| Marathon

Richard Ringer meldet sich in 2:08:49 Stunden im Kampf um die Olympia-Tickets zurück

Mit einer Steigerung um mehr als zwei Minuten hat Richard Ringer am Sonntag im italienischen Siena seinen zweiten Marathon beendet. 2:08:49 Stunden katapultierten ihn vor auf Rang zwei der deutschen Nominierungsrangliste für die Olympischen Spiele. Der einstige Deutsche Rekordhalter Arne Gabius kam nicht ins Ziel.
Silke Bernhart / Jörg Wenig

Richard Ringer hat gekontert – und wie! Am Sonntag hat sich der Rehlinger im italienischen Siena mit neuer Bestzeit von 2:08:49 Stunden im Kampf um die deutschen Olympia-Tickets wieder zurück in den Kreis der Top Drei geschoben. Mehr noch: Der 32-Jährige steigerte sich in seinem zweiten Marathon um mehr als zwei Minuten und lieferte bei kühlen und nassen Bedingungen die viertbeste Marathon-Zeit eines Deutschen überhaupt ab. Darüber hinaus gelang ihm als bester Europäer in einem Weltklasse-Feld mit Rang 17 eine bemerkenswerte Platzierung.

Mit einem starken Marathon-Debüt hatte Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) Richard Ringer im März in Dresden in 2:10:48 Stunden auf Rang vier der Olympia-Qualifikation geschoben. Nun kämpfte sich Ringer gar hinter dem neuen Deutschen Rekordhalter Amanal Petros (TV Wattenscheid 01; 2:07:18 h) und noch vor dessen Vereinskollegen Hendrik Pfeiffer (2:10:18 h) auf Platz zwei des nationalen Rankings nach vorne. Vor dem vielleicht entscheidenden NN Elite Marathon am kommenden Sonntag in Enschede (Niederlande; 18. April) hat der Rehlinger jetzt beste Aussichten auf einen der Olympia-Startplätze in Sapporo (Japan).

Lange windgeschützt in einer Gruppe unterwegs

Richard Ringer war in einer großen Gruppe lange Zeit ein konstantes Tempo gelaufen, das zunächst auf eine Endzeit von rund 2:10:30 Stunden führte. Die Halbmarathon-Marke passiert er nach 65:16 Minuten. „Anfangs war auch der Wind etwas stärker, was in der Gruppe einfacher war. Da konnte ich mich etwas verstecken“, erzählte er.

„Der Vorteil war, dass ich mich wirklich noch sehr gut fühlte. Und das war auch noch nach 30 Kilometern so.“ Diese Marke passierte Richard Ringer in ungefähr 1:32:48 Stunden auf Platz 34. „Ich bin in der Gruppe bis dahin immer etwas auf Bremse gelaufen. Dann sagte ich mir, dass ich den Rest wohl auch alleine hinbekomme. Ich habe dabei auch an Simon Boch gedacht, der ja in Dresden 30 Kilometer alleine gelaufen ist und sagte mir, dann werde ich ja zwölf schaffen.“

Diese letzten zwölf Kilometer lief Richard Ringer dann sogar deutlich schneller und machte dabei noch gut eineinhalb Minuten gut bezüglich der Zielzeit. 14:56 und 14:51 Minuten stoppte er selbst für die Kilometerabschnitte von 30 zu 35 und dann 35 bis 40. Schließlich folgten noch 6:13 Minuten für die letzten 2,195 km. „Da habe ich noch etliche Läufer überholt, das hat Spaß gemacht. Am Ende konnte ich sogar noch 300 Meter sprinten“, erzählte Richard Ringer, der bei 30 Kilometern auf Platz 34 laufend das Tempo forcierte und dann schließlich auf Rang 17 ins Ziel lief.

Arne Gabius kommt nicht ins Ziel

Für den zweiten deutschen Starter im Feld Arne Gabiu (TherapieReha Bottwartal) lief der Ausflug nach Siena dagegen nicht nach Wunsch. Der einstige Deutsche Rekordhalter, der mit seinen 2:08:33 Stunden 2015  eine Phase neuen Selbstbewusstseins im deutschen Marathonlauf der Männer eingeläutet hatte, musste früh abreißen lassen. Bei Kilometer 12,4 ist er noch mit einer Zwischenzeit von 42:00 Minuten in den Ergebnislisten vermerkt, schon fast vier Minuten hinter Richard Ringer. Dann fehlt der 40-Jährige in den Listen – und kam bei seiner letzten Chance auf die Olympia-Qualifikation im Marathon nicht ins Ziel.

„Ich bin nie ins Rennen gekommen. So etwas habe ich nur sehr selten erlebt, und ich habe keine Ahnung, warum das heute so war“, sagte Arne Gabius. „Ich habe versucht mit der Gruppe mitzulaufen, merkte aber relativ schnell, dass heute nichts ging. Es hat keinen Spaß gemacht, und ich werde jetzt keinen weiteren Versuch mehr starten bezüglich der Olympia-Qualifikation.“ Die Bedingungen seien insgesamt gut gewesen. Richard Ringer gratulierte er zu dessen Leistung: „Das war ein starkes Rennen von Richard, er ist zudem auch clever gelaufen.“

Den Sieg des als Xiamen Marathon & Tuscany Camp Global Elite Race ausgerichteten Elite-Marathons auf einer 5-Kilometer-Schleife auf dem Flugfeld von Siena holte sich in 2:05:47 Stunden der Kenianer Eric Kiprono Kiptanui. Er kam zehn Sekunden vor dem Äthiopier Abdifufa Nigassa und dem Marokkaner Othmane Elgoumri (2:06:18 h) ein. Schnellste Frau war mit Angela Tanui ebenfalls eine Kenianerin, die in 2:20:08 Stunden ebenso wie der Männer-Sieger eine neue Bestzeit aufstellte.

Zu den Ergebnissen...

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