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Rekordserie bei Seniorinnen und Senioren hält an

Die Freiluftsaison ist noch jung – doch die Zahl der erzielten Seniorenrekorde- und Bestleistungen, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, schnellt bereits mit zahlreichen Topleistungen förmlich in die Höhe.
Jörg Reckemeier

Fast schon überfällig war die deutsche M60-Bestleistung im Weitsprung, die nun von Wolfgang Knabe (OSC Damme) verbessert wurde. Der vielfache Weit- und Dreisprungmeister nutzte als Gaststarter bei den westfälischen Senioren-Meisterschaften am 26. Mai in Reken beim seinem Saisoneinstieg gleich die erste sich ihm bietende Möglichkeit, um die neue Rekordmarke auf 5,75 Meter zu schrauben. Bisheriger Inhaber der deutschen Bestmarke war Heinz Besant (TV Bad Ems), der im Jahr 2003 5,71 Meter erzielt hatte.

Als älteste Teilnehmerin der westfälischen Senioren-Titelkämpfe in Reken verbesserte Lieselotte Leiß (TV Borghorst) ihre eigenen, erst wenige Tage alten Bestmarken der Klasse W90 mit dem Diskus auf 11,60 Meter und mit dem Speer auf 11,81 Meter.

Maßarbeit durch Katja Knospe

Maßarbeit leistete Katja Knospe (SV Turbine Neubrandenburg), die am 28. Mai in Dresden ihre eigene deutsche W55-Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis, die sie im Juni 2021 mit 8:27,09 Minuten aufgestellt hatte, nun auf 8:26,35 Minuten steigern konnte.

Gemischte Gefühle gab es am 28./29. Mai beim Stendaler Hanse-Cup, denn insbesondere die Mehrkämpferinnen mussten schon nach ihren Auftaktwettbewerben, den Hürdenläufen, erkennen, dass bei Rückenwindwerten von bis zu 9,7 Metern pro Sekunde von Rekordanerkennungen keine Rede mehr sein konnte.

Barbara Gähling (LT DSHS Köln) lag im Siebenkampf der Klasse W55 mit 6.799 Punkten deutlich über der Weltrekordleistung der Australierin Mary Kay, die im Jahr 2015 6.682 Punkte gesammelt hatte. Aber der zu starke Wind lässt dieses Resultat ebenso wenig in den Statistiken erscheinen, wie das Siebenkampfergebnis von Ulrike Hiltscher (LG Neiße), die in der Klasse W70 mit ihrer Leistung von 5.782 Punkten um mehr als 200 Punkte über der deutschen Bestleistung lag.

Frauke Viebahn verbessert Weltrekord im Hochsprung

So wurden bei den Seniorinnen Einzelergebnisse zu den Highlights in Stendal: Innerhalb des Siebenkampfes übersprang Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen) 1,48 Meter und verbesserte damit den W60-Weltrekord der Niederländerin Weia Reinboud aus dem Jahr 2010 um einen Zentimeter. Und auch für Barbara Gähling gab es eine Steigerung im Hochsprung, als sie mit 1,54 Metern ihre eigene deutsche W55-Bestleistung um drei Zentimeter in die Höhe schraubte.

Regulär dagegen ging alles beim M55-Weltrekord von Thomas Stewens (SV Fun-Ball Dortelweil) zu: Mit 5,41 Metern im Weitsprung, 48,04 Metern im Speerwurf, 26,16 Sekunden über 200 Meter, 39,69 Metern im Diskuswurf und 4:58,06 Minuten über 1.500 Meter kam er auf 4.102 Punkte und steigerte den von der WMA genannten Weltrekord des Niederländers Wim Threels von 3.804 Punkten ganz erheblich.

Ute Ritte: Die Flugshow geht weiter

Nachdem Stabhochspringerin Ute Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) am 1. Mai in Wipperfürth den fünf Jahre alten Europarekord der Klasse W70 von 2,12 Metern auf 2,30 Meter verbessern konnte, gelang ihr beim stimmungsvollen Stabhochsprungmeeting im westfälischen Horn-Bad Meinberg, hier waren insgesamt mehr als 50 Stabhochspringerinnen und Stabhochspringer am Start, gleich zweimal die Verbesserung ihres Europarekordes. Für die Rekordhöhen von 2,35 Metern und 2,40 Metern benötigte Ute Ritte jeweils nur einen Versuch, erst bei 2,50 Metern musste sie passen. 

Doch am 11. Juni beim Jump`n`Run Meeting in Dortmund ging die Rekordjagd mit Erfolg weiter. Die Anfangshöhe von 2,21 Metern wurde im zweiten Versuch gemeistert, dann folgten 2,31 Meter auf Anhieb und auch bei der erneuten Steigerung ihres eigenen Europarekordes auf 2,40 Meter war gleich der erste Versuch erfolgreich. 

Überraschung durch Iris Opitz

Fast 19 Jahre hatte die deutsche W55-Bestleistung von Ingid Meier (TSV Zirndorf) mit 13,36 Sekunden über 100 Meter Bestand. Nun wurde diese Leistung an einem Tag gleich zweimal verbessert: Iris Opitz (LAV Elstertal Bad Köstritz) lief beim Pfingstsportfest in Leuna am 4. Juni bereits im Vorlauf 13,31 Sekunden und verbesserte diese Zeit im Endlauf noch einmal bei 0,7 Metern pro Sekunde Rückenwind auf 13,14 Sekunden.

Gleich beim ersten Dreisprungwettkampf in ihrer neuen Altersklasse W45 gelang Sandra Kramer (LAC Berlin) die Verbesserung der deutschen Bestleistung. Beim Pfingstsportfest des TuS Lichterfelde am 4. Juni kam die Berlinerin zunächst auf 11,69 Meter und legte dann mit 11,70 Metern noch einen Zentimeter zu. Bisherige Inhaberin der deutschen W45-Bestleistung war Christine Henneberger (TG Kitzingen), die im Jahr 2005 10,98 Meter erzielt hatte.

Ihrer seit sechs Jahren bestehenden deutschen W55-Bestleistung über 80 Meter Hürden von 12,98 Sekunden fügte Olga Becker (ABC Ludwigshafen) bei den Senioren-Meisterschaften des LV Pfalz am 6. Juni die Hürdenbestleistung der Klasse W60 hinzu. Mit 13,24 Sekunden war sie deutlich schneller als Sigrid Böse (LG Neiße), die seit 2019 mit 13,98 Sekunden Inhaberin der deutschen Bestmarke war.

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