| Yokohama

4x200 Meter: Deutsche Männer sprinten zu Bronze, Frauen Fünfte

Bronze mit deutschem Rekord gekrönt: Die DLV-Sprinter lieferten über 4x200 Meter bei den World Relays in Yokohama ein starkes Rennen ab und belohnten sich nach 1:21,26 Minuten mit einem Podestplatz. Die junge Frauenstaffel lief über dieselbe Strecke auf Platz fünf.
Martin Neumann

Mit der deutschen Fahne um den Schultern feierten Maurice Huke (TV Wattenscheid 01), Patrick Domogala (MTG Mannheim), Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) ausgelassen ihren Bronze-Coup. Mit 1:21,26 Minuten musste das deutsche Quartett im Finale der World Relays in Yokohama (Japan) am Sonntag nur den Staffeln aus den USA (1:20,12 min) und Südafrika (1:20,42 min). Als Sahnehäubchen verbesserte die deutsche Staffel den deutschen Rekord um zwei Zehntelsekunden.

Nachdem die Bahamas nach einem Wechselpatzer schnell aus dem Medaillenrennen waren, hatte das deutsche Quartett auf Bahn sieben stets die direkten Konkurrenten um Bronze – China und Kenia – vor sich im Blick. Denn anders als über 4x200 Meter in der Halle wird die komplette Distanz in Bahnen gelaufen. Diesen Kurvenvorteil ließ sich Schlussläufer Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) nicht nehmen und sicherte Bronze souverän vor Kenia (1:21,26 min). „Einige Staffeln hatte Probleme beim Wechsel. Wir sind kein Risiko eingegangen und profitieren natürlich, dass unsere Sprinter in der Halle häufiger 4x200 Meter laufen und mit dem Tempo vertraut sind“, sagte Bundestrainer Ronald Stein. Ein Extra-Lob gab’s für den deutschen Rekord: „Das war eine starke Leistung als Team.“

Wechselfehler kosten Medaillen

Zwei Anwärter eine Medaille hatten es gar nicht erst ins Finale geschafft. Sowohl Frankreich als auch die in Yokohama enttäuschende Sprint-Nation Jamaika wurden im Vorlauf nach Wechselfehlern disqualifiziert. Wie wichtig gute Wechsel über 4x200 Meter sind, hatte sich schon im Rennen der Frauen wenige Minuten zuvor gezeigt. Nach völlig verkorksten Staffelübergaben wurden die USA qualifiziert, Jamaika – mit den Olympiasiegerinnen Elaine Thompson und Shelly-Ann Fraser-Pryce – rettete mit 1:33,92 Minuten Bronze. Auf Bahn neun jubelte Frankreich mit 1:32,16 Minuten über Gold, China (1:32,76 min) folgte auf dem Silberplatz. Um die Zeiten einzuordnen: Vor zwei Jahren auf den Bahamas liefen die deutschen Sprinterinnen in 1:30,68 Minuten zu Silber.

In Yokohama schickte der DLV Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), Katrin Fehm (ESV Amberg), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) ins Rennen. Und da nur neun Staffeln gemeldet waren, ging es im Finale gleich um die Medaillen. Dort schlug sich die junge Staffel mit 1:34,92 Minuten auf Platz fünf achtbar. Die ersten drei Läuferinnen zählen zur U20-Weltrekordstaffel über 4x100 Meter. „Für sie waren das lange Trainingslager in Japan und die World Relays ein wichtiger Lerneffekt für ihre sportliche Zukunft“, so Ronald Stein.

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