| Interview

Alina Kenzel: „Es hat einfach gepasst“

Der erste 17-Meter-Stoß – und dann gleich einer auf 17,48 Meter! Kugelstoßerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) hat am Samstag bei der BAUHAUS Junioren-Gala in Mannheim nachhaltig Eindruck hinterlassen. Wie die aktuelle Nummer eins der Welt ihren Glanz-Versuch erlebt hat, mit welchen Zielen sie vorausblickt auf die U20-WM in Bydgoszcz (Polen; 19. bis 24. Juli) und welcher Olympia-Kandidat ihr im Training Tipps gibt, verriet sie anschließend im Interview.
Silke Morrissey

Alina Kenzel – endlich steht die 17 vor dem Komma! Was ist das für ein Gefühl?

Alina Kenzel:

Das kann man nicht beschreiben. Man gibt jedes Mal sein Bestes, geht in jeden Wettkampf mit derselben Einstellung rein. Aber heute hat es einfach gepasst. Direkt im ersten Versuch. Ich habe mich so gefreut! Ich habe sogar geheult danach. Das ist echt cool gewesen – ein schönes Gefühl.

Nach kurzem Warten kamen die Freudensprünge. Hast du gleich gewusst, wie weit der Stoß war?

Alina Kenzel:

Erst habe ich ein bisschen gezögert. Beim letzten Norm-Wettkampf hatte ich auch schon einen weiten Versuch dabei, aber der war dann leider unter 17 Meter. Diesmal habe ich gedacht: Der war schon sehr gut. Aber man ist sich nie sicher. Dann habe ich gesehen, wie aufgeregt mein Trainer [Peter Salzer] war, und dann habe ich gewusst: Das muss was gewesen sein. Da habe ich auch Luftsprünge gemacht.

Fast siebzehneinhalb Meter – hättest du dir das vorher zugetraut?

Alina Kenzel: 

Ehrlich gesagt nicht. Ich war schon selbst überrascht. Ich habe immer mit den 17 Metern gekämpft. Jetzt waren sie fällig.

Es war keine leichte Situation für euch Kugelstoßerinnen: Vier hatten schon die Norm für die U20-WM, nur zwei können nominiert werden in Mannheim zählte es. Wie war das für dich persönlich?

Alina Kenzel:

Wir Mädels kennen uns alle sehr gut und sind ein gutes Team. Es war ein schöner Wettkampf, und ich weiß: die Richtigen werden mitkommen, die Trainer werden da gut entscheiden.

Weißt du, welchen Stellenwert deine Leistung international hat – hast du dich damit schon befasst?

Alina Kenzel:

Ich habe es mir ehrlich gesagt noch nicht angeschaut. Bei der WM werde ich auch wieder mein Bestes geben, auf die 17 Meter hoffen und auf einen guten Wettkampf, einen schönen Tag. Das ist das einzige, was ich möchte.

17 Meter stoßen weltweit nicht so viele Athletinnen in deinem Alter. Konkrete Ziele hast du dir aber nicht gesetzt?

Alina Kenzel:

Den Wettkampf wie heute abrufen. Einfach Spaß haben. Und die Erfahrung mit reinnehmen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe. Zwei, drei große internationale Wettkämpfe habe ich schon gemacht und die Länderkämpfe.

Du trainierst bei Peter Salzer in Stuttgart. Unter anderem mit den EM-Startern Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) und Lena Urbaniak (LG Filstal) hast du schlagkräftige Mitstreiter. Wie läuft das gemeinsame Training?

Alina Kenzel:

Ich bin meistens mit Tobi zusammen im Einsatz. Wir sind ja beide Angleiter, Lena ist Drehstoßerin. Er gibt mir immer Tipps, korrigiert das, was ich falsch mache. Der hilft mir sehr!

Wie sieht die weitere Marschroute bis Bydgoszcz aus?

Alina Kenzel:

Ich habe noch einige Wettkämpfe vorher. Einen Einladungs-Wettkampf in Nagold. Biberach ist noch offen. Aber sonst habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wir haben auf die Junioren-Gala in Mannheim hingearbeitet. Der Wettkampf war sehr wichtig.

Video: <link video:14616>Alina Kenzel ist aktuell die beste der Welt

Mehr:

<link news:48258>Junioren-Gala am Samstag: Weibliche Jugend
<link news:48261>Junioren-Gala am Samstag: Männliche Jugend
<link news:48269>Junioren-Gala am Sonntag: Weibliche Jugend
<link news:48267>Junioren-Gala am Sonntag: Männliche Jugend

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024