| Abschied

Laufen aus Leidenschaft: Denise Krebs beendet ihre Karriere

Mittel- und Langstrecken-Läuferin Denise Krebs hat am Donnerstag ihr Karriere-Ende verkündet. Die 34-Jährige blickt zurück auf rund 20 Jahre Leistungssport und fast 20 Einsätze im Nationaltrikot.
Silke Bernhart

Sie hat auch zum Ende ihrer Karriere noch einmal aufopferungsvoll gekämpft. Es mit dem Wechsel auf die längeren Strecken und gar auch mal über die Hindernisse versucht. Ihre Fans erfolgreich mit einer Crowdfunding-Aktion auf ihre Reise und zugleich ihren Leidensweg mitgenommen. Doch das i-Tüpfelchen auf einer langen und erfolgreichen Lauf-Karriere sollte ihr nicht vergönnt sein: Nachdem sie die Starts in London und Rio nur hauchdünn verpasst hatte, blieb auch die Olympia-Teilnahme in Tokio für Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) unerreicht.

So verkündete die 34-Jährige dann am Donnerstag auf den sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram auch etwas, das ihr bereits seit Ende Juni klar gewesen sei – dem Zeitpunkt der Olympia-Nominierung: "Ich werde meine aktive Karriere beenden." Sie gesteht: "Ich hätte nicht gedacht, dass Aufhören einmal so schwer sein würde!"

Vier DM-Titel über 1.500 Meter

Die Leidenschaft und der Kampfgeist haben die Karriere von Denise Krebs geprägt, seit sie im Alter von sieben Jahren erstmals den Sportplatz betrat – und werden vielmehr noch als die Olympia-Träume, die sie sich in ihrer langen Laufbahn nicht erfüllen konnte, in der Erinnerung ihrer Fans und Wegbegleiter verankert sein. Es war die Mittelstrecke, auf der die Läuferin schnell ihr Zuhause fand, 2008 feierte sie im Alter von 19 Jahren im Trikot des TV Wattenscheid 01 ihren ersten deutschen Meistertitel über 1.500 Meter. Drei weitere, einer im Freien und zwei in der Halle, ließ sie folgen.

Seit dem Jahr 2005 sollte keine Saison verstreichen, in der Denise Krebs nicht an der Startlinie stand. Zehn Jahre lang brachte sie 800- und 1.500 Meter-Rennen in Serie ins Ziel, bis sie sich gegen Ende ihrer Karriere auch mit mehreren Trainer- und einem Vereinswechsel vermehrt den längeren Strecken widmete. So qualifizierte sie sich 2018 über 5.000 Meter für die Heim-EM in Berlin. Und kämpfte sich dort nach einem Sturz mit einem Bänderriss durch.

Der größte Gewinn: die Begegnungen

Das Rennen in Berlin war nur einer von zahlreichen Auftritten von Denise Krebs im Nationaltrikot, mit der Premiere 2006 bei einem Länderkampf Deutschland gegen Polen. Von der Universiade in Shenzhen (China) sowie der Militär-WM in Rio (Brasilien) brachte sie 2011 zwei internationale Silbermedaillen mit nach Hause. Besonders häufig aber stellte sich die Läuferin in den Dienst der Mannschaft, war regelmäßig Teil des DLV-Teams bei Team-Europameisterschaften, Länderkämpfen und 2017 auch bei der Premiere einer Mixed-Cross-Staffel im Rahmen der Cross-EM.

So verwundert es nicht, wenn Denise Krebs nach ihrer langen Karriere bilanziert: "Für alles Erlebte bin ich dankbar. Denn alles hat mich auch immer irgendwie vorangetrieben. Der größte Gewinn meiner Karriere sind jedoch die großartigen Menschen, mit denen mich die Leichtathletik zusammengebracht hat."

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