Am kommenden Wochenende stellen sich Deutschlands beste Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen auf ihrer Road to Eugene und Munich der nationalen und internationalen Konkurrenz beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen. In ihrem ersten Wettkampf beim „Fly up and far“-Meeting in Frankfurt bewiesen am Sonntag unter anderem Niklas Kaul, Carolin Schäfer und Kai Kazmirek bereits ansprechende Form.
Deutschlands beste Mehrkämpfer melden sich fit für Ratingen! Eine Woche bevor es beim 25. Jubiläum des alljährlichen Mehrkampf-Meetings um die Tickets zur WM in Eugene (USA; 15. bis 24. Juli) und EM in München (15. bis 21. August) geht, legten Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul (USC Mainz), der frühere WM-Dritte Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) und die Vize-Weltmeisterin von 2017 Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) am Sonntag in Frankfurt schon einmal mit guten Ergebnissen in Einzeldisziplinen vor.
Alle drei Teilnehmer des 110-Meter-Hürden-Rennens der Männer konnten durchaus zufrieden sein. In 14,42 Sekunden – seiner besten Hürdenzeit seit 2020 – hatte Kai Kazmirek die Nase vorn, dahinter folgte Kaul, der mit 14,60 Sekunden vier Hundertstel schneller sprintete als bei seinem WM-Sieg 2019 in Doha (Katar). Der Frankfurter Jannis Wolff stieß in 14,72 Sekunden in den Bereich seiner Bestleistung (14,70 sec) vor.
Positives Resümee von Athleten und Bundestrainer
Mit dem Diskus kam der Weltmeister auf 45,22 Meter und somit am weitesten. Kai Kazmirek schleuderte die Zwei-Kilo-Scheibe auf 43,27 Meter. „Ich bin sehr zufrieden mit den Hürden, 43 Meter im Diskus sind auch gut“, resümierte der Olympia-Vierte von 2016 anschließend in seiner Instagram-Story. Jannis Wolff knackte mit 40,48 Metern ebenfalls die 40-Meter-Marke. Für den 23-Jährigen war es der drittbeste Wurf seiner Karriere.
Mit dem Stab schwang sich Niklas Kaul über 4,90 Meter. Höhengleich mit dem Frankfurter Stabhochsprung-Spezialisten Gordon Posch konnte er diese Disziplin für sich entscheiden. Auf den dritten Versuch über fünf Meter, der die Einstellung seiner Bestleistung bedeutet hätte, verzichtete der Mainzer. „Ich bin zufrieden und freue mich auf den ersten Zehnkampf nächstes Wochenende“, fiel sein Fazit bei Instagram aus.
Nicht nur die Athleten, sondern auch Christopher Hallmann blicken dem Mehrkampf-Auftakt in Ratingen optimistisch entgegen. „Die Test-Leistungen vor dem ersten Zehnkampf des Jahres stimmen mich positiv!“ sagte der Zehnkampf-Bundestrainer. "Niklas konnte die guten Eindrücke aus dem Trainingslager jetzt auch unter Wettkampfbedingungen zeigen. Kai hat mir ebenfalls gut gefallen, deutlich besser als bei der Hallen-WM. Er hat heute fünf Hürden angehauen, sonst wäre er noch schneller gewesen.“
Carolin Schäfer kratzt an der 50-Meter-Marke
Souverän präsentierte sich auch Carolin Schäfer: Die Frankfurterin begann den Tag bei leichtem Gegenwind in 13,70 Sekunden über 100 Meter Hürden als ungefährdete Siegerin. Einzig Viktoria Müller (LG Rhein-Wied; 13,92 sec) blieb ebenfalls unter 14 Sekunden. Im Speerwurf folgte dann Schäfers One-Woman-Show: Mit 49,73 Metern brachte die Siebenkämpferin, die eine Bestweite von mehr als 54 Metern vorweisen kann, sechs Meter zwischen sich und ihre Trainingskameradin Mareike Rösing (USC Mainz; 43,53 m).
Auch die zweimalige Deutsche U23-Meisterin, die wie Schäfer und Kaul von dessen Eltern Stefanie und Michael Kaul trainiert wird, näherte sich ihrem Hausrekord von exakt 44 Metern und konnte somit hochzufrieden sein. Mehr als 40 Meter erzielten auch zwei Nachwuchs-Athletinnen mit dem 500-Gramm-Speer: Die Frankfurterin Jule Sandmann (41,64 m) und Emma Kaul (USC Mainz; 41,38 m), die jüngere Schwester des Zehnkampf-Weltmeisters. Ein 600-Meter-Lauf im Rahmen des 800 Meter-Wettbewerbs rundete den Wettkampftag für die Ratingen-Starterinnen ab.
Unterdessen jubelte in Frankfurt auch ein Nachwuchstalent in einer Disziplin, die nicht zum Mehrkampf zählt: Im Hammerwurf-Wettkampf übertraf Kai Hurych (KSV Fürth 09) mit 71,85 Metern die Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August). 70 Meter waren dafür gefordert. Der 18-Jährige steigerte seine rund ein Jahr alte Bestleistung (71,19 m) mit dem Sechs-Kilo-Hammer um 66 Zentimeter.
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