Die Saison 2021 war ein kleiner Dämpfer für die erfolgsverwöhnten deutschen Mehrkämpfer. Nach EM-Gold 2018 und WM-Gold 2019 gab es in diesem Sommer keine Medaille im DLV-Mehrkampflager zu feiern. Dennoch war es eine Saison, aus der die Protagonisten viel Wertvolles mitnehmen. Frank Müller zieht Bilanz, wirft Schlaglichter auf die individuellen Situationen und spricht über die Zukunft seiner Disziplin.
Interview zum Mehrkampf mit Frank Müller
„2018 und 2019 war es mit den beiden Titeln natürlich schöner“, sagt Frank Müller in Interview zur Disziplinanalyse mit Blick auf die vergangene Saison. „Doch nur wer den Regen kennt, der kann die Sonne auch genießen. Aus diesem leichten Tal müssen wir uns jetzt herausarbeiten und in den nächsten Jahren wieder besser performen. Die Athleten dazu haben wir.“
Die Athleten, das sind zum einen der Weltmeister Niklas Kaul (USC Mainz), der sich bei den Olympischen Spielen nach seiner Ellbogen-OP zunächst stark präsentierte, dann aber verletzungsbedingt aufgeben musste. „Er hat in Tokio bis zu seiner Verletzung gezeigt, was er kann“, sagt Frank Müller. „Er wäre auch in der Lage gewesen, um die Medaillen mitzukämpfen.“
Besondere Herausforderung
Eine Leistung, die sich aufgrund der Umstände fast wie eine Medaille anfühlte, lieferte Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) ab. Die WM-Zweite von 2017 hatte in dieser Saison mit den Folgen einer Impfreaktion zu kämpfen. „Unter den Voraussetzungen waren die 6.419 Punkte eine Top-Leistung.“
Neben den Protagonisten im Mehrkampf spricht Frank Müller aber auch über die besondere Saison 2022, wo gleich zwei Höhepunkte auf die Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen warten. „Das wird nicht einfach“, sagt er und zeigt im Interview die speziellen Herausforderungen auf. „Es wird eine sensible Planung der Wettkämpfe und auch des Trainings erfordern.“
