Siebenkämpferin Louisa Grauvogel hat die Medaillen-Sammlung des DLV bei der U20-EM im schwedischen Eskilstuna am Freitag als Dritte erweitert. Auch für sie persönlich ist es schon die zweite internationale Bronze-Medaille bei großen Nachwuchsmeisterschaften.
Ein Lächeln auf den Lippen und entschlossen, die Nummer zwei als Startnummer auf ihrer Brust zu verteidigen, die mit ihrer Position im Wettkampf übereinstimmte. So stand Louisa Grauvogel (TV Ottweiler) an der Startlinie zum abschließenden 800-Meter-Lauf des Siebenkampfes von Eskilstuna. Schon mit internationaler Erfahrung ausgestattet machte die 18-Jährige ein taktisch kluges Rennen und lief in 2:18,08 Minuten an ihre Bestzeit heran.
Die Belgierin Hanne Maudens - mit der Startnummer vier - musste die DLV-Athletin aber ziehen lassen, die das Rennen in 2:15,56 Minuten für sich entschied. Sie zog damit auch im Gesamtklassement an Louisa Grauvogel vorbei und sicherte sich Silber (5.720 Pkt).
Die DLV-Athletin durfte dennoch jubeln: Einen Platz auf dem Podium hatte sie verteidigt. Dritte mit 5.704 Punkten. Es ist nicht ihre erste internationale Nachwuchs-Medaille: Bei der U18-WM 2013 hatte Louisa Grauvogel schon Bronze gewonnen. Im vergangenen Jahr folgte Rang fünf bei der U20-WM.
Siebenkampf voller Aufs und Abs
Für die Saarländerin entpuppte sich der Wettbewerb zu einem echten Kampf, denn auf dem Weg zu Bronze musste sie einige Dämpfer einstecken. "Kugelstoßen war eine Katastrophe!" sagte sie. "Da trainiere ich das ganze Jahr dafür, und dann gehe ich hier mit 11,24 Metern raus. Im Training habe ich immer über 12 gestoßen." Auch im Weitsprung hatte sich zuvor eigentlich eine Leistung jenseits der sechs Meter angedeutet, aber der Wettbewerb wurde zur Zitterpartie: 5,60 Meter.
Umso bemerkenswerter, dass sie - vor allem dank starker Leistung über die Hürden (13,71 sec), im Hochsprung (1,73 m) und mit dem Speer (42,43 m) - in der Endabrechnung nur 43 Punkte unter Bestleistung blieb. "Ich habe alles gegeben!" bilanzierte sie. "Mit dem Gesamtresultat bin ich ziemlich zufrieden. Eine Medaille hatte ich mir vorgenommen, und die habe ich geholt."
Kristin Tuxford beim Debüt Neunte
Mit einem Schweizer U20-Rekord war Caroline Agnou (6.123 Punkte) im Kampf um Gold nicht aufzuhalten. Ein gelungenes Debüt auf großer Bühne feierte Kristin Tuxford (LG Region Karlsruhe; 5.350 Punkte) als Neunte.
"Ich wollte in die Top Ten, das habe ich geschafft", fasste sie ihre Zielstellung zusammen. Viel wichtiger aber: die Erfahrungen, die die 18-Jährige sammeln konnte: "Sich auf das alles hier einzustellen. Dass man nicht so viel Zeit hat zum Warmmachen im Stadion, nach dem Callroom... Da musste ich mich erstmal rantasten, das ist ganz anders als bei einer DM." Ihre Höhepunkte: Bestleistungen über die Hürden (14,04 sec) und mit dem Speer (47,39 m).
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