| Tokio 2021

Japan erlaubt Tausende heimische Zuschauer bei Olympia

Japans Olympia-Macher wollen keine Geisterspiele. Bis zu 10.000 heimische Zuschauer sollen bei jedem Wettkampf dabei sein dürfen. Der Beschluss steht aber unter Vorbehalt der weiteren Corona-Entwicklung.
dpa/nw

Japans Olympia-Organisatoren erlauben bis zu 10.000 einheimische Zuschauer bei allen Wettkämpfen der Sommerspiele in Tokio. Maximal darf aber nur die Hälfte der Plätze in den Arenen besetzt werden, wie die Gastgeber am Montag nach Beratungen mit dem Internationalen Olympischen Komitee entschieden.

Der Beschluss steht aber unter Vorbehalt. Sollte sich die Corona-Infektionslage bis zum 12. Juli verschlechtern und erneut ein Notstand ausgerufen werden müssen, könnten Zuschauer doch noch komplett ausgesperrt werden. Ausländischen Besuchern bleibt die Einreise zu den Sommerspielen verwehrt, wie die Organisatoren bereits im März entschieden hatten.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte schon vor der Verkündung der Entscheidung von Japans Olympia-Machern versichert: „Das IOC wird Ihren Beschluss voll unterstützen.“ Der 67-Jährige bekräftigte, die Tokio-Spiele würden „sicher und geschützt“ ausgetragen, und verwies auf eine Impfquote von mehr als 80 Prozent bei den Beteiligten.

Maskenpflicht im Stadion

„Wenn die Situation wirklich schlecht ist, bleiben leere Stadien eine Option“, versicherte Japans Organisationschefin Seiko Hashimoto. Zugleich zeigte sie sich jedoch zuversichtlich, dass die Spiele mit umfangreichen Maßnahmen zum Schutz gegen Corona zum Erfolg werden.

Die Fans sind aufgefordert, sich ohne Umwege direkt zu den Arenen zu begeben, stets Masken zu tragen und nach Ende der Veranstaltungen wieder direkt abzureisen. Auf diese Weise sollen die Besucherströme begrenzt und das Risiko einer Ausbreitung des Virus reduziert werden. Auch dürfen die Zuschauer sich weder laut unterhalten noch jubeln. Für die Paralympics, die am 24. August beginnen, soll eine Entscheidung über Zuschauer am 16. Juli getroffen werden.

Bevölkerung skeptisch

Japans wichtigster Corona-Regierungsberater, der Mediziner Shigeru Omi, hatte sich zuletzt erneut für Geisterspiele ohne Fans auf den Rängen ausgesprochen. Auch 40,3 Prozent der japanischen Bürger finden laut einer am Wochenende landesweit durchgeführten Kyodo-Umfrage, dass Olympia in Tokio ganz ohne Zuschauer abgehalten werden sollte. 86 Prozent befürchten einen Wiederanstieg der Corona-Infektionen.

Seit Montag befindet sich die Hauptstadt Tokio nicht mehr im Corona-Notstand. Der wegen seiner Corona-Politik stark kritisierte Regierungschef Yoshihide Suga entschied, ihn nach Monaten aufzuheben. Einige Restriktionen gelten aber vorläufig bis zum 11. Juli weiter.

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