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Senioren-DM Tag 3: Tatjana Schilling mit fünf Goldmedaillen, Jennifer Gartmann mit Hattrick

Tatjana Schilling gewann am abschließenden Tag der Senioren-DM ihre insgesamt fünfte Medaille bei den diesjährigen Meisterschaften in Baunatal. Auch zahlreiche weitere Athletinnen und Athleten, darunter Jennifer Gartmann, konnten Mehrfach-Triumphe feiern.
David Deister

Fünf Wettbewerbsteilnahmen, fünf Mal Gold. Am Sonntag, dem dritten und abschließenden Wettkampftag der Deutschen Senioren-Meisterschaften im nordhessischen Baunatal, blieb die Erfolgsbilanz von Tatjana Schilling unübertroffen. Bei milden, spätsommerlichen Temperaturen sorgte die Athletin vom TSV 1850/09 Korbach in der Altersklasse W50 mit ihrem 200-Meter-Sieg in 27,57 Sekunden für ein weiteres, fünftes Ausrufezeichen. Bereits an den ersten beiden Wettkampftagen konnte sie vier Titel gewinnen, unter anderem im Kugelstoßen und im Weitsprung.

Nach der tags zuvor erzielten Deutschen Bestleistung im Weitsprung (3,74 m) setzte in der Altersklasse M85 Lothar Fischer (TG Waldsee) noch einen weiteren Meilenstein drauf. Diesmal im Dreisprung. Jeder seiner fünf gültigen Sprünge hätte eine neue Deutsche M85-Bestleistung bedeutet, die nun neu justiert bei 7,56 Meter steht, was einer Verbesserung von satten 29 Zentimetern entspricht. Mit übersprungenen 1,51 Meter im Hochsprung und erzielten 11,30 Meter im Kugelstoßen war auch die W55erin Barbara Gähling (LT DSHS Köln) nicht zu schlagen. Beide Leistungen bedeuteten für sie Titel Nummer drei und vier am DM-Wochenende.  

In der W80 war Lydia Ritter (TuS Rot-Weiss Koblenz) eine Klasse für sich. Für die 200-Meter-Distanz brauchte sie 46,40 Sekunden, für die 400 Meter 103,50 Sekunden und über die 800-Meter-Distanz 4:11,37 Minuten. Sein ebenso drittes Meisterschaftsgold holte sich in der M90 dieses Mal konkurrenzlos Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der für die halbe Stadionrunde nur 42,97 Sekunden brauchte.

Dritter Titel für Friedhelm Adorf und Jennifer Gartmann

Auch Friedhelm Adorf (M75; LG Rhein-Wied) brachte seinen dritten Titel unter Dach und Fach. Seine 200-Meter-Siegerzeit im ersten Lauf in 30,57 Sekunden war nicht zu überbieten. In der Endabrechnung beider Läufe lag er schließlich knapp vor dem formstarken Ulrich Becker (ESV Lok Potsdam), der den zweiten Zeitendlauf in 30,70 Sekunden deutlich zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

Ihren dritten Meistertitel in der W45 fuhr Jennifer Gartmann (LG Westerwald) über die 200 Meter ein und verbesserte die bis dato gehaltene eigene Jahresbestleistung einmal mehr, jetzt auf 27,22 Sekunden. Auch Reinhard Gruhn (TuS 09 Erkenschwick) machte Titel Nummer zwei und drei klar. Mit erzielten 5,72 Meter im Weitsprung und 11,78 Metern im Dreisprung lag er schließlich deutlich vor seinen M55-Mitkonkurrenten.

Anfangs bange Blicke auf die digitale Anzeigetafel, aber auch schließlich viele freudestrahlende Gesichter – ein ums andere Mal mit Jubelgesten – bestimmten das Bild bei den Zieleinläufen der 200-Meter-Läuferinnen und -Läufer. Im Parkstadion Baunatal war keiner schneller unterwegs als Rene Pascal Menk (Leichtathletik Zentrum Wuppertal), der in 23,16 Sekunden hauchdünn vor Patrick Hagge (Leichtathletik-Club Lübeck) Deutscher Meister wurde, der in seinem Lauf nur eine Hundertstelsekunde mehr benötigte. Bei den Frauen war Sonja Keil (W35; LG Augsburg) in 26,04 Sekunden Tagesschnellste.

