Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller glaubt fest daran, dass sich die Investitionen für die Leichtathletik-EM in seiner Stadt lohnen werden. Mit zwölf Millionen Euro beteiligt sich der Senat an der Ausrichtung der EM in der kommenden Woche (6. bis 12. August), wie der SPD-Politiker im Interview mit dem Sportinformations-Dienst (SID) bestätigt hat.
Michael Müller, welchen Stellenwert hat die Leichtathletik-EM für Berlin?
Michael Müller:
Berlin ist eine Hochburg der Leichtathletik. Die Wettkämpfe passen hervorragend zu unserer Stadt. Als Sportmetropole haben wir die dafür nötige Infrastruktur und die Begeisterung für sportliche Großereignisse, was bei jährlich rund 40 nationalen und internationalen Sportveranstaltungen, die wir als Land unterstützen, eindrucksvoll zu erleben ist.
War es schwierig, die EM nach Berlin zu holen?
Michael Müller:
Berlin hat sich mit großer Erfahrung, ausgezeichneter Infrastruktur und enormer Sportbegeisterung beworben. Wir haben außerdem ein gutes Image als attraktiver und weltoffener Gastgeber mit vielseitigen und modernen Arenen. Der Zuschlag für Berlin ist sicherlich auch eine Konsequenz aus der erfolgreichen Leichtathletik-WM 2009 und den jährlich stattfindenden Events wie dem ISTAF oder dem Marathon.
Wie wichtig ist die Außenstelle "Europäische Meile" auf dem Breitscheidplatz?
Michael Müller:
Eine EM in der Leichtathletik bedeutet für alle - Gastgeber, Gäste, Athletinnen und Athleten - immer viel mehr als die Wettkämpfe im Stadion. EM-Zeit ist auch immer ein Lebensgefühl, eine Begeisterung, die in der gesamten Stadt zu spüren ist. Genau dieses Gefühl wollen wir dieses Jahr mit der Europäischen Meile am Breitscheidplatz verstärken, wo verschiedene Wettkämpfe außerhalb des Stadions inmitten der Stadt hautnah mitverfolgt werden können.
Wie teuer ist die EM für Berlin?
Michael Müller:
Das Land Berlin beteiligt sich mit Zuwendungen von zwölf Millionen Euro an der Ausrichtung der Leichtathletik-Europameisterschaften. Weitere sechs Millionen Euro investieren wir für nachhaltige bauliche Ertüchtigung und Ausstattung der Sportstätten. Für unser Berliner Rahmenprogramm „Laufen. Springen. Werfen. Berlin“ und begleitende Kulturprojekte und Marketingmaßnahmen schlagen noch einmal 1,5 Millionen Euro zu Buche.
Eine lohnenswerte Investition?
Michael Müller:
Das ist gut und vor allem nachhaltig investiertes Geld in die internationale Sportmetropole und den Tourismus-Magneten Berlin. Wir erwarten rund 250.000 zusätzliche Besucherinnen und Besucher, die in Berlin übernachten, essen und die Stadt kennenlernen werden.
War es mit Blick auf den Ticketverkauf ein Fehler, mit der EM in die Schulferien zu gehen?
Michael Müller:
Nein. Noch nie wurden so viele Tickets zu einer Leichtathletik-EM verkauft wie in diesem Jahr für Berlin. Gäste aus dem In- und Ausland können die Gelegenheit nutzen, ihren EM-Besuch noch mit einem Urlaub in Berlin-Brandenburg zu verbinden.
Der Berliner Diskus-Star Robert Harting nimmt bei der EM und beim anschließenden ISTAF Abschied. Wie groß ist der Verlust für die Hauptstadt?
Michael Müller:
Wir drücken Robert Harting noch einmal ganz fest die Daumen. Er hat dem Sport großartige Erfolge und Momente beschert und wird damit in der Berliner Sportgeschichte immer einen besonderen Platz einnehmen. Aber dank unserer guten Nachwuchsförderung bin ich zuversichtlich, dass es auch künftig Spitzensportlerinnen und Spitzensportler aus Berlin geben wird, die großartige Erfolge feiern werden.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)