| Straßenlauf

London-Marathon in einer "Sicherheitsblase"

Anreise mit dem Privatjet, eigenes Hotel außerhalb von London und eine streng abgesicherte Strecke im Herzen der Stadt: Die Veranstalter des Elite-Marathons von London scheuen keine Kosten und Mühen, um für Athleten, Betreuer und Ausrichter-Team in Zeiten steigender Corona-Infektionszahlen das höchste Maß an Sicherheit herzustellen.
Jörg Wenig

Der London-Marathon lässt sich auch in Pandemie-Zeiten und trotz deutlich steigender Corona-Fallzahlen in England nicht stoppen. Als erster Top-Marathon seit Beginn der Pandemie im März wird der Klassiker am kommenden Sonntag (4. Oktober) gestartet – allerdings nicht als Massenrennen, sondern nur mit einem kleinen Feld von Eliteläufern. Für die Breitensportler gibt es ein virtuelles Rennen, für das sich 45.000 Läufer angemeldet haben. Sie können an ihrem Wohnort starten und ihre Ergebnisse dann über eine App übertragen.

Die Veranstalter haben – wie einige andere Sportveranstalter, darunter zum Beispiel die Premier League – eine Ausnahmegenehmigung der britischen Regierung erhalten. Um das Rennen unter den nötigen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen und mit einem absoluten Weltklassefeld umsetzen zu können, waren sicherlich Investitionen von etlichen Millionen Euro nötig. Das sind Dimensionen, die sich im internationalen Laufsport wohl nur der London-Marathon leisten kann.

Kenias Läufer reisen mit Privatjet an

Die Strecke führt auf einem gut zwei Kilometer langen Rundkurs um den St. James’ Park im Stadtzentrum herum. Der Kurs wird hermetisch abgeriegelt und für Zuschauer nicht zugänglich sein. Das Ziel bleibt dabei wie seit vielen Jahren auf „The Mall“ nahe dem Buckingham Palast.

40 Männer und acht Pacer sowie 25 Frauen plus sieben Tempomacherinnen stehen auf der aktuellen Startliste. Die Athleten bewegen sich unmittelbar nach ihrer Ankunft in London in einer „Sicherheitsblase“. Die Kenianer wurden vor einigen Tagen sogar mit einem Privatflugzeug aus Eldoret abgeholt – der Stadt im kenianischen Hochland, wo unter anderen auch Eliud Kipchoge mit seiner Familie lebt.

"Für jeden die größtmögliche Sicherheit organisiert"

Bis zu ihrer Abreise sind die Athleten quasi „eingesperrt“. Die Londoner Veranstalter haben ein großes Hotel auf einem Landsitz westlich von London komplett gemietet. Auf dem weitläufigen Parkgelände können die Athleten trainieren. Das Hotel und das Gelände ist nicht zugänglich, und die Athleten müssen in dem abgesperrten Bereich bleiben.

Vor ihrer Abreise nach London mussten die Eliteläufer einen negativen Corona-Test vorlegen, unmittelbar nach ihrer Ankunft wurden sie im Hotel erneut getestet. Im Falle eines positiven Tests werden die Athleten isoliert und können am Sonntag nicht starten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir für jeden die größtmögliche Sicherheit organisiert haben“, sagte der Londoner Race-Direktor Hugh Brasher.

In den kommenden Tagen lesen Sie hier ausführliche Vorschauen auf den London Marathon 2020

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