Marathon-Europameister Richard Ringer hat am Sonntag bei der Halbmarathon-DM in Freiburg den Titel abgeräumt. Für ihn war es der erste Sieg bei Deutschen Meisterschaften seit 2019. Im Interview spricht der 34-Jährige vom LC Rehlingen über seine Favoritenrolle und gibt einen Einblick in seine Saisonplanung.
Richard Ringer, herzlichen Glückwunsch zum Titelgewinn bei der Halbmarathon-DM in Freiburg!
Richard Ringer:
Vielen Dank.
Nachdem Sie vergangenes Jahr bei der EM in München die Goldmedaille im Marathon gewonnen haben, galten Sie in Freiburg als Favorit. Haben Sie das auch so gesehen?
Richard Ringer:
Natürlich habe ich mir in den letzten Jahren einen gewissen Status aufgebaut, sodass ich zum engeren Favoritenkreis zählte. Aber die Konkurrenz war heute sehr stark.
Welchen Stellenwert hat der Titel für Sie?
Richard Ringer:
Der Titel bedeutet sehr viel für mich und meinen Verein. Vor Corona hatte ich mir vier deutsche Meistertitel alleine im Jahr 2019 gesichert und jetzt ist es wieder der erste nationale Titel – nach vier Jahren.
Sind Sie mit der Zeit, immerhin ein neuer Streckenrekord, zufrieden?
Richard Ringer:
Ich habe mich gar nicht so topfit gefühlt. Deshalb bin ich überrascht, dass noch so eine gute Zeit herausgekommen ist. Eigentlich ist ja die Zeit bei einer Meisterschaft zweitrangig, aber über diese tolle Zeit, auf der schwierigen Strecke und bei den Bedingungen, freue ich mich sehr. Meisterschaftsrekord war es ja.
Seit Ihrem EM-Titel haben Sie die Favoritenrolle auf nationaler Ebene sozusagen gepachtet. Ist es dadurch schwieriger geworden, an den Start zu gehen?
Richard Ringer:
Es ist sogar eher befreiend. Warum sollte ich mir Druck machen. Mit 34 Jahren habe ich schon sehr viel erleben dürfen und habe viele Titel gewonnen und Bestzeiten erzielt. Ich weiß, was auf mich zukommt, und lasse mich von außen nicht ablenken.
Haben Sie sich speziell auf die Halbmarathon-DM vorbereitet?
Richard Ringer:
Nein, die Vorbereitungen waren nicht speziell für die Deutsche Halbmarathonmeisterschaft. Ich war im Trainingslager in Portugal und bereite mich auf den Hamburg Marathon [23. April, Anm. d. Red.] vor.
Welches Ziel haben Sie sich für Ihren Start dort gesetzt?
Richard Ringer:
Mit dem Hamburg Marathon will ich mich frühzeitig für die Olympischen Spiele qualifizieren. Das ist der absolute Höhepunkt in diesem Jahr. Im Herbst will ich aber auch gerne bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften in Riga [Lettland, 30. September bis 1. Oktober] im Halbmarathon eine vordere Platzierung erreichen.
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