Mit soliden Leistungen ohne Ausrutscher nach oben ging bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Mehrkampf der zweite Tag für Kai Kazmirek zu Ende. Als bester Hürdensprinter und Stabhochspringer brachte er den Sieg am Sonntag sicher nach Hause. In der U20 dominierte Manuel Eitel mit starker Punktzahl, in der U18 setzte sich Tom Greiner durch.
Kai Kazmirek hatte am Sonntag eigentlich gleich dreifach Grund zum Feiern. Der Zehnkämpfer von der LG Rhein-Wied wurde zum zweiten Mal Deutscher Meister im Hallen-Siebenkampf – drei Tage nach seinem 25. Geburtstag. Und seit Ende der vergangenen Woche hat er zudem die Ernennungsurkunde zum Polizeikommissar in der Tasche. „Das war eigentlich das Schönste – viereinhalb Jahre Ausbildung sind zu Ende gegangen, das war eine tolle Zeit. Diesen Berufsweg kann ich jedem Sportler nur empfehlen,“ blickte er zurück.
Der zweite Tag im Siebenkampf brachte den Mehrkämpfer nicht ganz so ins Schwärmen. Dennoch war er mit 8,14 Sekunden über die Hürden, 5,00 Metern im Stabhochsprung und 2:45,00 Minuten über 1.000 Meter auch am Sonntag der dominierende Athlet und kam im Endergebnis auf 6.071 Punkte. Zu seinem zwei Jahre alten Hausrekord fehlten 100 Punkte – da ist noch Luft nach oben für die nächste Herausforderung, den Siebenkampf in Tallinn (Estland; 13./14. Februar). „Wir haben im Training erst vor einer Woche die Umfänge heruntergeschraubt“, erklärte er. „Nach Tallinn fahre ich sicher deutlich ausgeruhter.“
Das Ziel Tallinn wird nun wohl auch Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) in seine Saisonplanung mit aufnehmen. Denn der DM-Zweite kam mit 5.894 Punkten nicht an sein Wunschresultat von 6.000 Punkten und damit an ein Ergebnis heran, mit dem er sich für die Hallen-WM in Portland (USA; 17. bis 30. März) empfehlen könnte. Nach dem enttäuschenden Kugelstoß-Resultat vom Samstag lief es an Tag zwei im Stabhochsprung (4,70 m) nicht nach Wunsch, dennoch nahm er über 1.000 Meter als Tagesbester (2:38,42 min) noch einmal die Beine in die Hand. Zufrieden konnte dagegen sein drei Jahre jüngerer Trainingspartner Tim Nowak sein, der sich mit Bestleistung von 5.805 Punkten Bronze holte.
Manuel Eitel dominiert
Vom Sieger des U20-Wettbewerbs wollte es der Herr von der Dopingkontrolle nach der Siegerehrung ganz genau wissen: „Und, haben Sie das so erwartet?“ Manuel Eitel überlegte kurz, dann war die Antwort deutlich: „Äh, ja“, bestätigte er mit einem Grinsen im Gesicht. Der 18-Jährige setzte den Siegeszug von Tag eins am Sonntag nahtlos fort: 8,02 Sekunden über die Hürden, 4,40 Meter im Stabhochsprung und 2:53,01 Minuten über 1.000 Meter bescherten ihm in der Endabrechnung 5.837 Punkte und den deutlichen Sieg vor Lennard Biere (Wellingdorfer TV; 5.310 Pkt) und Jannik Otto (LG Kindelsberg-Kreuztal; 5.031 Pkt).
Dabei wäre über die Hürden noch deutlich mehr drin gewesen, denn ein Strauchler brachte ihn zwischenzeitlich mächtig aus dem Rhythmus. „Dafür ist die Zeit echt okay.“ Insgesamt sei der zweite Tag zwar ordentlich, aber ohne wirkliche Höhepunkte verlaufen. Ein Ziel hat er trotzdem erreicht: Mit seiner Punktzahl konnte er seinen Vereinskollegen Mathias Brugger übertrumpfen, der 2011 als U20-Athlet 5.814 Punkte gesammelt hatte – und im späteren Jahresverlauf Dritter der U20-EM wurde.
Lange wird sich der Ulmer, der im Vorjahr auch im Zehnkampf für das deutlich beste deutsche Resultat gesorgt hatte, nicht auf den Lorbeeren ausruhen können. Denn schon in zwei Wochen steht eine weitere Bewährungsprobe auf dem Programm: Beim Mehrkampf-Meeting in Tallinn (Estland; 13./14. Februar) will der Rotschopf einen Männer-Siebenkampf absolvieren. „Da freue ich mich schon drauf!“, blickte er voraus. „Da kann ich ganz ohne Druck starten und mich hoffentlich noch in ein paar Disziplinen verbessern.“
Tom Greiner knackt die 5.000 Punkte
Im Siebenkampf der männlichen U18 kam es, wie von den beiden Protagonisten am Abend zuvor vorhergesagt: Über die Hürden konnte sich der Erfurter Tom Greiner (8,40 sec), der noch zur Halbzeit gemeinsam mit dem Frankfurter Andreas Bechmann in Front gelegen hatte, die alleinige Führungsposition erkämpfen. Mit neuer Bestleistung im Hochsprung (1,84 m) verteidigte er die Pole Position. Über 1.000 Meter lief er den Sieg in 2:55,78 Minuten sicher nach Hause. „Ich bin zufrieden“, bilanzierte der 16-Jährige, der mit 5.033 Punkten die 5.000-Punkte-Marke knapp überbieten konnte.
Andreas Bechmann konnte aufgrund von Kniebeschwerden seine Stärke im Hochsprung nicht ausspielen und musste sich mit 1,84 Meter zufrieden geben. Auch mit einer Zeit unter 3:00 Minuten wurde es über 1.000 Meter knapp nichts. Trotzdem durfte er sich mit einem Endresultat von 4.896 Punkten über die Silbermedaille freuen. Unter anderem herausragende 1,96 Meter im Hochsprung sowie gute 2:48,68 Minuten über 1.000 Meter bescherten dahinter dem Wattenscheider Simon Patrik Adi Blyske DM-Bronze.
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