| Potas-Abschlussbericht

DLV bei Potential-Analyse auf Platz eins

Eine Expertenkommission sieht die Leichtathletik und den DLV im Vergleich zu anderen deutschen Spitzensportverbänden für die Zukunft besonders gut aufgestellt. Das geht aus einem Bericht hervor, der am Montag vorgestellt wurde.
ps

Im Bundesinnenministerium in Berlin wurde am Montag der Abschlussbericht der sogenannten Potenzial-Analyse (PotAS) von Staatssekretär Dr. Markus Kerber, dem Kommissionsvorsitzenden Professor Dr. Urs Granacher, der Abteilungsleiterin Sport Beate Lohmann sowie dem Vorstand Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes Dirk Schimmelpfennig vorgestellt. In der Analyse wurde anhand von sportwissenschaftlichen, transparenten und sportfachlichen Leistungskriterien von einer Experten-Kommission ein Ranking der Spitzensportverbände erstellt, in dem der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) den ersten Platz einnimmt. 

„Wir haben uns intensiv mit den Anforderungen einer zukunftsorientierten sportwissenschaftlichen und strukturellen Ausrichtung des Verbandes befasst und einen Entwicklungsprozess eingeleitet. Insofern sind wir natürlich froh, dass dies durch die Potential-Analyse-Kommission und den Ranking-Platz im Potas-Abschlussbericht ausgedrückt wird und uns gute Noten in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit ausgestellt werden“, sagte der DLV-Vorstandsvorsitzende Leistungssport Idriss Gonschinska.

„Uns ist natürlich bewusst, dass Sportarten aufgrund ihrer teilweise sehr unterschiedlichen Wettbewerbssituationen, Anforderungen und Bedürfnissen nur bedingt linear vergleichbar sind“, sagte Idriss Gonschinska weiter. Bei der Neuausrichtung der Förderstrukturen solle daher auch ein Freiraum für Flexibilität im Sinne neuer Ideen oder kurzfristig notwendiger Investitionen für die Weiterentwicklung der Sportart berücksichtigt werden.

Idriss Gonschinska: „Konsequente Schlüsse aus Tokio ziehen"

„Wir müssen jetzt unmittelbar konsequente Schlüsse aus unserem Abschneiden in Tokio ziehen. Es wurde ein dem Potential des Teams nicht entsprechendes Ergebnis erzielt und zu viele Chancen nicht genutzt", so Idriss Gonschinska. DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein sagte: „Über eine umfassende Analyse gilt es, 2022 bei den European Championships in München an die Ergebnisse in Berlin 2018 anzuknüpfen. Über den Zwischenschritt der WM in Eugene, die drei Wochen vor München stattfindet, sollen zudem die entwickelten Konzepte, Modelle und Ideen für ein deutlich erfolgreicheres Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris und 2028 in Los Angeles umgesetzt und fortgeschrieben werden.“

PotAS gilt als entscheidendes Tool bei der Vergabe von Fördermitteln. Von dem 250 Millionen-Sport-Gesamtetat des BMI gingen zuletzt 40 Millionen Euro an die Sommersportarten. Noch bevor in dieser Woche die entscheidenden Gespräche über die künftigen Fördermittel für 2022 zwischen Bundesinnenministerium und Deutschem Olympischen Sportbund stattfinden, versprach Dr. Markus Kerber: „Das bestehende Leistungssport-Personal wird auf dem Niveau von 2020 auch 2021 weiter gefördert.“ Gleichzeitig verdeutlichte er, dass sich die künftigen Haushalts-Ansätze an PotAS orientieren werden.

Professor Dr. Urs Granacher machte klar, dass die Leistungssportreform 2016 notwendig gewesen und die Grundlage für einen erfolgsadäquaten Schlüssel von Potas sei. „Es ist vor allem wichtig, dass wir hier von einem lebendigen System sprechen, das immer weiterwächst und sich permanent entwickelt."

Künftig noch mehr qualitative Kriterien

„Abgeprüft werden bei den Verbänden nicht nur Ergebnisse bei den Olympischen Spielen, sondern auch die vorolympischen Erfolge (EM/WM) sowie die Qualifikation zu Olympia“, sagte Urs Granacher, der gleichzeitig davon ausgeht, dass künftig noch mehr qualitative Kriterien berücksichtigt werden. Was das Qualitätsmanagement in den Spitzensportverbänden betrifft, ist eine Stärken-Schwächen-Analyse ein wichtiges Instrument für die Bewertung der Leistung. Für die Förderkommission sei ein Zwei-Säulen-Prinzip entscheidend. Zum einen ist PotAs zu zwei Dritteln für die Verwendung der Haushaltsmittel in der Jahresplanung ausschlaggebend. Ferner soll ein Drittel der Gelder zur Förderung von Potential verwendet werden. „PotAS ist der zentrale Kompass in der Leistungssportförderung", so Granacher.

Dirk Schimmelpfennig verwies auf die Corona-Pandemie, die im Vorfeld der Olympischen Spiele und auch in Tokio für besondere Rahmenbedingungen sorgte. „Wichtig ist es jetzt, umfassende Analysen zu den Olympischen Spielen mit nach vorne gerichtetem Blick vorzunehmen und den Verbänden dazu die nötige Zeit zu lassen.“ Waren es in Rio für das Team Deutschland noch 44 Medaillen, habe man in Tokio 38 Medaillen geholt. Dies zeige auf, dass der Trend nicht umgedreht werden konnte, auch wenn bei Betrachtung der Final-Platzierungen in Bezug auf Platz eins bis acht insgesamt ein besseres Ergebnis als in Rio zustande gekommen sei. Weitere Informationen zur PotAS-Analyse finden Sie hier.

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