| Rückblick

Die Weltrekorde des Jahres 2019

13 Weltrekorde sind im Jahr 2019 gefallen, dazu acht Bestmarken der U20. leichtathletik.de listet alle Rekorde auf und fasst sie in einer Chronik zusammen.
Svenja Sapper / pam

16. Februar, Birmingham (Großbritannien)

Den ersten Weltrekord des Jahres erzielt ein Teenager: Hallen-Weltmeister Samuel Tefera (Äthiopien) liefert sich beim Hallenmeeting in Birmingham ein packendes 1.500-Meter-Duell mit seinem Landsmann Yomif Kejelcha. In 3:31,04 Minuten verbessert der noch 19-Jährige den Rekord (3:31,18 min), den Hicham El Guerrouj 1997 erzielt hat. Der zweitplatzierte Kejelcha läuft in 3:31,58 Minuten auf Rang drei der ewigen Bestenliste.

17. Februar, Monaco (Monaco)

Julien Wanders‘ Bestmarke im 5-Kilometer-Straßenlauf (13:29 min) wird als erster offizieller Weltrekord über diese Strecke eingetragen, obwohl sie 29 Sekunden langsamer ist als die im Jahr 2000 vom Kenianer Sammy Kipketer erzielte Zeit. Der Grund: Der Weltverband, damals noch IAAF, mittlerweile World Athletics, führt erst seit 2019 Weltrekorde über fünf Kilometer. Die erste Zeit, die schneller ist als die Weltjahresbestleistung 2018, wird daher als Weltrekord geführt. Die Marke, die es zu unterbieten galt, lag bei 13:30 Minuten, aufgestellt von Bernard Kibet (Kenia) als Durchgangszeit bei einem 10-Kilometer-Rennen.

Am selben Tag fällt noch ein zweiter Weltrekord: Die Niederländerin Sifan Hassan dominiert ebenfalls über die 5-Kilometer-Distanz. Für das Frauenrennen gelten dieselben Voraussetzungen wie für den Lauf der Männer. Als überlegene Siegerin pulverisiert die 5.000-Meter-Europameisterin die von der IAAF vorgegebene Marke für reine Frauenrennen (15:48 min) und unterbietet auch die schnellste Frauenzeit 2018 in einem gemischten Rennen (14:48 min).

3. März, Boston (USA)

In New York hatte er die Marke im Februar noch um eine Hundertstelsekunde verpasst. Ein zweites Mal sollte das Yomif Kejelcha nicht passieren. Im Optimalfall soll auf dem Weg zum Hallen-Weltrekord über die Meile auch die 1.500-Meter-Bestmarke von Samuel Tefera fallen. Das gelingt dem 21-Jährigen nicht ganz, mit einer Durchgangszeit von 3:31,21 Minuten bleibt er aber unter seiner eigenen Bestzeit. Den bisherigen Meilenweltrekord (3:48,45 min) unterbietet der Äthiopier in 3:47,01 Minuten deutlich.

9. März, Huangshan (China)

Bei ihrem ersten Wettkampf über die erst 2017 bei internationalen Meisterschaften eingeführte 50-Kilometer-Distanz stellt die Chinesin Liu Hong auf Anhieb einen Weltrekord auf und bleibt als erste Geherin unter vier Stunden (3:59:15 h). Es ist erst ihr dritter Wettkampf nach einer Babypause. Im Oktober in Doha (Katar) krönt sich die 32-Jährige zur Weltmeisterin über die 20 Kilometer.  

6. April, Carlsbad (USA)

Knapp zwei Monate nach dem ersten offiziellen Weltrekord von Julien Wanders stellt der 25-jährige Kenianer Edward Cheserek diese Rekordmarke ein. Für seinen aktuell noch nicht ratifizierten Weltrekord erhält er 5.000 Dollar Preisgeld von World Athletics, trotzdem verpasst er den Streckenrekord deutlich: In Carlsbad war Sammy Kipketer 2000 nach exakt 13 Minuten ins Ziel gekommen, damals wurden über fünf Kilometer jedoch noch keine offiziellen Weltrekorde geführt.

