| Chorzów

Schneller Saisoneinstieg für Marc Reuther, Christopher Linke besiegt den Olympiasieger

Beim Janusz Kusocinski Memorial im polnischen Chorzów hat 800-Meter-Läufer Marc Reuther am Sonntag den zweitschnellsten Saisonauftakt seiner Karriere hingelegt. Christopher Linke konnte über die selten gegangene Meile Olympiasieger Dawid Tomala hinter sich lassen. International überzeugten Hürden-Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn und Polens Hammerwurf-Star Wojciech Nowicki.
Svenja Sapper

Es ist ein Auftakt, der Mut macht für den Rest des Sommers: In 1:45,94 Minuten hat 800-Meter-Läufer Marc Reuther am Sonntag den zweitschnellsten Saisoneinstieg seiner Karriere hingelegt. Einzig 2018 war der Frankfurter mit 1:45,42 Minuten noch schneller gewesen. Im polnischen Chorzów reichte Reuthers Ergebnis in einem starken Feld um den Olympia-Dritten Patryk Dobek, der sich bei seinem Heimspiel in 1:44,49 Minuten den Sieg holte, allerdings nur zu Rang neun. An der Norm für die Europameisterschaften in München (15. bis 21. August) schrammte er um vier Hundertstelsekunden vorbei. Im vergangenen Jahr hatte der Mittelstreckler die geforderte Zeit bereits unterboten.

Für den einzigen deutschen Sieg beim Janusz Kusocinski Memorial, das zur World Athletics Continental Tour Gold zählt, sorgte Geher Christopher Linke: Der Potsdamer, der bereits für die Europa- und Weltmeisterschaften für den Doppelstart über 20 und 35 Kilometer nominiert ist, ließ über die selten absolvierte Meilendistanz in 5:40,04 Minuten Polens 50-Kilometer-Olympiasieger Dawid Tomala (5:41,83 min) hinter sich, der dem Deutschen 20-Kilometer-Rekordler auf den letzten Metern nicht mehr folgen konnte.

Im Weitsprung kam die Olympia-Teilnehmerin Maryse Luzolo (Königsteiner LV) in ihrem einzigen gültigen Versuch auf 6,44 Meter – Rang vier. An der Spitze gab es für die Serbin Milica Gardasevic und Agate de Sousa aus Sao Tomé und Principe mit jeweils 6,81 Meter persönliche Bestleistungen. 800-Meter-Läuferin Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen / Dormagen) musste die Konkurrenz in 2:08,10 Minuten ziehen lassen. Im Februar war sie vom Pfeifferschen Drüsenfieber ausgebremst worden. An der Spitze setzte sich Diribe Welteji (Äthiopien; 1:58,28 min) gegen Großbritanniens Jemma Reekie (1:58,44 min) knapp durch.

Camacho-Quinn lässt sich vom Gegenwind nicht ausbremsen

Der frühere Kugelstoß-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) kam mit 19,72 Metern, die ihm Rang acht einbrachten, nicht in die Nähe der 20-Meter-Marke. Den Sieg schnappte sich der Olympia-Dritte Tom Walsh (Neuseeland) mit Meeting-Rekord von 22,31 Metern und schob sich damit auf Rang drei der Welt. Eine Punktlandung auf 22 Meter gelang dem US-Amerikaner Joe Kovacs. Im Hammerwurf feuerte Olympiasieger Wojciech Nowicki (Polen) mit 81,58 Metern eine Weltjahresbestleistung ab. Auch Quentin Bigot aus Frankreich übertraf mit persönlicher Bestleistung (80,55 m) die 80-Meter-Barriere. Bei den Frauen reichten 75,76 Meter Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (Polen) zum Sieg.

Im Stabhochsprung ging Platz eins an den Olympia-Zweiten Chris Nilsen aus den USA, der mit Meeting-Rekord von 5,92 Metern Frankreichs Ex-Weltrekordler Renaud Lavillenie und Pal Haugen Lillefosse aus Norwegen (beide 5,81 m) in Schach hielt. 100-Meter-Hürden-Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico) war auch von 1,4 Metern pro Sekunde Gegenwind nicht zu stoppen und rannte in pfeilschnellen 12,43 Sekunden ins Ziel. Nur sie selbst war in diesem Jahr bislang schneller.

Siege für die Gastgeber gab es über 100 und 400 Meter der Frauen. Natalia Kaczmarek, die in diesem Jahr bereits 50,16 Sekunden schnell gesprintet war, besiegte in 50,40 Sekunden auf der Stadionrunde US-Sprintikone Allyson Felix (50,71 sec). Hallen-Europameisterin Ewa Swoboda brach zum Abschluss des Meetings in 11,08 Sekunden den Meeting-Rekord und katapultierte sich hinter Europameisterin Dina Asher-Smith aus Großbritannien, in diesem Jahr einzige Sub-11-Sprinterin in Europa, an die zweite Stelle der kontinentalen Bestenliste.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik ...

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