| Läufermeeting

Benitz, Hering, Möldner-Schmidt & Co: "Krummer" Einstieg in Pliezhausen

Die „krummen Strecken“ von Pliezhausen gehen am Sonntag (13. Mai) in ihre 28. Auflage. Das Traditionsmeeting im Schönbuchstadion dient auch in diesem Jahr wieder vielen deutschen Assen als Saisoneinstieg. Mit Carolin Schäfer, testet eine Siebenkämpferin auf den 150 Metern ihre Sprintfähigkeit. Ein packendes Duell dürften sich Richard Ringer und Amanal Petros über 3.000 Meter liefern. Außerdem hat sich auch der „König des Schönbuchstadions“ angekündigt.
David Köndgen

„Wir werden national und international hochklassig besetzte Läufe sehen“, verspricht Meeting-Chef Thomas Jeggle. Auf den verkürzten Wettkampfstrecken starten auch dieses Jahr viele DLV-Topathleten in die Heim-EM-Saison. Die „krummen Strecken“ haben schon spätere Europameister gesehen – etwa Marcin Lewandowski (Polen) anno 2010, als er zunächst in Pliezhausen einen fulminanten Meeting-Rekord über 600 Meter auf die Bahn des Schönbuchstadions zauberte (1:15,77 min), um wenige Monate später in Barcelona (Spanien) schnellster Europäer über 800 Meter (1:47,07 min) zu werden.

Das Internationale Läufermeeting könnte aus seiner fast 30-jährigen Geschichte viele solcher Anekdoten erzählen. Doch für alle Athleten fängt es am 13. Mai an der Startlinie wieder bei Null an. Die Liste der Favoriten ist lang, die der teilnehmenden Nationen ebenfalls. Aus rund 20 Ländern werden Athleten nach Schwaben reisen, um ihren Saisonauftakt auf den Unterdistanzen zu zelebrieren.

Timo Benitz in seinem "Wohnzimmer" der Gejagte

Unter ihnen die WM-Zweite von London 2017 und Fünftplatzierte der Olympischen Spiele in Rio 2016: Mehrkämpferin Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt). Ihre 150-Meter-Bestzeit: 17,35 Sekunden. Ihre Hauptkonkurrentinnen: Patrycja Wyciszkiewicz (Polen), 2018 Hallen-Vize-Weltmeisterin mit der 4x400 Meter-Staffel und Laura de Witte, über 400 Meter U20-Landesrekordlerin in den Niederlanden (52,15 sec). Bei den Männern der Deutsche Hallenmeister über 200 Meter Steven Müller (LG ovag Friedberg-Fauerbach) und der Schweizer Freiluftmeisters über dieselbe Strecke Silvan Wicki aufeinander.

Nicht fehlen darf in seinem „Wohnzimmer“ Mittelstreckler Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) – er krönte sich im vergangenen Jahr mit seinem erneuten Sieg über 1.000 Meter in seinem unnachahmlichen Spurt endgültig selbst zum König des Schönbuchstadions. In diesem Jahr trifft er auf dieser Strecke unter anderem auf Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846).

Auf der längsten "krummen" Strecke von Pliezhausen, den 3.000 Metern, steht der Deutsche Hallenmeister Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) im Fokus. Der 29-Jährige wird gefordert von Amanal Petros (SV Brackwede), Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen), Mittelstreckler Sebastian Keiner (Erfurter LAC) und dem Dänen Thijs Nijhuis.

Hindernis-Comeback von Antje Möldner-Schmidt

Über 2.000 Meter Hindernis gibt Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus), Hindernis-Europameisterin von 2014, nach ihrer Baby- und Verletzungspause ihr Comeback. Seit ihrer EM-Medaille hat die 33-Jährige kein Hindernisrennen mehr bestritten, ihre „Road to Berlin“ beginnt in Pliezhausen. Den Sieg über die Hindernisse aber sicher nicht kampflos überlassen wird ihr EM-Teilnehmerin Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg), die nach einer leichten Stressfraktur an der Ferse wieder einsatzbereit ist.

Christina Hering (LG Stadtwerke München) zählt schon als Stammgast im Schönbuchstadion. Die 23-Jährige ist Olympia- und WM-erfahren und dominierte zuletzt die 600 Meter in Pliezhausen mit
ihren Siegen 2016 und 2017. Dieses Jahr startet sie erstmals über 1.000 Meter und könnte dabei auf die 1.500 Meter-WM-Finalistin Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) treffen – die spontan entscheiden will, ob sie am Sonntag 600 oder 1000 Meter läuft.

Auch das Nationalteam um Hürden-Bundestrainer Volker Beck hat sich wieder angekündigt und trifft in Pliezhausen zum Einstieg in die Saison erneut auf hochklassige internationale Konkurrenz. Gemeldet sind etwa Felix Franz (LG Neckar-Enz), Routinier Georg Fleischhauer und der Deutsche U23-Meister Joshua Abuaku (beide LG Eintracht Frankfurt).

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