12. Juli, Monaco (Monaco)

Erneut Monaco, erneut ein Weltrekord von Sifan Hassan: Im Rahmen des Diamond-League-Meetings stellt die Niederländerin einen Meilen-Weltrekord auf. In 4:12,33 Minuten unterbietet sie knapp die 23 Jahre alte bisherige Bestmarke der Russin Svetlana Masterkova (4:12,56 min).

28. Juli, Des Moines (USA)

Viele Athleten sorgen bei den US-Trials in Des Moines für Top-Leistungen. Doch das Glanzlicht setzt 400-Meter-Hürden-Läuferin Dalilah Muhammad: Angereist mit einer persönlichen Bestleistung von 52,64 Sekunden, verbessert sie den 16 Jahre alten Weltrekord der Russin Yuliya Pechonkina auf 52,20 Sekunden.

15. September, Kopenhagen (Dänemark)

Fünf Jahre nachdem Geoffrey Kamworor in Kopenhagen Halbmarathon-Weltmeister wurde, stellt er in der dänischen Hauptstadt einen Weltrekord auf. Der Kenianer dominiert das Rennen und unterbietet die Rekordmarke des derzeit wegen Dopings gesperrten Abraham Kiptum um satte 17 Sekunden auf 58:01 Minuten. Seine Zwischenzeiten über 15 (41:05 min) und 20 Kilometer (55:00 min) sind ebenso die schnellsten jemals gelaufenen Zeiten über diese Strecken.

4. Oktober, Doha (Katar)

Herausgefordert von ihrer erst 20-jährigen Landsfrau Sydney McLaughlin, die mit 52,23 Sekunden die drittschnellste jemals gelaufene Zeit erzielt und trotzdem „nur“ Silber gewinnt, steigert sich Dalilah Muhammad im WM-Finale auf 52,16 Sekunden. Der zweite Weltrekord für die Amerikanerin, die später zur „Welt-Leichtathletin des Jahres“ gekürt wird. Die Bestmarke ist bislang noch nicht ratifiziert.

13. Oktober, Chicago (USA)

Einen Tag nachdem ihr Landsmann Eliud Kipchoge in Wien unter perfektionierten Bedingungen als erster Mensch einen Marathon in unter zwei Stunden absolviert hat (ein Ergebnis, das keinen Einzug in die Rekordlisten finden wird), pulverisiert die Kenianerin Brigid Kosgei beim Chicago-Marathon mit 2:14:04 Stunden den Weltrekord der Britin Paula Radcliffe aus dem Jahr 2003 (2:15:25 h). Aktuell ist der Rekord noch nicht anerkannt.

9. November, Lille (Frankreich)

Mit jeweils 13:29 Minuten haben Julien Wanders und Edward Cheserek vorgelegt. In Lille löscht der Kenianer Robert Keter diese Zeit aus den neu angelegten Weltrekordlisten über fünf Kilometer und verbessert die Bestmarke auf 13:22 Minuten. Drei weitere Athleten laufen mit 13:28 Minuten eine Sekunde schneller als die bis zu diesem Rennen als Weltrekord geführte Zeit. Die Rekordmarke wartet derzeit noch auf eine Ratifizierung.

1. Dezember, Valencia (Spanien)

Den letzten Weltrekord des Jahres 2019 (ebenfalls noch nicht offiziell anerkannt) erzielt Joshua Cheptegai aus Uganda. Der 10.000-Meter-Weltmeister drückt in Valencia (Spanien) die Rekordmarke über 10 Kilometer auf der Straße um sechs Sekunden auf 26:38 Minuten. Im Durchschnitt legt er bei seinem Lauf jeden Kilometer in 2:40 Minuten zurück.
 

