Die WM-Norm für Peking hat Stabhochspringer Carlo Paech schon, beim Anhalt-Meeting in Dessau bestätigte der Leverkusener am Freitag mit einer Steigerung auf 5,75 Meter, dass er konstant ein hohes Level springen kann. Die US-Amerikanerin Sharika Nelvis stellte im Hürdensprint einen neuen Meeting-Rekord auf (12,67 sec). Dennis Krüger und Christina Hering knackten über 800 Meter die U23-EM-Norm.
Dass er 5,70 Meter mal locker auslässt, hätte Carlo Paech vor einiger Zeit auch noch nicht gedacht, aber diese Höhe hatte er in Rehlingen schon übersprungen. Trotz der kühlen Bedingungen flog der 22-Jährige auf der Anlage im Paul-Greifzu-Stadion souverän über 5,75 Meter. „Es läuft einfach“, sagte der Schützling von Michael Kühnke nach dem Wettkampf. 5,81 Meter waren diesmal noch zu hoch. Den Weltmeister von 2011 Pawel Wojciechowski (Polen; 5,60 m) verwies er aber auf Platz zwei.
Im Diskuswurf setzte sich diesmal Julia Fischer durch. Die Berlinerin ließ die Scheibe in ihrem besten Versuch auf 63,63 Meter segeln. „Ich bin super zufrieden, das war ein schöner Wettkampf“, sagte sie nach der Siegerehrung. Rang drei hinter der Russin Yelaterina Strokova (63,40 m) ging an Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 63,02 m). Die EM-Dritte Shanice Craft (MTG Mannheim) war doch nicht am Start. Nadine Müller (SC DHfK Leipzig) hatte nicht den besten Tag.
Jenny Elbe zieht mit Kristin Gierisch gleich
Dessau wird immer mehr zum Lieblingswettkampf von Jenny Elbe. Die Dreispringerin aus Dresden war gut drauf und hat das Publikum zum Mitklatschen animiert. Der Song „Celebrate a good time“ lief, als sie Anlauf nahm zur Einstellung der deutschen Jahresbestleistung von Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 13,90 m) nahm, die bei 14,15 Meter steht.
Nur noch zehn Zentimeter fehlen zur WM-Norm für Peking (China; 22. bis 30. August). „Dass ich diese Weite noch drauf habe, weiß ich. Hinten raus wurde es immer besser“, sagte eine optimistische Jenny Elbe. Die beste Leistung erzielte Hanna Knazyeva aus Israel: Sie erhielt großen Applaus für ihre 14,35 Meter, gleichbedeutend mit der Bestätigung ihres fünften Platzes in der Weltbestenliste.
U23-EM-Norm für Dennis Krüger
Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1:47,26 min) überrannte auf den 800 Metern - zunächst in Lauerstellung - im Schlussspurt den lange führenden Brasilianer Cleiton Abrao und den am Ende dritten Polen Artur Kuciapski (1:47,67 min) und zeigte nach seiner Bestzeit aus Hengolo (Niederlande; 1:45,48 min) erneut, dass er in guter Form ist und das Selbstvertrauen hat, um Rennen für sich zu entscheiden.
Dennis Krüger hat sich in der letzten Hundertstelsekunde noch Platz zwei (1. VfL Fortuna Marzahn; 1:47,67 min) erkämpft und blieb damit knapp unter dem U23-EM-Richtwert für Tallinn (Estland; 17. bis 19. Juli). Ganz zufrieden war der 22-Jährige dennoch nicht: „Da es die Norm war, geht es schon in Ordnung. Es hätte besser sein können, hat aber Spass gemacht hier.“ Er weiß, dass das Tempo mit den Wettkämpfen kommt und hat außerdem einige starke Konkurrenten, die er in Tallinn treffen wird, hinter sich gelassen.
Meeting-Rekord durch Shakira Nelvis
Einen überlegenen Doppel-Erfolg im Sprint gab es über 100 und 200 Meter für die US-Amerikanerin Charonda Williams mit 11,33 und Sekunden. Bei den Männern triumphierte der Afrika-Meister mit kurzen Dreadlocks Wilfried Koffi, in 10,37 Sekunden.
Gerade noch vor dem ersten Regenschauer konnte Sharika Nelvis mit 12,67 einen neuen Meeting-Rekord im Hürden-Sprint der Frauen aufstellen. Die US-Amerikanerin siegte schon in Ostrava (Tschechien) und konnte in Dessau damit etwas überraschend ihre Landsfrau Brianna Rollins (12,80 sec) abhängen. Die Chemnitzerin Franziska Hoffmann wurde Fünfte (13,42 sec).
Fabienne Kohlmann meldet sich zurück
Mit dem Song „Singing in the Rain“ versuchte der DJ die Stimmung trotz des Wetterumschwungs aufzulockern. Fabienne Kohlmann ließ sich bei ihrem Einstieg nach Verletzung und ausgelassener Hallensaison von den Bedingungen nicht beeinflussen. Sie rannte als Erste in 2:01,61 Minuten ins Ziel und überraschte sich selbst: „Ich weiß überhaupt nicht, wo das herkommt.“ Von einer optimalen Vorbereitung nicht.
Ihre Münchner Trainingskollegin Christina Hering zeigte sich nach der Polin Joanna Jozwik (2:02,16 min) als Drittplatzierte mit 2:02,97 Minuten zu Salzburg (Österreich) verbessert - U23-EM-Norm abgehakt. Die Regensburgerinnen Maren Kock und Corinna Harrer testeten in 2:05,27 und 2:05,92 Minuten.
Der Speerwurf-Wettkampf hielt nicht ganz, was er versprach: Thomas Röhler (LC Jena) verfehlte die 80 Meter, ebenso wie Andreas Hofmann (MTG Mannheim), der wegen Beugerproblemen nach drei Versuchen abbrechen musste. Dafür setzte sich U23-Athlet Johannes Vetter aus Saarbrücken mit neuer Bestleistung von 82,14 Metern und Platz zwei in Szene. Der finnische Europameister Antti Ruuskanen schaffte im letzten Durchgang die Siegesweite von 85,78 Meter.
Schwierige Bedingungen
Im Weitsprung-Wettbewerb verfehlten alle acht angetretenen Acht-Meter-Springer die Acht-Meter-Marke. Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) war mit 7,96 Metern noch am nächsten dran. „Die Bedingungen waren schwierig“, erklärte der Deutsche Hallenmeister anschließend.
Hindernisläufer Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) kämpfte unter lautstarker Moderation von Wolf-Dieter Poschmann um die WM-Norm (8:24,00 min), für die es noch nicht reichte. Platz drei in 8:33,51 Minuten. Der Sieg ging an Mitko Tsenov (Bugarien; 8:25,65 min).
Über 1.500 Meter gab es zwei Siege für Kenia: bei den Frauen war Selah Busienei (4:12,49 min) vorne, bei den Männern Hilary Ngetich (3:39,81 min). Verletzungsbedingt abgesagt hatte Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald). Hindernisspezialistin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) wurde Fünfte (4:13,58 min). U20-Athletin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) stellte als Neunte mit 4:16,73 Minuten eine neue Freiluft-Bestleistung auf. Zum Abschluss gab es in Dessau ein Feuerwerk zu klassischer Musik.
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