| London Marathon

Joyciline Jepkosgei und Sisay Lemma triumphieren in Weltklasse-Feldern von London

Die Sieger des hochklassig besetzten Virgin Money London Marathons 2021 kommen aus Kenia und Äthiopien und heißen Joyciline Jepkosgei und Sisay Lemma.
Silke Bernhart / jw

In Weltklasse-Feldern zählten Joyciline Jepkosgei (Kenia) und Sisay Lemma (Äthiopien) am Sonntag beim Virgin Money London Marathon (Großbritannien) zu den Mitfavoriten. Doch auf dem Weg zu ihrem erstmaligen Triumph in der Stadt an der Themse mussten sie hochkarätige Konkurrenz hinter sich lassen. Mit im Frauen-Feld: Die Weltrekordlerin und Olympia-Zweite Brigid Kosgei (Kenia). Mit im Männer-Feld: Vorjahressieger Shura Kitata (Äthiopien).

Sowohl Shura Kitata als auch Sisay Lemma hatten im August noch gemeinsam an der Startlinie des Olympia-Marathons gestanden. Während Lemma bis zur Halbmarathon-Marke kam, war für Kitata schon vor der 10-Kilometer-Zwischenzeit Schluss. In London zeigte sich, wer aus dieser Enttäuschung mehr Kraft und Motivation mit in den Laufherbst nehmen konnte: Sisay Lemma rannte auf den letzten fünf Kilometern der Konkurrenz davon und in 2:04:01 Stunden seiner zweitbesten Zeit sowie dem größten Marathon-Sieg seiner Karriere entgegen. Als Titelträger löste er damit seinen Landsmann ab, der in 2:07:51 Stunden Sechster wurde.

Mit zwei weiteren Läufern unter der 2:05-Stunden-Marke wurde London erneut seinem Ruf als einer der besten Städtemarathons der Welt gerecht. Den zweiten Platz holte sich in 2:04:28 Minuten der Kenianer Vincent Kipchuma. Dritter wurde der Vize-Weltmeister von 2019 Mosinet Geremew (Äthiopien; 2:04:41 h), für den London nach den Plätzen zwei (2019) und vier (2020) ein gutes Pflaster bleibt – und vielleicht auch als Trostpflaster für den verpassten Olympia-Start dienen kann.

Joyciline Jepkosgei schlägt Brigid Kosgei

Auch im Frauen-Rennen fiel die Entscheidung erst nach Kilometer 35. Und die meisten Körner hatte sich eine Athletin aufgespart, die den olympischen Marathon von Tokio/Sapporo trotz Siegchancen nur als Zuschauerin verfolgen durfte: Joyciline Jepkosgei, wenige Stunden zuvor in Genf (Schweiz) ihres Weltrekords im 10-Kilometer-Straßenlauf beraubt, setzte sich von ihren Konkurrentinnen ab und brachte einen knappen Vorsprung bis ins Ziel.

Ihre Siegerzeit war zugleich Bestzeit: 2:17:43 Stunden. Nach dem Sieg in New York 2019 war der Triumph von London das nächste Ausrufungszeichen der 27-Jährigen, die mit ihrer Leistung zugleich auf Platz sieben der ewigen Weltbestenliste im Marathon nach vorne stürmte. Bei 2:18:40 Stunden, erzielt 2020 in Valencia (Spanien), hatte zuvor ihre Bestmarke gestanden.

Charlotte Purdue sorgt für Jubel der Gastgeber

Die erste Läuferin aus der fünfköpfigen Spitzengruppe, die abreißen lassen musste, war die zweimalige London-Siegerin und Weltrekordlerin Brigid Jepkosgei, die im Olympia-Marathon hinter ihrer Landsfrau Peres Jepchirchir (beide Kenia) Zweite geworden war. Wenngleich sie später noch die beste Europäerin Lonah Chemtai Salpeter (Israel; 2:18:54 h) – ebenfalls in Kenia geboren – einholen konnte, reichte es dieses Mal nur zu Rang vier in 2:18:40 Stunden.

Platz zwei erkämpfte sich auf den Fersen von Joyciline Jepkosgei ebenfalls mit Bestzeit die 22 Jahre junge Degitu Azimeraw (Äthiopien; 2:17:58 h). Elf Jahre mehr Erfahrung hat deren Landsfrau Ashete Bekere. Und zugleich große Marathon-Siege in Berlin, Rotterdam (2019) oder Valencia (2018) auf dem Konto. In London gab's am Sonntag für Bekere in 2:18:18 Stunden zwar nur Platz drei, dafür aber eine satte neue Bestzeit. Erstmals blieben damit in London in einem Marathon-Rennen fünf Athletinnen unter der Marke von 2:19 Stunden.

Die Gastgeber feierten nach 2:23:26 Stunden den Zieleinlauf von Charlotte Purdue, die damit zur drittbesten britischen Marathonläuferin der Geschichte aufstieg. Gut 36.000 Läufer gingen beim London-Marathon an den Start. Während genaue Zahlen noch nicht vorliegen, dürfte der Klassiker aber die größte Laufveranstaltung weltweit seit Beginn der Corona-Pandemie gewesen sein. Das Rennen fand unter strikten Hygiene-Regularien statt. Unabhängig von ihrem Impf-Status mussten alle Teilnehmer einen negativen Corona-Test vorweisen. Gestartet wurde dann über einen Zeitraum von eineinhalb Stunden in 1.000er-Startgruppen.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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