Die U20-Weltrekorde des Jahres

20. Februar, Düsseldorf

In Düsseldorf stellt Überflieger Jakob Ingebrigtsen über 1.500 Meter den ersten U20-Weltrekord des Jahres auf. In 3:36,02 Minuten lässt er Samuel Tefera, der wenige Tage zuvor Weltrekord gelaufen ist, stehen und sichert sich den Sieg beim PSD Bank Meeting. Seine Zeit ist zudem norwegischer Landesrekord: Keiner seiner beiden älteren Brüder, Henrik und Filip, lief jemals schneller.

8. Juni, Austin (USA)

Bei den NCAA-Meisterschaften löscht die 19-jährige Sha’Carri Richardson (USA) einen Uralt-Rekord aus. Der U20-Weltrekord über 100 Meter stand bislang bei 10,88 Sekunden, aufgestellt 1977 von Marlies Oelsner, besser bekannt als Marlies Göhr. Richardson pulverisiert diese Marke bei guten Windbedingungen und rennt 10,75 Sekunden!

8. Juni, Austin (USA)

Am selben Tag lässt Sha’Carri Richardson über 200 Meter einen zweiten U20-Weltrekord folgen. Die 22,18 Sekunden, mit denen Allyson Felix, Rekord-Medaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften, 2004 zu Olympia-Silber in Athen (Griechenland) lief, verbessert sie um eine Hundertstelsekunde auf 22,17 Sekunden. Beide Rekorde hat World Athletics noch nicht offiziell anerkannt.

20. Juli, San José (USA)

Auch die Panamerikanischen U20-Meisterschaften sorgen für Furore. Die US-Sprintstaffel mit Arian Smith, Justin Ofotan, Marcellus Moore und Einzel-Sieger Matthew Boling, der über 100 und 200 Meter mit schnellen Leistungen geglänzt hat, liegt in 38,62 Sekunden fast eine halbe Sekunde vor den zweitplatzierten Jamaikanern. Den eigenen, 15 Jahre alten Rekord verbessert das Team um vier Hundertstel.

21. Juli, San José (USA)

Einen Tag später sichert sich Matthew Boling an selber Stelle sein viertes Gold und seinen zweiten U20-Weltrekord. Frederick Lewis, Matthew Moorer, Justin Robinson und er durchbrechen als erstes U20-Team die Drei-Minuten-Schallmauer über 4x400 Meter (2:59,30 min). Auf eine Ratifizierung der beiden Staffel-Rekorde warten die Teams noch.

Und auch dem Frauen-Team der Vereinigten Staaten gelingt ein Weltrekord: Das Quartett mit Alexis Holmes, Kimberly Harris, Ziyah Holman und Kayla Davis verbessert den U20-Weltrekord über 4x400 Meter, gehalten ebenfalls von einer US-amerikanischen Mannschaft, um dreieinhalb Sekunden auf 3:24,04 Minuten. Die Jamaikanerinnen, die als Zweite ins Ziel kommen, distanziert das siegreiche Team um über sechs Sekunden.

24. Juli, Joensuu (Finnland)

Am 24. Juli sprintet die erst 18-jährige Britany Anderson über 100 Meter Hürden schneller als je eine Läuferin ihrer Altersklasse zuvor: 12,71 Sekunden. Ihre Leistung bringt ihr eine Nominierung als „Rising Star“ von World Athletics ein.

30. September, Doha (Katar)

Im WM-Finale von Doha steigert die Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh den U20-Weltrekord im Hochsprung (2,01 m) gleich zweimal auf 2,02 und 2,04 Meter. Damit gewinnt sie Silber hinter Überfliegerin Mariya Lasitskene, die unter neutraler Flagge antritt. Der vorherige Rekord wurde 1986 von Olga Turchak aus der Sowjetunion aufgestellt und 1989 von der Deutschen Heike Balck egalisiert – 15 beziehungsweise zwölf Jahre vor Mahuchikhs Geburt.

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