Mit einem Sieg, großen Emotionen und einer Party mit den Zuschauern hat sich Usain Bolt am Samstag bei seinem letzten Rennen auf heimischem Boden von seinen Landsleuten verabschiedet. Yohan Blake war in einem anderen Rennen allerdings schneller als der Weltrekordler.
Er hat es noch einmal gemacht. Noch einmal seine Pose eingenommen. Noch einmal gewonnen und sich noch einmal von seinen Landsleuten feiern lassen. Im prall gefüllten Nationalstadion von Kingston (Jamaika) ist Usain Bolt am Samstag ein letztes Mal in seiner Heimat 100 Meter gelaufen. Seine Siegerzeit von 10,03 Sekunden war dabei nebensächlich. Als der Weltrekordler durchs Ziel lief, begann minutenlanges Feuerwerk. Auf mehreren Ehrenrunden feierte die Menge ihren Nationalhelden. Der winkte unermüdlich und schwang auch das Tanzbein zu Reggae-Musik.
"Ich glaube, ich war noch nie so nervös vor einem 100-Meter-Rennen", erklärte Usain Bolt. "Diese Atmosphäre, diese Leute. Die Unterstützung, die sie mir gaben. Es war wirklich nervenaufreibend." Dieser Abschied gibt einen ersten Eindruck, welchen Popstar die Leichtathletik mit seinem geplanten Abtritt nach der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) verlieren wird.
Yohan Blake und Wayde van Niekerk mit Top-Zeiten
Sportlich ist die Form des achtmaligen Olympiasiegers sicherlich noch ausbaufähig, wenn er seine Titelsammlung erweitern will. Nach einem mäßigen Start war der Vorsprung des Superstars im Ziel auf seinen Landsmann Jevaughn Minzie (10,15 sec) ordentlich. In einem Rennen vor dem großen Abschieds-Showdown lief Yohan Blake (Jamaika) in 9,97 Sekunden allerdings eine schnellere Zeit, vor dem Südafrikaner Akani Simbine (10,00 sec). Mit Landesrekord (19,84 sec) für Südafrika zeigte Wayde van Niekerk, was die internationale Konkurrenz über 200 Meter drauf hat.
Als Usain Bolt die Bahn betrat, rückten diese Leistungen allerdings in den Hintergrund. Der 30-Jährige will bei den Meetings in Ostrava (Tschechische Republik; 28. Juni) und Monaco (Monte Carlo; 21. Juli) Schwung für seinen letzten ganz großen Auftritt holen und der Welt noch einmal zeigen, dass er der Sprinter Nummer eins in der Welt ist.
Siege auch für Mo Farah, Allyson Felix und Christian Taylor
Beim Racers Grand Prix waren auch andere Topstarts dabei. Mo Farah (Großbritannien) gewann über 3.000 Meter (7:41,20 min). Allyson Felix (USA; 50,52 sec) entschied die 400 Meter für sich. Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor (USA) setzte sich mit 17,20 Metern durch.
Weitere starke Ergebnisse gab es über 400 Meter Hürden durch Siegerin Shamier Little (USA; 54,21 sec). Im Hürdensprint der Frauen schlug Sharika Nelvis (USA; 12,78 sec) Weltmeisterin Danielle Williams (12,81 sec). Bei den Männern gewann Ronald Levy (Jamaika; 13,17 sec).
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