| Diamond League Eugene

Christian Taylor gewinnt 18-Meter-Duell gegen Will Claye

In den Sprung-Disziplinen sind im Hauptprogramm des Diamond League-Meetings in Eugene am Samstag die Top-Resultate erzielt worden. Im Dreisprung übertrafen mit Christian Taylor und Will Claye gleich zwei Athleten die 18-Meter-Marke. Hochspringerin Mariya Lasitskene meisterte bei ihrer Rückkehr auf die internationale Bühne 2,03 Meter.
Jan-Henner Reitze

Dieser Dreisprung-Wettbewerb war eine echte Flugshow. Ganz nach dem Geschmack des Publikums im Hayward Field von Eugene (USA) waren es zwei US-Amerikaner, die sich am Samstag gegenseitig über die 18-Meter-Marke trieben. Olympiasieger Christian Taylor behielt mit einem Satz auf 18,11 Meter die Oberhand. Es war die drittbeste Weite aller Zeiten. Nur er selbst (18,21 m) bei seinem WM-Titel in Peking (China) und Weltrekordler Jonathan Edwards (Großbritannien; 18,29 m) sind jemals weiter gesprungen.

Dahinter übertraf Landsmann Will Claye erstmals in seiner Karriere die 18 Meter. Seine 18,05 Meter gehen allerdings nicht in die Statistiken ein, weil der Olympia-Zweite mit 2,4 m/sec zuviel Rückenwind hatte. Seine Bestleistung (17,76 m) steigerte er dennoch, mit seinem zweitbesten Sprung des Tages auf 17,82 Meter. Europameister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) landete als Siebter bei 16,59 Metern, nur einer seiner drei Versuche war gültig. In den Endkampf mit drei weiteren Versuchen zogen nur die besten Sechs ein.

Bei ihrem ersten internationalen Start seit anderthalb Jahren überwand Hochspringerin Mariya Lasitskene 2,03 Meter. Die Russin hatte im April vom Weltverband IAAF eine Starterlaubnis unter neutraler Flagge erhalten. Unter ihrem Mädchennamen Kuchina hatte die 24-Jährige 2015 den WM-Titel geholt. Der Abstand zur Konkurrenz war groß, die von der Zweitplatzierten Kamilla Litcwinko (Polen; 1,95 m) angeführt wurde.

Außenseiter-Sieg im Rennen der Gigantinnen über 200 Meter

Über 200 Meter der Frauen war alles am Start, was auf dieser Strecke in den vergangenen Jahren Titel gewonnen hat. Mit der Olympia-Dritten Towie Bowie (USA) gewann dank einer Steigerung auf 21,77 Sekunden eher eine Außenseiterin. Zweite wurde die Olympiasiegerin über 400 Meter Shaunae Miller-Uibo, die in 21,91 Sekunden Landesrekord für die Bahamas lief. Erst dann folgten Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 21,98 sec), Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,30 sec) und die dreimalige 200-Meter-Weltmeisterin Allyson Felix (USA; 22,33 sec), die 2012 Olympia-Gold gewonnen hatte.

Die nächste 22-Meter-Weite haute Kugelstoß-Olympiasieger Ryan Crouser (USA; 22,43 m) raus. Hallen-Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland; 21,71 m) und Weltmeister Joe Kovacs (USA; 21,44 m) folgten auf den Plätzen zwei und drei. David Storl (SC DHfK Leipzig) wiederholte als Fünfter (20,63 m) genau seine Weite vom Saisoneinstieg eine Woche zuvor in Halle.

Der Olympiasieger im Hürdensprint Omar McLeod (Jamaika; 13,01 sec) näherte seine Saisonbestleistung in Richtung der 13-Sekunden-Grenze. Im 100-Meter-Rennen der Männer blieben bei 2,4 m/sec Rückenwind sechs Athleten unter zehn Sekunden. Ronnie Baker (USA) nutzte diese Windunterstützung in 9,86 Sekunden am besten. Der 23-Jährige hatte sich bisher vor allem mit 60-Meter-Zeiten unter 6,50 Sekunden unterm Hallendach hervorgetan. Große internationale Erfolge hat er noch nicht vorzuweisen.

Ein Oldie und zwei Youngster ziehen die Aufmerksamkeit auf sich

Über 5.000 Meter kontrollierte Olympiasieger Mo Farah (Großbritannien) mal wieder die Weltelite und hatte seine Gegner auch im Alter von 34 Jahren noch im Griff. Auf der Schlussrunde war sein Sieg zu keinem Zeitpunkt gefährdet (13:00,70 min). In 13:01,21 Minuten kam ihm noch der Hallen-Weltmeister über 3.000 Meter Yomif Kejelcha (Äthiopien) am nächsten.

Die prestigeträchtige Bowerman Mile gewann Ronald Kwemboi (Kenia; 3:49,04 min). Beim Sieg des Brasilianers Thiago André (3:51,99 min) im B-Lauf über die Meile lief der 16-Jährige Jakob Ingebrigtsen (3:58,07 min) als jüngster Mensch in der Geschichte dieser Strecke unter vier Minuten.
Mit Stabhochspringer Armand Duplantis (Schweden) war ein weiteres "Wunderkind" im Konzert der ganz Großen am Start. Der 17-Jährige U20-Weltrekordler wurde mit 5,71 Metern Vierter. Es siegte Sam Kendricks (USA; 5,86 m) vor Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,81 m). Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) konnte sich nicht mit einem gültigen Sprung in die Ergebnisliste eintragen.

Der erste Teil des Meetings war schon am Freitag ausgetragen worden:

<link news:57047>Celliphine Chespol läuft U20-Weltrekord

Die kompletten Resultate finden Sie in der <link>Ergebnisrubrik.

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