ sich der 26-Jährige nicht und schwamm im Feld mit. Das Rennen verlief in einem sehr gemächlichen Tempo, die Favoriten um den norwegische Weltmeister und Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen, dem französischen Weltmeister über 10.000 Meter Jimmy Gressier sowie dem Niederländer Niels Laros hielten sich am Ende des Feldes auf.
Doch nachdem die Läufer über lange Zeit dicht zusammengelaufen waren und teils in Dreierreihe ihre Runden gedreht hatten, wurde es auf den letzten 1.000 Metern ernst. Während Laros das Rennen frühzeitig beenden musste und humpelnd zur Seite wich, zog das Tempo weiter stetig an. Eingangs der Schlussrunde lag Abdilaahi noch in den Top Ten, doch 200 Meter vor Schluss konnte er sich nicht mehr weiter an die Fersen des ebenfalls kämpfenden Ingebrigtsen heften und verlor auf der Zielgeraden den Anschluss.
An der Spitze das große Q sicher hatten bereits der Äthiopier Biniam Mehary, der den Lauf in 13:41,52 Minuten gewann, Jimmy Gressier und Birhanu Balew aus Bahrain. Auch der zweifache Olympia-Bronzemedaillengewinner Grant Fisher (USA) und Ausnahmeläufer Jakob Ingebrigtsen zogen ins Finale ein. Mohamed Abdilaahi konnte sich diesen Traum nicht erfüllen und schied als Elfter in 13:44,68 Minuten aus.
Auch für den zweiten Deutschen Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) reichte es in seinem Vorlauf am Freitag nicht für eine Platzierung unter den besten acht Läufern, die für den Einzug ins Finale nötig gewesen wäre. Von vorn weg lief in seinem Rennen der Olympiasieger über 1.500 Meter, Cole Hocker (USA), der es nach seiner Disqualifikation im Halbfinale über seine Paradestrecke allen zeigen wollte. Bremm ordnete sich indes im hinteren Teil des Hauptfeldes ein und sparte somit wertvolle Körner. Doch nach etwa 4.000 Meter zog, angeführt vom schwedischen Europarekordhalter Andreas Almgren, eine Zwölfer-Gruppe davon und machte die Finalplätze unter sich aus.
Der Tempoverschärfung Tribut zollen musste dann auf der Zielgeraden ausgerechnet der schnelle Schwede, der durchgereicht wurde und das Finale überraschend als Neunter verpasste. Florian Bremm lief auf Rang 16 (13:31,09 min) ins Ziel. Eine Runde weiter sind unter anderem Isaac Kimeli (Belgien) der Kenianer Methew Kipchumba Kipsang und Cole Hocker (USA).
Stimmen zum Wettbewerb
Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch):
Es war schwer. Sehr schwer. Auch wenn ich in die WM reingegangen bin mit dem Gedanken „Ich bin qualifiziert, ich habe mein Ziel erreicht“, wollte ich trotzdem hier mein bestes Rennen der Saison abliefern, und das habe ich definitiv nicht gemacht. Dass ich so weit hinten hänge, enttäuscht mich schon ein bisschen. Und dass ich relativ wenig gekämpft habe, als ich den Anschluss verloren habe, auch. Erst am Schluss wieder, als ich Brian Fay [Irland; Anm. d. Red.] noch überholt habe. Die ersten drei Kilometer konnte ich genau so gestalten, wie ich es mir erhofft hatte: möglichst viel Energie sparen, innen laufen, mich auch mal überholen lassen, um mich im richtigen Zeitpunkt zu positionieren und mitzugehen. Ich denke, das hätte auch geklappt, wenn ich die Power gehabt hätte, die war aber leider gar nicht da. Warum, das kann ich mir auch nicht erklären. Ich habe noch nicht das Niveau von den anderen, und das sehe ich hier.
Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics):
Ehrlicherweise bin ich gar nicht so enttäuscht, weil ich alles umgesetzt habe, was ich mir vorgenommen hatte. Ich habe mich aus Stürzen rausgehalten, ich bin außen gelaufen, habe die Innenbahn vermieden, um mich nicht rauskämpfen zu müssen. Es hat einfach nicht gereicht. Das ist schade, aber so ist es auf diesem Level manchmal. Ich werde weiter hart arbeiten, um irgendwann das Finale zu erreichen. Ob mir ein schnelleres Rennen lieber gewesen wäre, ist eine gute Frage. Ich war für beides vorbereitet, aber die Beine haben es nicht hergegeben. Wenn ich über den Grund spekulieren müsste, wäre es vielleicht die kurze Anreise. Ich bin am Mittwoch erst angekommen und habe die letzten Tage nur drei Stunden geschlafen. Ich wollte unbedingt aus der Höhe anreisen, wie auch bei meinen anderen Wettkämpfen. Das sind jetzt Erkenntnisse, die ich mitnehmen muss.