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U23-EM Tag 4 | Die DLV-Staffeln in den Vorrunden

Es geht um den Einzug ins Finale! Wie sich die DLV-Staffeln am Sonntag in den Vorläufen der U23-Europameisterschaften in Tallinn präsentiert haben, lesen Sie hier von Wettbewerb zu Wettbewerb.
Silke Bernhart

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WEIBLICHE U23

4x100 Meter Vorlauf

Kampfansage mit Meisterschaftsrekord

Sie sind nicht nur auf dem Papier die großen Favoritinnen: Mit zwei Einzelmedaillen auf dem Konto und zwei Titelverteidigerinnen angereist konnten die deutschen Sprinterinnen selbstbewusst an den Start gehen. Und spätestens nach dem Vorlauf ist klar: Der Sieg wird nur über sie gehen. Die U23-Europameisterin Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund) brachte das Quartett ins Rennen, Keshia Kwadwo (LC Paderborn) flog auf der Gegengeraden an der Konkurrenz vorbei, Vize-Europameisterin Sophia Junk (LG Rhein-Wied) spielte in der Kurve ihre Stärke aus und Talea Prepens (TV Cloppenburg) brachte den Stab sicher ins Ziel.

Die Zeit: 43,26 Sekunden: Meisterschaftsrekord! Und 21 Hundertstel schneller als zwei Jahre zuvor in Gävle (Schweden), wo 43,45 Sekunden die Goldmedaille gebracht hatten, auch damals schon mit Keshia Kwadwo und Sophia Junk im Team. "Die Wechsel waren Sicherheitswechsel", erklärte Keshia Kwadwo, "da ist sicher noch mehr Potenzial – je früher man wechselt, umso langsamer wird die Endzeit. Im Finale gilt es, das so weit auszureizen, wie es geht. Dann kann's noch viel schneller werden und dann schauen wir mal. Alles ist drin!"

Dass die weiteren Staffeln dennoch nicht zu unterschätzen sind, zeigen weitere starke Zeiten im Vorlauf: Spanien kam mit U23-Landesrekord von 43,50 Sekunden nur knapp hinter dem DLV-Quartett ins Ziel, die Britinnen holten sich in 43,62 Sekunden den ersten Vorlauf-Sieg und Italien sprintete dahinter in 43,65 Sekunden ebenfalls zum U23-Landesrekord.
 


4x400 Meter Vorlauf

Start-Ziel-Sieg für DLV-Quartett

Mit frischen Beinen gaben im Vorlauf der 4x400 Meter Staffel Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) und Lisa-Sophie Hartmann (VfL Sindelfingen) auf den Positionen eins und zwei den Takt vor: Schon der erste Wechsel, noch in den Kurven- und Bahnvorgaben, erfolgte auf Platz eins, dann bog Hartmann auch als Führende auf die Innenbahn ein. Diesen Rang verteidigten anschließend auch die beiden Einzelstarterinnen Luna Thiel (VfL Eintracht Hannover) und Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg).

Besonders auf den letzten zwei Runden galt es Kräfte zu sparen für das Finale am Abend um 18:35 Uhr, denn für Thiel war es das dritte, für die Fünftplatzierte des 400-Meter-Finals Mona Mayer sogar schon das vierte Rennen der Titelkämpfe. So ging Mayer auf der Zielgeraden auch merklich vom Gas und kontrollierte mit Blick über die Schulter nur, dass die Konkurrenz nicht mehr an ihr vorbeizog. Und dennoch deutete die Zeit an, was im Finale möglich sein könnte: In 3:34,77 Minuten war das DLV-Quartett nur eine Sekunde langsamer als zwei Jahre zuvor bei der U23-EM in Gävle (Schweden), wo es – schon damals mit Beteiligung von Luna Thiel – Bronze gab.

 

MÄNNLICHE U23

4x100 Meter Vorlauf

Dominante Vorstellung des DLV-Quartetts

Schon Startläufer Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) saugte sich in der Startkurve auf Bahn fünf an die Sprinter vor ihm heran, Luis Brandner (LC Top Team Thüringen) enteilte auf der Gegengeraden der Konkurrenz, Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) brachte die Führung um die Kurve und Joshua Hartmann (ASV Köln) sorgte mit einem konzentriert-kontrollierten Rennen auf der Zielgerade dafür, dass die Konkurrenz auch auf den letzten Metern nicht den Hauch einer Chance hatte.

Die Zeit spricht für sich: 39,03 Sekunden, etwa eine halbe Sekunde schneller als die zweitbeste Staffel der Vorläufe und zugleich nahe dran am U23-Europarekord und Meisterschaftsrekord von 38,77 Sekunden, den 2013 in Tampere (Finnland) eine britische Staffel aufgestellt hatte. "Darauf schielen wir mit einem Auge", berichtete anschließend Luis Brander, der feststellen konnte: "Die Wechsel waren ziemlich gut, es war ein flüssiger Lauf, aber ein Vorlauf, in dem wir kein völliges Risiko eingehen wollten." Er gehe davon aus, dass das Finale mit gleicher deutscher Besetzung stattfinden werde. "Viel besprochen wird da jetzt nicht mehr", erklärte er, "jetzt geht's zurück ins Hotel, ausruhen und dann wieder heiß machen vor dem Finale!"
 


4x400 Meter Vorlauf

DLV-Staffel zittert sich ins Finale

Anders als in der Frauen-Staffel mussten sich die Männer über 4x400 Meter in drei Halbfinals durchsetzen und hatten dafür die Top Zwei für das große Q im Blick. Aber daraus wurde nichts, wenngleich die deutsche Staffel mit lange aussichtsreich lag: Johannes Nortmeyer (USC Mainz) brachte das Quartett mit einer starken Zielgeraden in eine aussichtsreiche Position, Kevin Joite (Dresdner SC 1898) bog in den Top Drei auf die Innenbahn ein und holt sich am Schluss sogar die Führung, die Ben Zapka (TSV Bayer 04 Leverkusen) verteidigte die Position, und lange auch Schlussläufer Arne Leppelsack (LG Stadtwerke München) – bis es auf der Zielgeraden ganz eng wurde und noch drei Nationen an ihm vorbeizogen.

Platz vier in 3:06,83 Minuten: Erst die beiden weiteren Halbfinals sollten zeigen, ob das über einen der beiden Finalplätze für die Zeitschnellsten reichen würde. Als die weiteren Staffeln im Ziel waren hieß es aufatmen: In den weiteren Rennen konnten sich die beiden erstplatzierten Staffeln zwar jeweils deutlich absetzen, aber dahinter klafften große Lücken. So zog die DLV-Staffel mit der siebtbesten Zeit in das Finale ein. Ein Erfolgserlebnis für das international noch recht unerfahrene Quartett ohne 400 Meter-Einzelstarter, aus dem nur Ben Zapka und Arne Leppelsack schon jeweils eine internationale Nachwuchsmeisterschaft miterleben konnten.

 

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