| Hallen-EM

Siebenkampf in Prag - Tag 1

Die Ulmer Arthur Abele und Mathias Brugger vertreten bei der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) die deutschen Farben im Siebenkampf. leichtathletik.de begleitet die Wettkämpfe von Disziplin zu Disziplin.
Christian Fuchs
60 Meter 

Arthur Abele ballt die Fäuste

Arthur Abele zeigte gleich auf den 60 Metern, dass mit ihm in der O2 Arena zu rechnen sein wird. Zum Auftakt in seinen ersten Siebenkampf seit neun Jahren gewann er seinen Lauf nach einen Blitzstart in 6,93 Sekunden als neue persönliche Bestzeit vor dem Titelverteidiger Eelco Sintnicolaas (Niederlande; 6,98 sec).

Das brachte ihm 907 Punkte und die gemeinsame Führung mit dem Tschechen Marek Lukas, der mit der selben Zeit den zweiten Lauf gewinnen konnte, nach der ersten Disziplin ein. Damit hatte er allen Grund dazu, um im Ziel die Fäuste zu ballen und die Arme nach oben zu recken.

Sein Ulmer Vereinskollege Mathias Brugger steigerte seine persönliche Bestzeit um eine Hundertstel auf 7,05 Sekunden (865 Punkte). Das bedeutete Platz zehn im Zwischenklassement.

 

Weitsprung

Arthur Abele fliegt zur Bestweite

Im Weitsprung machte Arthur Abele genau dort weiter, wo er im Sprint aufgehört hatte. Erst sprang der EM-Fünfte solide 7,31 Meter, dann legte er mit 7,56 Metern eine neue Bestleistung nach. Auch im Freien war er noch nie weiter hinaus geflogen.

Überboten wurde er nur vom Russen Ilya Shkurenyov (7,78 m) und vom Polen Pawel Wiesiolek (7,63 m). Für beide war es ebenfalls eine neue Bestleistung drinnen wie draußen. Der zweimalige EM-Dritte Ilya Shkurenkov holte sich mit 1.894 Punkten auch die Gesamtführung vor Arthur Abele (1.857) und Pawel Wiesiolek (1.839).

Probleme an der Weitsprung-Anlage hatte Mathias Brugger. Zunächst lief er im ersten Versuch, der mit 4,93 Meter vermessen wurde, fast durch. Beim zweiten Satz übertrat er um zehn Zentimeter. Im dritten Durchgang kam er schließlich noch auf 6,99 Meter. Im Zwischenklassement bedeutete das mit 1.676 Punkten Rang elf.

 

Kugelstoßen

DLV-Duo dominiert das Kugelstoßen

Die beiden deutschen Mehrkämpfer haben das Geschehen im Kugelstoß-Ring bestimmt. Dabei deutete es lange Zeit auf einen Disziplinerfolg von Mathias Brugger hin. Er hatte gleich im ersten Durchgang mit 15,25 Metern eröffnet und im dritten Durchgang mit 15,00 Metern seine Qualitäten noch einmal bestätigt.

Dann aber kam sein Trainingskollege Arthur Abele, der in seinem letzten Versuch als neue Bestleistung eine Weite von 15,54 Metern auspackte. Davor hatte es der Medaillenkandidat spannend gemacht. Der erste Stoß war ungültig, der zweite mit 14,60 Metern gemessen worden.

Auch in der Gesamtwertung konnte Arthur Abele mit diesem überzeugenden Auftritt wieder die Führung an sich reißen. Mit 2.680 Punkten führte er nach drei Disziplinen vor dem Russen Ilya Shkurenyov (2.616) und dem Polen Pawel Wiesiolek (2.587). Titelverteidiger Eelco Sintnicolaas (Niederlande) parkte vor dem Hochsprung mit 2.556 Zählen auf Rang vier. Mathias Brugger (2.481) schob sich auf die Sechs nach vorne. 

Hochsprung

Ilya Shkurenyov fliegt an die Spitze

Es war der für seine Höhenflüge bekannte Russe Ilya Shkurenyov, der im Hochsprung mit 2,10 Metern einmal mehr beeindruckte. Damit holte sich der zweimalige EM-Dritte in der Zwischenwertung nach den ersten vier Disziplinen mit 3.512 Punkten auch den ersten Platz.

Arthur Abele musste sich mit 1,92 Metern, die er im zweiten Versuch übersprang, zufrieden geben. Bei 1,95 Metern scheiterte der EM-Fünfte vor allem im dritten Durchgang nur hauchdünn. Bereits im Vorfeld hatte er angedeutet, dass der Hochsprung noch mit „einem kleinen Problem“ behaftet sein könnte.

In der Summe nach vier Disziplinen hatte er damit 3.411 Punkte zusammen, die ihn mit Platz zwei in die Nacht gehen ließen – und mit der Aussicht auf eine Medaille sowie eine Punktzahl zwischen 6.100 und 6.200.

Grund zu einem ausgelassenen Jubel gab im Hochsprung sein Ulmer Kollege Mathias Brugger dem gemeinsamen Coach Christopher Hallmann, als er im dritten Versuch die 1,95 Meter meisterte. Auch die 1,98 Meter hatte er im dritten Anlauf genommen, schon zum Jubel angesetzt, aber dann fiel die Latte doch noch. Für einige Diskussionen sorgte, dass die Kampfrichterin bereits die weiße Fahne gehoben hatte. Trotzdem haderte Mathias Brugger nicht allzu sehr mit diesem Pech. Schließlich reihte er sich im Zwischenklassement mit 3.239 Punkten auf einem ordentlichen achten Platz ein.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Arthur Abele (SSV Ulm 1846):
Ich bin gut reingekommen. Drei Bestleistungen sind natürlich schön. Der Hochsprung war jetzt nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte. Ich wäre dort gerne die 1,95 und vielleicht noch eine weitere Höhe gesprungen. Das wäre nicht schlecht gewesen, ansonsten bin ich sehr happy damit. So kann es weitergehen. Morgen kommt mit den 60 Meter Hürden noch meine Stärke. Da werde ich richtig Vollgas geben. Beim Stab sieht es auch richtig gut aus und hinten raus sind die 1.000 Meter eh mein Ding. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich.

Mathias Brugger (SSV Ulm 1846):
Mir sind heute die Sprünge richtig schwer gefallen, weil mein Fuß ein bisschen weh getan hat. Insgesamt bin ich aber richtig gut gestartet. Ich bin gut reingekommen Die 60 Meter waren klasse. Der Weitsprung war das glatte Gegenteil. Da hatte ich am Anfang Schwierigkeiten. Beim ersten Sprung war ich irgendwie weggeknickt, dann war die Konzentration auf einmal weg. Dann habe ich mich aber noch mit dem letzten Sprung ein bisschen gerettet. Das hätte schon noch weitergehen können. Ich bin aber trotzdem zufrieden. Die Kugel lief dann super. Da habe ich mich wieder gefangen.  Da musste ich nur dem Arthur ein bisschen in den Arsch treten. Aber dann waren wir ein deutsches Duo vorne dran im Kugelstoßen, das war klasse. Das hat richtig gepusht. Mit den 1,95 Metern im Hochsprung bin ich aber zufrieden.

 

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