| Interview

Die Meistermacher: Weitsprung-Trainer Ralf Weber im Blitz-Interview

Sie sind die Helden im Hintergrund und maßgeblich an den Erfolgen der deutschen Leichtathleten beteiligt: die Heim- und Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). In einer neuen Interview-Reihe stellen wir sie genauer vor und nutzen auch die Gelegenheit, ihnen ein paar Tipps und Weisheiten aus dem Trainer-Alltag zu entlocken. Heute: Weitsprung-Trainer Ralf Weber.
Svenja Sapper

Name:

Ralf Weber

Position:

Heimtrainer

Trainings-Standort:

TSV Oftersheim / LG Kurpfalz

Aktuelle Trainingsgruppe mit:

Malaika Mihambo und anderen

Eigene sportliche Wurzeln:

Mehrkampf

Größter eigener sportlicher Erfolg:

Aus meiner Sicht: 5. Platz Odenwald-Bike-Marathon Hirschberg / Bergstraße, alles andere ist nicht der Rede wert.

Trainer seit:

1986, mit Unterbrechungen

Das liebe ich am Trainer-Beruf:

… Erfolg an dem einen Tag zu haben, für den man praktisch 364 Tage im Jahr gearbeitet hat, aber auch über die faszinierenden physischen, koordinativen sowie mentalen Fähigkeiten von Sportlerinnen und Sportlern zu staunen.

Das nervt mich am Trainer-Beruf:

Praktisch 364 Tage im Jahr für den Erfolg an diesem einem Tag zu arbeiten und dabei eine hohe Abhängigkeit von Erfolgsfaktoren zu haben, die ich nicht beeinflussen kann.

Wenn ich kein Trainer wäre, wäre ich…

... Lehrer, so wie jetzt auch, nur mit ein bisschen mehr Freizeit.

Wenn ich nicht auf dem Platz stehe, dann…

... gehe ich meinem Hauptberuf nach, verbringe Zeit mit meiner Frau und meinen drei Kindern. Ich tue auch gerne mal etwas für mich und fahre Rennrad oder Mountainbike, oder plane das Training derjenigen, für die ich auf dem Platz stehe.

Mein schönster Moment als Trainer:

Liegt noch vor mir, rede ich mir ein, und motiviere mich damit für die weitere Trainertätigkeit. Unvergesslich wird mir aber die Freude über den 7,30-Meter-Sprung von Malaika in Doha bleiben: Wann kann man sich denn schon mal nach einem gelungenen dritten Versuch im Weitsprung gleich noch über den WM-Titelgewinn freuen - bei allem Respekt gegenüber der Konkurrenz?!

Diese Eigenschaften zeichnen einen Weltklasse-Athleten aus:

Er / sie muss ein Leistungsvermögen auf annähernd Weltklasseniveau besitzen und es im richtigen Moment abrufen können.

Darauf lege ich im täglichen Training besonders wert:

Besser nur einen Teil des Trainingspensums mit 100 Prozent Aufmerksamkeit durchführen, als das ganze Trainingspensums mit nur einem Teil der Aufmerksamkeit.

Fehler, aus denen ich gelernt habe:

Weniger ist oft mehr.

Mentoren, die mich geprägt haben:

Werner Heger, Annett Stein, Valerij Bauer, Tamas Kiss, Charles Friedek, Hans Eberspächer.

Beeindruckende Athleten, die ich gerne selbst trainiert hätte:

Bob Beamon, Heike Drechsler.

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