| Thumer Werfertag

Valarie Allman adelt Regen-Festspiele von Thum mit Weltklasse-Weite

Das 20. Jubiläum des Thumer Werfertags war am Freitag von teils starken Regenfällen begleitet. Eine Athletin meisterte den Kälteschock nach 35 Grad und schwüler Hitze von Budapest besonders gut: Olympiasiegerin Valarie Allman ließ ihren Diskus über die 68-Meter-Marke segeln.
Silke Bernhart

Die Olympiasiegerin im Diskuswurf Valarie Allman hat am Freitag für das i-Tüpfelchen beim 20. Thumer Werfertag gesorgt: Trotz kühler Witterungsverhältnisse ließ sie ihre Ein-Kilo-Scheibe im dritten Versuch bis auf 68,62 Meter segeln und somit weiter als alle anderen Athletinnen auf dieser Anlage vor ihr. Zehn Tage nach dem WM-Finale von Budapest (Ungarn), bei dem sie bei 35 Grad Hitze Zweite geworden war, spielte die US-Amerikanerin erneut ihre ganze Klasse aus – und ließ sich dabei auch von der für sie ungewohnten Nähe der Zuschauer beflügeln. In Abwesenheit der drei deutschen WM-Teilnehmerinnen konnte nur die Schwedin Vanessa Kamga (60,32 m) ebenfalls die 60-Meter-Marke überbieten.

Enger war die Entscheidung im Diskuswurf der Männer, für den drei weitere WM-Teilnehmer von Budapest ins Erzgebirge weitergereist waren: Der WM-Siebte Lukas Weißhaidinger (Österreich) holte sich mit 63,64 Metern den Sieg vor dem WM-Achten Henrik Janssen (SC Magdeburg), der mit 62,99 Metern vorgelegt hatte. Platz drei ging an den zwei Jahre älteren Bruder von Europameister Mykolas Alekna – Martynas Alekna (Litauen; 62,14 m). Auch Christoph Harting (LG Nord Berlin; 60,43 m) übertraf als Vierter die 60-Meter-Marke.

Auriol Dongmo über 19 Meter

Beachtlich waren bei strömendem Regen zur späteren Abendstunde auch die Resultate im Kugelstoßen der Frauen. Hallen-Weltmeisterin Auriol Dongmo (Portugal), bei der WM mit 19,69 Metern nur aufgrund des kürzeren zweitbesten Versuchs ohne Medaille ausgegangen, übertraf gleich dreimal die 19-Meter-Marke. Mit 19,26 Metern ließ sie dieses Mal Vize-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada; 18,86 m) hinter sich. Platz drei erkämpfte sich mit 17,87 Metern Lokalmatadorin Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge).

Vier 60-Meter-Würfe sahen die Zuschauer im Speerwurf der Frauen. Zwei davon gingen auf das Konto der Vize-Europameisterin von 2018 Nikola Ogrodnikova (Tschechien; 61,52 m), zwei weitere zeigte Maggie Malone (USA; 60,94 m). Der beste Wurf der Europameisterin von 2018 Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) wurde mit 58,12 Metern vermessen.

"Konnten dem Publikum wieder gute Wettkämpfe bieten"

Den Schlusspunkt unter das Jubiläum des Werfertags, das zugleich auch das Ende des Deutschen Wurf-Cups 2023 (Auswertung folgt) markierte, setzten die Kugelstoßer. Mit 19,52 Metern war Simon Bayer (VfL Sindelfingen) dieses Mal vor Silas Ristl (LAC Essingen; 19,28 m) der beste deutsche Athlet. Die Plätze in den Top Drei waren deutlich entfernt. An der Spitze verwies der Neuseeländer Tom Walsh (21,40 m) den Tschechen Tomas Stanek (20,97 m) und den Briten Scott Lincoln (20,94 m) auf die Plätze zwei und drei.

Am Mikrofon des MDR-Livestreams zog der Organisator und Leitende Bundestrainer Sven Lang anschließend Bilanz: "Ich glaube, wir haben sehr, sehr gute Wettkämpfe gesehen. Ich hätte natürlich lieber blauen Himmel und Sonnenschein gehabt. Aber ich denke, den Athleten hat es trotzdem Spaß gemacht. Wir haben einen Stadionrekord gesehen, und ich denke, wir konnten dem Publikum wieder gute Wettkämpfe bieten."

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