| Olympia-Verschiebung

Thomas Röhler fordert mehr Mitspracherecht für Athleten

Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat die mangelnde Kommunikation zwischen IOC und den Sportlern bei der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio kritisiert. Gleichzeitig hofft der Europameister, dass in diesem Sommer noch Wettkämpfe ausgetragen werden können.
dpa

Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat die mangelnde Kommunikation zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Athleten vor der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio kritisiert. „Wir waren vom IOC immer darüber informiert, dass die Spiele gehalten werden sollen und wir weiter trainieren sollen. Aber dass man mit uns Athleten ernsthaft darüber gesprochen hat, dass wir seit Februar vor einem gemeinsamen Problem stehen, das habe ich persönlich wenig wahrgenommen“, sagte der 28 Jahre alte Thüringer in einem Beitrag für „Extra Time - Der Eurosport Podcast“.

Röhler ist auch Athletensprecher des Internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics (WA). „Es ist erstaunlich, wir machen seit Jahrhunderten Sport, aber beim Mitspracherecht der Athleten, da herrscht noch Unsicherheit“, sagte der Europameister. „Wie gehe ich mit dieser Vertretung um, wie funktioniert es, seine Meinung zu äußern? Insofern bin ich weiter hoffnungsvoll, aber trotzdem noch nicht sicher, was den Zusammenhalt der Athleten in Zukunft angehen wird.“

Corona-Krise erschwert sämtliche Planungen

Nach Meinung Röhlers hat die Verschiebung der Sommerspiele in Tokio auf 2021 wegen der Corona-Krise gravierende Auswirkungen auf die Sportler. Er entscheide im Endeffekt zwar selber über seine Planung. „Aber sobald du in einem Teamgefüge steckst, ist so eine Verschiebung viel komplizierter. Es gibt auch Kritik, dass Sportler älter geworden sind und Karriereenden drohen. Und gerade bei Frauen spielt dann vielleicht auch die Familienplanung eine Rolle“, meinte der 28-Jährige.

Gleichzeitig hofft er trotz der Verschiebung vieler Meetings wie in der Diamond League, „dass wir einen kleinen Leichtathletik-Zirkus auf die Beine gestellt bekommen, einfach, damit das System stark bleibt. Sonst wirkt es sich langfristig finanziell aus“. Auch für die Sportler seien die wirtschaftlichen Folgen der Olympia-Verschiebung durch die Corona-Krise gravierend: „Was fehlt, sind die Einnahmen aus den Wettkämpfen. Wenn man unsere Einkünfte wie eine Pizza aufteilt, dann sind ein sehr großer Teil der Pizza Einnahmen aus Wettkämpfen und Prämien für sportlichen Erfolg.“

Eine Kollision der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2021 in Eugene (USA) und der auf das kommende Jahr verschobenen Sommerspiele in Tokio befürchtet Röhler nicht. „Man wird den eigentlichen Termin für die Leichtathletik-WM im kommenden Jahr im August nicht den Olympischen Spielen unterordnen. In Oregon ist die Begeisterung für Leichtathletik so groß“, betonte Röhler. Er habe „erste Signale wahrgenommen, dass man mit der Leichtathletik-WM ins Jahr 2022 geht“.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024