| U20-WM

Bronze und U20-Rekord – Konstanze Klosterhalfen wieder grandios

Sie bestritt das 3.000-Meter-Finale mutig von der Spitze und wurde dafür mit dem größten Erfolg ihrer Karriere belohnt: Konstanze Klosterhalfen hat sich am Mittwoch bei den U20-Weltmeisterschaften von Bydgoszcz (Polen) mit neuem deutschen U20-Rekord Bronze geholt.
Silke Morrissey

Langsam gehen die Superlative aus. Was soll man noch schreiben über eine 19-jährige Deutsche, die sich mutig sieben Runden lang vor ein Weltklasse-Feld gespickt mit starken Afrikanerinnen spannt, deren Antritt folgen kann und auf der Zielgeraden mit neuem deutschen U20-Rekord die Bronzemedaille erkämpft?

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) hat ein Jahr auf der Überholspur hinter sich, am Mittwoch lieferte sie über 3.000 Meter in 8:46,74 Minuten ihr bisheriges Meisterstück ab. Erst einmal zuvor in der Geschichte der Meisterschaften hatte es auf dieser Strecke eine deutsche Medaille gegeben: Bronze ging 1988 in 9:16,02 Minuten an DDR-Läuferin Yvonne Lichtenfeld. Die letzte U20-WM-Medaille einer deutschen Läuferin liegt 20 Jahre zurück: 1996 holten Claudia Gesell und Kathleen Friedrich Gold und Silber über 800 Meter.

"Echt, das war deutscher Rekord?! Wie schnell bin ich denn gelaufen?" fragte Konstanze Klosterhalfen nach dem Rennen erstaunt. Vorgenommen hatte sie sich zwar eine schnelle Zeit, allerdings hatte sie gedacht, dass sie dafür den Afrikanerinnen hinterher rennen kann. Doch die hefteten sich an die Fersen der Deutschen. "Ich habe die ganze Zeit auf ihren Antritt gewartet", berichtete die Deutsche 1.500-Meter-Meisterin. "Aber wenn ich die Führung nicht übernommen hätte, wären am Ende im Schlussspurt noch mehr Läuferinnen dabei gewesen."

Ehrenrunde mit deutscher Fahne

So hatte sie fast alle Verfolgerinnen abgeschüttelt, als 400 Meter vor Schluss die spätere Siegerin Beyenu Degefa (Äthiopien) das Heft in die Hand nahm. Auch Dalila Abdulkadir Gosa (8:46,42 min) schien kurzzeitig enteilt, doch auf der Zielgeraden hatte Klosterhalfen den besseren Atem und holte die Läuferin aus Bahrain fast noch ein. Wie schnell das Rennen war, zeigt auch die Zeit der neuen U20-Weltmeisterin: Degefa stellte in 8:41,76 Minuten einen neuen Meisterschaftsrekord auf.

An die möglichen vorderen Plätze verschwendete Konstanze Klosterhalfen nach dem Rennen keinen Gedanken. Freudestrahlend nahm sie die deutsche Fahne in die Hand und machte sich auf die Ehrenrunde, auf der sie von ihren Eltern, Trainern und dem deutschen Team gefeiert wurde. "Das war ein tolles Gefühl, das habe ich mir gewünscht", sagte sie nach 400 Extra-Metern. Ob im Stadion von Bydgoszcz weitere folgen werden, ließ sie offen. Sie ist auch über 1.500 Meter gemeldet. "Aber das bespreche ich jetzt erstmal mit meinen Trainern."


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