| Abschied

Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt beendet ihre Karriere

Lange zählte Antje Möldner-Schmidt zu den besten Hindernisläuferinnen Europas. Der Höhepunkt ihrer Karriere: EM-Gold 2014 in Zürich. Nach mehreren Verletzungspausen kehrt die 35-Jährige nun dem Leistungssport den Rücken.
Svenja Sapper

Hindernis-Spezialistin Antje Möldner-Schmidt hat ihre Karriere beendet. Das gab die Cottbuserin im Interview mit rbb online bekannt. Die 35-Jährige kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken: Bereits 2009 stieg sie bei der Heim-WM in Berlin in die Riege der weltbesten 3.000-Meter-Hindernis-Läuferinnen auf, erzielte im Vorlauf und im Finale jeweils einen deutschen Rekord. Ihre Finalzeit von 9:18,54 Minuten wurde erst 2016 von Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) unterboten.

2010 folgte dann ein Rückschlag: Antje Möldner-Schmidt erkrankte an Krebs. Doch sie überwand die Krankheit, kämpfte sich zurück in die Weltspitze. 2012 bei den Europameisterschaften gewann sie zunächst Bronze, später wurde durch die Doping-Disqualifikation einer Konkurrentin Silber daraus. 2014 krönte die Läuferin dann ihre Karriere und gewann bei der EM in Zürich (Schweiz) den Europameistertitel über 3.000 Meter Hindernis.

Neue Herausforderungen beruflich und privat

Nach einer Babypause und einer Fußverletzung, die ihr Comeback erschwerte, hatte die Cottbuserin schließlich bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin ihren letzten internationalen Einsatz. Danach erlitt sie erneut eine Fußverletzung. „Ähnlich wie damals am rechten Knöchel hat sich auch am linken ein Überbein gebildet, das weggemacht wurde. Dadurch hat sich auch die Sehnenscheide selbst entzündet. Ich hatte ständig Schmerzen“, erklärte Möldner-Schmidt gegenüber dem rbb.

Auf ihre Karriere blickt die Athletin selbst mit etwas Wehmut zurück. „Es ist schwer, hinter den Leistungssport einen Haken zu machen, wenn man dort von klein auf drinsteckt“, sagt sie, freut sich jedoch auf die gemeinsame Zeit mit Ehemann Lars und der kleinen Tochter: „Das Leben mit der Familie kann ich künftig noch mehr genießen, weil ich jetzt auch viel mehr mitbekomme. Videotelefonieren im Trainingslager ersetzt nicht gemeinsame Zeit.“ Außerdem wird sich die 35-Jährige von nun an auf ihre berufliche Karriere konzentrieren: Künftig wird Antje Möldner-Schmidt als Kontroll- und Streifenbeamtin bei der Bundespolizei arbeiten.

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