Die Kanadierin Brianne Theisen-Eaton ist auf dem besten Weg, ihren Vorjahressieg beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) zu wiederholen. Mit 3.938 Punkten liegt die 25 Jahre alte Vize-Weltmeisterin nach dem ersten Siebenkampf-Tag vor der Britin Katarina Johnson-Thompson (3.923), die im Vorjahr in Moskau WM-Fünfte wurde.
Auf Platz drei macht die erst 19 Jahre alte Nafissatou Thiam (Belgien, 3.920) von sich reden. Die Junioren-Europameisterin mit belgischer Mutter und senegalesischem Vater überzeugte besonders im Hochsprung, den sie mit starken 1,93 Metern für sich entschied.
Zwei Frankfurterinnen beste Deutsche
Einen Einstand nach Maß erwischte in Götzis Carolin Schäfer. Die 22 Jahre alte Athletin von der LG Eintracht Frankfurt ließ der ersten Bestleistung über die Hürden (13,52 Sekunden, und das bei einem Gegenwind von 1,4 Metern pro Sekunde) gleich die nächste in der zweiten Disziplin, dem Hochsprung, folgen. 1,84 Meter konnte sie überqueren. „Sie ist sehr, sehr gut drauf“, sagte ihr Trainer Jürgen Sammert mit einem verschmitzten Lächeln, wollte aber noch keine Prognose für den weiteren Verlauf abgeben. Nach dem ersten Tag ist sie auf Rang fünf die stärkste DLV-Athletin.
Claudia Rath, die zweite Athletin von Jürgen Sammert, hat nach fünf Disziplinen 3.712 Punkte gesammelt - Platz zehn. „Für den jetzigen Trainingsstand sind ihre Leistungen gut. Sie kommt ja immer etwas langsamer in Schwung.“ Die Sondernorm des DLV, die ihr als WM-Vierter bei 6.250 Punkten ein Ticket für die EM sichert, sieht er in Götzis als machbar an – auch wenn er das nicht ganz so deutlich formulieren, sondern lieber vorsichtig bleiben möchte.
Comeback von Lilli Schwarzkopf
Lilli Schwarzkopf (LG Hannover) schlug sich bei ihrem ersten Siebenkampf nach fast zweijähriger Pause – 2012 war ihr kurz nach ihrem Olympia-Silber die Achillessehne gerisssen – achtbar. Nach dem ersten Tag steht Platz 21 mit 3.598 Punkten zu Buche.
Besonders im Hochsprung konnte sie mit 1,81 Meter an ihr altes Leistungsniveau anknüpfen. Lediglich zwei Zentimeter fehlten zu ihrer Bestleistung - und die Versuche über 1,84 Meter waren sehr knapp gerissen. „Ich weiß, dass ich mehr kann“, sagte Lilli Schwarzkopf nach den abschließenden 200 Metern. Den Trainingsrückstand bei der Schnelligkeit spüre sie, die Achillessehne aber mache keine Probleme mehr.
Cindy Roleder stark über den Hürden
Julia Mächtig vom SC Neubrandenburg ließ einem schwächeren Hochsprung (1,72 m) ein starkes Kugelstoßen folgen. Mit 15,52 Metern war sie die beste des Feldes. Zur Halbzeit liegt sie mit 3.602 Punkten auf Rang 20.
Cindy Roleder (LAZ Leipzig) ist in dieser Saison von den 100 Metern Hürden zum Siebenkampf gewechselt. In der ersten Disziplin, ihrer Spezialität, konnte sie noch mit den Top-Athletinnen mithalten und war mit 13,15 Sekunden Zweitschnellste des Feldes. Danach musste sie, wie nicht anders zu erwarten, etwas Federn lassen und beendete Tag eins mit 3.544 Punkten und Rang 23.