Es geht um den Einzug in die Halbfinals und Finals! Welche DLV-Athleten können sich in den Vorrunden gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen? Wo purzeln Bestleistungen und wer überrascht auf großem Parkett? Hier lesen Sie von den Vor-Entscheidungen am Samstag bei der U20-WM in Tampere (Finnland).
WEIBLICHE U20
4x400 Meter Vorläufe |
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Es reicht über die Zeit: DLV-Quartett steht im Finale
Ein Platz in den Top Zwei des dritten Vorlaufs und damit das große Q wurde es nicht. Aber Anna-Maria Hofmann (SG Motor Gohlis Nord), Lisa Sophie Hartmann (SpVgg Renningen), Johanna Berrens (Sprintteam Wetzlar) und Laura Kaufmann (LG Ohra Energie) mussten nicht lange zittern, denn die anderen Staffeln hatten in den Rennen zuvor die Marken gesetzt. Mit ihrer Zeit von 3:36,50 Minuten schaffte es die deutsche 4x400 Meter Staffel als Achte in den Endlauf.
„Ich habe lange keine Tempoläufe mehr gemacht und viel regenerieren können – ich habe mich sehr gut gefühlt und war top motiviert“, erklärte Startläuferin Anna-Maria Hofmann, die erst an Tag fünf der Titelkämpfe erstmals zum Einsatz kam. Auf Bahn sechs laufend machte sie ein gutes Rennen und übergab an Lisa Sophia Hartmann, die den Abstand zu den führenden USA nicht deutlich größer werden ließ und hinter sich einen Abstand zur weiteren Konkurrenz schuf. „Ich wollte in der Staffel noch mal alles geben, weil ich über die Hürden nicht so zufrieden war“, sagte sie.
"Ich habe versucht, mein Rennen zu laufen“, erklärte Johanne Berrens, die an Position drei aufgrund der enteilten US-Amerikanerinnen wenig Orientierung hatte. Kurz vor dem Ziel war die Dominikanische Republik aufgelaufen, Laura Kaufmann sprintete zunächst wieder auf Rang zwei, am Ende konnte sie die Schlussläuferin der Konkurrentinnen aus der Karibik aber nicht ganz in Schach halten. „So viele Läufe hintereinander habe ich noch nie gemacht“, stellte die 19-Jährige fest, die zuvor schon im Einzel Vorlauf und Halbfinale absolviert hatte. „Das lassen wir jetzt erstmal sacken, morgen geht noch was“, bilanzierte Johanna Berrens.
MÄNNLICHE U20
Diskuswurf Qualifikation |
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Zwei Final-Tickets: DLV-Diskuswerfer bleiben cool
13 Athleten hatten im Vorfeld der U20-WM mit dem Diskus bereits die 60-Meter-Marke übertroffen – einige davon mehr als deutlich. In Tampere schafften es in der Qualifikation genau zwei: Yauheni Bahutski (Weißrussland; 61,72 m) und Yuhan Wang (China; 60,38 m). Umso bemerkenswerter waren da die Leistungen von Tim Ader (SC Neubrandenburg; 58,38 m) und Korbinian Häßler (LAC Erdgas Chemnitz; PB 58,35 m), die mit Weiten in Richtung Bestmarke und darüber hinaus eine gute Qualifikation absolvierten. Auf den Rängen sieben und acht der Vorrunde schafften sie es mit einem „kleinen q“ sicher in das Finale.
„Ich hatte darauf spekuliert, gleich im Ersten einen rauszuhauen. Da hat sich die ganze Anspannung entladen“, berichtete Tim Ader, der sich in diesem Jahr auf 60,34 Meter gesteigert hat. „Heute war die Thermik schwierig. Sind die Würfe zu hoch, stürzen sie ab. Sind sie zu flach, bleiben sie flach.“ Korbinian Häßler stieg mit einem Ungültigen in die Qualifikation ein. Aber der Chemnitzer bewahrte bei seiner internationalen Premiere die Nerven. Im zweiten Versuch war die Bestleistung fällig. „Da hat technisch zwar noch nicht alles gepasst, aber das war solide“, sagte Häßler, der mit Trainer Sven Lang erst seit einem halben Jahr den Fokus weg vom Kugelstoßen hin zum Diskuswurf gelegt hat. Tim Ader gibt die Richtung fürs Finale vor: „Alles rausholen! Dafür habe ich jetzt das ganze Jahr trainiert!“
4x400 Meter Vorläufe |
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DLV-Staffel überzeugt im schnellsten Lauf trotz kleinem q
Die deutsche 4x400 Meter Staffel erwischte einen pfeilschnellen Vorlauf. „Die Australier waren sehr stark“, staunte Joscha Bretschneider, „die hatten wir gar nicht auf der Rechnung. Eher Südafrika. Die Türkei. Und Italien.“ Doch schon auf der ersten Runde waren die Australier innen am deutschen Startläufer Justus Ringel (SC Potsdam) herangelaufen. „Das war das erste Mal, dass ich am Start gelaufen bin“, erklärte der, "das war schon eine andere Aufgabe, da ist beim nächsten Mal sicher noch Luft nach oben.“
Joscha Bretschneider (LAC Erfurt) übernahm den Stab in einem engen Feld, in dem nur Südafrika nach einem Patzer hinterherlief. „Der Plan war, mich da vorne einzuordnen“, sagte der Erfurter, „und hinten auf der Zielgeraden noch mal Attacke zu machen – das hat ganz gut funktioniert.“ Den Wechsel auf Arne Leppelsack (LG Stadtwerke München) bewertete dieser als „saustark“: „Ich dachte, ich hole mir direkt den Türken“ – aber ein australischer Läufer stand im Weg, sodass Leppelsack nach einem Rempler das Überholen auf die Gegengerade verlegen musste.
Als Schlussläufer Jean-Paul Bredau (SC Potsdam) den Stab übernahm, waren vorne die Italiener und Australier schon deutlich voraus, aber er machte ein starkes Rennen. „Ich wusste, dass ich die Lücke schließen muss, wenn wir weiterkommen wollen“, sagte er. Gesagt, getan: Auf die Zielgerade bogen Italien, Australien und Deutschland gleichauf ein. Die Italiener retteten schließlich in 3:08,35 Minuten noch den Sieg ins Ziel, Jean-Paul Bredau schob sich Seite an Seite mit dem neuen U20-Weltmeister im Zehnkampf Ashley Moloney über die Ziellinie. 3:08,53 Minuten, nur Tausendstel hinter Australien. Es war schlussendlich sogar die fünftbeste Zeit aller drei Vorläufe, und so winkt am Sonntag das Finale.
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