Double für Rudolf König

Hervorragend waren die Sprintzeiten von Rudolf König (Saalfelder LV), der nach seinem Vortages-Erfolg in der M65 über die 100 Meter (13,09 sec) das Double mit mehr als einer Sekunde Vorsprung in 26,56 Sekunden perfekt machte. Ganz ähnlich zu werten ist die Top-Leistung von Helmut Meier (LAV Zeeven), der bei den 70-Jährigen mit nahezu zwei Sekunden Vorsprung bereits nach 27,40 Sekunden das Ziel erreichte. In der M50 und M55 waren Mario Büchter (SV Teuto Riesenbeck; 24,16 sec) und Roland Gröger (TopFit Berlin; 24,90 sec) nicht zu bezwingen.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es über die doppelte Distanz zu bestaunen. Am Ende wusste sich Bernd Lachmann (M50, LG OVAG Friedberg-Feuerbach) in 55,56 Sekunden gegen Tom Ketelaer (LAZ Rhede; 55,77 sec) durchzusetzen. Schnellste Frau über die Stadionrunde war Sonja Keil (W35; LG Augsburg) in 57,83 Sekunden, während W40erin Olga Köppen (LG Lüneburg) nach ihrem ersten DM-Titel 2021 über die 400 Meter (59,68 sec) vier Stunden später zu ihrem zweiten lief – in 2:24,10 Minuten über die doppelte Stadionrunde.

Mit großem Abstand Erste wurde in der W60 Monika Gippert (TV Herkenrath), die das Ziel bereits nach 2:44,24 Minuten erreichte. Cornelia Wagener siegte ähnlich deutlich bei den 65-Jährigen in 3:00,04 Minuten. Tagesschnellster war ihr Vereinskollege Tobias Schulz (beide LC Diabü Eschenburg), der in der Jüngsten aller Altersklassen, der M35, nach 2:02,85 Minuten die Ziellinie überquerte.

Jonas Baseda gewinnt im Speerwurf

Den Langstreckenlauf über die 5.000 Meter bestimmte kaum ein anderer so deutlich wie Miguel Molero Eichwein (M50; Spiridon Schleswig) in 15:53,94 Minuten. Enorme Leistungen gab es auch bei den Werfern und Kugelstoßern zu bewundern. Andy Dittmar (M45; BIG Basketball in Gotha) blieb dieses Mal unter der herausfordernden 18-Meter-Marke und wuchtete sein 7,26 Kilogramm schweres Sportgerät auf 17,58 Meter. Mit der 3-Kilogramm-Kugel glückte Uta Teuber (TSG Markkleeberg von 1903 e.V.) in der W60 mit erreichten 11,17 Metern ihr weitester Versuch.

61,72 Meter – bei den Männern schaffte Jonas Baseda (SV Grün-Weiss Harburg; M35) mit dem Speer die beste Weite des Tages. Bei den 45-Jährigen kam mit eben diesem 800 Gramm schweren Speer keiner weiter als Markus Paquee (LG Rhein-Wied; 55,20 m), bei den 50-Jährigen war keiner mit der 700-Gramm-Version besser als Ansgar Völker (TV Angermund; 49,65 m).

Neben Lothar Fischer (M85; TG Waldsee) bestimmten am Sonntag Kerstin Gericke (W50; MTV Schöningen) und Eberhard Linke (M75; LG Kindelsberg Kreuztal) die Dreisprung-Wettbewerbe. Kerstin Gericke schaffte 10,02 Meter, für Eberhard Linke wurden bei bemerkenswertem Vorsprung 9,32 Meter gemessen.

Insgesamt 950 Teilnehmende

Ein weiteres Mal Gold fuhr „Team Ritte vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen“ ein. Diese Mal mit übersprungenen 4,20 Meter für Thomas Ritte in der M40. In der M35 meisterte Johannes Lüsse (TSV Schott Mainz) die beste Höhe des Tages mit übersprungenen 4,35 Meter, gleichbedeutend mit dem Sprung nach ganz oben auf das Podest.

Die Deutschen Meisterschaften der Senioren waren unter erschwerten Corona-Ausgangsbedingungen das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem DLV als Veranstalter und dem Hessischen Leichtathletik-Verband als örtlichem Ausrichter, maßgeblich ermöglicht durch den Leichtathletik-Kreis Kassel. Gemeldet waren 950 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 518 Vereinen, die für insgesamt 1.538 Wettbewerbe gemeldet waren.

Zu den Ergebnissen

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