| Langstrecken-Bestmarke

13:17,71 Minuten: Amos Bartelsmeyer rennt deutschen 5.000-Meter-Hallenrekord

Das nennt man einen optimalen Start in die Hallensaison: Beim Meeting am Samstag in Boston pulverisierte Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) den deutschen Hallenrekord über 5.000 Meter. Der 28-Jährige war gleich fast zehn Sekunden schneller als Arne Gabius vor sieben Jahren. Für Amos Bartelsmeyer war es ein versöhnlicher Abschluss eines schwierigen Jahres.
Martin Neumann

Zugegeben, die 5.000 Meter unterm Hallendach werden in Europa nicht sehr oft gelaufen. Doch in den USA stehen die 25 Hallenrunden deutlich häufiger auf dem Programm. So wie am Samstag in Boston. Amos Bartelsmeyer nutzte die Gelegenheit und zeigte ein mutiges Rennen. Mit 13:17,71 Minuten lief der Langstreckler von Eintracht Frankfurt als Zehnter einen neuen deutschen Hallenrekord. Für den 1.500-Meter-Spezialisten war es übrigens das erste 5.000-Meter-Rennen seit sechs Jahren und die erste Zeit unter 14 Minuten überhaupt.

Die deutsche Bestmarke von Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg; 13:27,53 min) aus dem Jahr 2015 verbesserte der 28-Jährige gleich um fast zehn Sekunden. Die ersten vier Kilometer lief Amos Bartelsmeyer in seinem Rekordrennen in 2:41 Minuten pro Kilometer. Dann setzte er zu einem fulminanten Endspurt an und sicherte sich mit einem finalen Kilometer von 2:33 Minuten die neue Bestmarke. Für den Deutsch-Amerikaner ist es, vorbehaltlich der Ratifizierung, der erste deutsche Rekord überhaupt.

Amos Bartelsmeyer: „Guter Abschluss eines schlechten Jahres“

„Ich habe mich lange hinten im Feld aufgehalten, weil das Rennen ziemlich schnell war, erst auf den letzten zwei Kilometern konnte ich mich nach vorn arbeiten“, so Amos Bartelsmeyer. Dass es eine gute Zeit werden könnte, hatte sich bereits im Training angedeutet: „Mit einer Zeit unter 13:30 Minuten habe ich gerechnet. Aber dass es so deutlich unter 13:30 Minuten wird, daran habe ich nicht gedacht.“

Für Amos Bartelsmeyer ist der deutsche Rekord ein versöhnlicher Abschluss eines schwierigen Jahres. Zuerst wurde der 28-Jährige von verschiedenen Verletzungen ausgebremst, im Mai dann von Corona. „Ich habe mich über Monate nicht normal gefühlt. Nicht im Training, nicht im Wettkampf. Erst im Herbst konnte ich wieder normal trainieren. Das Rennen war ein guter Abschluss eines schlechten Jahres“, erklärte der Frankfurter. Trotz des Rekords wird der 28-Jährige in Zukunft weiter hauptsächlich über 1.500 Meter starten.

Emma Heckel läuft 16:01,90 Minuten

An der Spitze des Rennens wurde über den Sieg erst auf der letzten Runde entschieden. Die schnellsten Beine hatte Ky Robinson (Australien), der sich mit 13:11,53 Minuten durchsetzte. Die Plätze zwei und drei gingen an Eduardo Herrera (13:11,75 min) und Alex Maier (beide USA; 13:11,80 min).

Auch bei den Frauen gingen die 5.000 Meter mit deutscher Beteiligung über die Bühne. In der Endabrechnung von sechs Zeitläufen landete Emma Heckel auf Rang 38. Die Regensburgerin lief die 25 Hallenrunden in 16:01,90 Minuten. Den Sieg sicherte sich Annie Rodenfels (USA) mit 15:08,22 Minuten.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024